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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_11-Dezember.pdf

- S.18

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- 746 -

ten sich mit den Kindern oder den
BewohnerInnen von St. Nikolaus, die sehr
wohl Anteil nehmen und sie zum Teil auch
ehrenamtlich betreuen. Ein Heim wie das
Haus St. Josef, welches mitten in der
Stadt liegt, gibt den BewohnerInnen auch
das Gefühl, nicht isoliert zu sein, sondern
in einer Gemeinschaft zu leben. Das tut
nicht nur den Bewohnerinnern gut,
sondern uns allen.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Ich möchte
nach der Aufklärung durch Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger mitteilen, dass die
Innsbrucker Grünen dem Antrag zustimmen werden. Es entspricht aber eigentlich
nicht unserer Linie, dem weiteren Bau von
Wohnheimplätzen zuzustimmen. Wir
brauchen zwar die stationäre Pflege, aber
die ambulante Pflege ist keine Alternative
zur stationären Pflege - zumindest noch
nicht. Wir brauchen aber alternative
Wohnformen. Wir werden in Zukunft nicht
für jede/n zu pflegende/n BürgerIn einen
stationären Pflegeplatz bauen können.
Wir brauchen einen Ausbau der Sozialzentren sowie ein alternatives Angebot an
Pflegeeinrichtungen. Mit der Wohn- und
Betreuungseinrichtung Olympisches Dorf
wurde dahingehend bereits ein erster
Schritt gesetzt. Ich bin froh, dass der
Ausschuss für Soziale Daseinsvorsorge
zumindest in die inhaltlichen Planungen
eingebunden ist.
Ich plädiere für die möglichst baldige
Einrichtung einer Arbeitsgruppe. Ich weiß,
dass der Ausschuss für Soziale Daseinsvorsorge die Arbeitsgruppe sein soll, aber
es sollten auch externe ExpertInnen
teilnehmen können. Andere Städte wie
Ludesch, Bielefeld oder Stuttgart haben
solche Arbeitsgruppen mit Blickfeld
SeniorInnenarbeit.
GRin Dr.in Waibel: Die Aufenthaltsdauer in
den Pflegestationen ist sehr kurz, weil die
Menschen nachweislich diese Einrichtungen erst sehr spät nutzen. Wir sind dazu
verpflichtet, Menschen am Ende ihres
Lebens zu pflegen. Das ist eine humanitäre Grundvoraussetzung einer Gesellschaft, dass man in so einer Phase weder
Betroffene noch deren Familien alleine
lässt.
Wir sind aber nicht in der Lage, diese
Plätze einzusparen, wie GRin
GR-Sitzung 10.12.2009

Dr.in Krammer-Stark gemeint hat, weil sich
diese aus dem Bedarf der Bevölkerung
ergeben. Wenn nachweislich in ganz Tirol
derzeit keine solcher Betten zur Verfügung
stehen, werden wir uns dieser Situation
auch stellen müssen.
GRin Mag.a Schindl-Helldrich: Genau aus
diesem Grund stimmen die Innsbrucker
Grünen auch diesem Antrag zu. Es gibt
eine große Nachfrage nach diesen
Plätzen. Allerdings möchte ich die
Aussagen von GRin Dr.in Krammer-Stark
bekräftigen. Es kommen das gesamte
Jahr über nur Anträge, welche in diese
Richtung gehen, aber keine Anträge, die in
eine andere gehen. Dieses fehlende
Gegensteuern in eine andere Richtung ist
das Unbehagen, welches wir ausdrücken
wollen.
Wir werden dem Antrag zustimmen, aber
wir sind nicht zufrieden, wie sich die
SeniorInnen- und Pflegepolitik in der Stadt
Innsbruck und dem Land Tirol entwickelt.
GR Kritzinger: Ich freue mich über die
große Zustimmung und Einigkeit über die
Notwendigkeit von Pflegebetten in der
Stadt Innsbruck. Durch den Wegfall der
Regressverpflichtung der Kinder haben
sich unerwartet die Pflegebetten in der
Stadt Innsbruck und dem Land Tirol
gefüllt. Man hatte diesen Andrang
eigentlich nicht erwartet. Aber wir müssen
darauf achten, dass wir nicht in eine
Notlage kommen. Daher ist diese Vorsorge im Senioren- und Pflegeheim Haus
St. Josef am Inn sehr wichtig.
Der ideale Platz für ein Altersheim ist in
zentraler Lage, so wie es bereits GRin
Mag.a Mayr gesagt hat. Die HeimbewohnerInnen wünschen sich das auch. Wir
werden aber unser Augenmerk auf die
ambulante Pflege legen müssen, weil
einfach große Kosten mit den Pflegeheimen verbunden sind.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Es geht den
Innsbrucker Grünen nicht um die Einsparung von Pflegeplätzen, sondern um eine
Strukturreform. Wir brauchen eine
Ausweitung des Angebotes, weil wir in
Zukunft die stationäre Pflege nicht
finanzieren können.
Es wurde die Sterbebegleitung angesprochen. Man kann auch in anderen Wohn-