Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_11-Dezember.pdf
- S.32
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Wenn wir einen gemeinsamen Kriterienkatalog ausarbeiten, könnten wir vielleicht
besser wissen, was in einem spezifischen
Fall los ist. Dass das Kulturgasthaus
Bierstindl nicht dieselben Voraussetzungen hat wie ein Treibhaus, liegt auf der
Hand. Das Treibhaus ist zentral und ich
nehme an, dass es durch seine höhere
Frequenz von vorneherein mehr Einnahmen aus Konsumation usw. hat. Es ist
sicher für das Kulturgasthaus Bierstindl
schwieriger, da es an der Peripherie liegt.
Mir wäre wichtig, diese Dinge mit einem
Kulturleitbild und vielleicht auch mit einem
Kriterienkatalog zu beurteilen. Es wäre
auch nicht schlecht, wenn man die beiden
Kulturinstitutionen retten könnte. Wir
werden deshalb aber nicht über den
Abgrund springen, da es auch dort
Grenzen geben muss. Da sind wir dann
wieder bei dem Kulturleitbild und dem
Kriterienkatalog. Deshalb möchte ich noch
einmal an meinen letzten Antrag bezüglich
eines Kulturkompetenzhauses erinnern.
Das wäre eine zentrale Stelle gewesen,
wo man solche Dinge andenken hätte
können.
Dadurch könnten auch externe Mittel
lukriert werden. Wir sind im Vergleich zum
Bund schwach aufgestellt, was die nicht
institutionalisierte Kulturszene betrifft.
Dafür hätte ich gerne dieses Kulturkompetenzhaus gesehen.
GR Gruber: Wir sollten einen Fehler nicht
machen: Die Innsbrucker Grünen versuchen uns jetzt in eine Kulturbegriffsdebatte
zu lenken und wir springen alle auf diesen
Zug auf. Es wird der Eindruck vermittelt,
die Mitglieder des Gemeinderates wären
die Bösen, wenn wir irgendeiner Kulturinstitution, für die wir auch gar nicht
verantwortlich sind, keine finanziellen
Mittel mehr zugestehen. Wir lassen uns
den Vorwurf einfach nicht gefallen, dass
wir dadurch Gegner der alternativen
Kulturszene in der Stadt Innsbruck wären.
StR Kaufmann und viele andere VorrednerInnen haben schon genügend Beweise
genannt, dass wir die alternative Kulturszene in der Stadt Innsbruck in einem
Umfang fördern, wie es kaum in anderen
Kommunen überhaupt möglich ist bzw.
stattfindet.
GR-Sitzung 10.12.2009
Ich weigere mich, mir den Stempel nach
dem Motto aufdrücken zu lassen: Das sind
die konservativen Bürgerlichen und weil
sie jetzt nicht € 3,5 Mio. zur Rettung des
Kulturgasthauses Bierstindl in die Hand
nehmen, würden sie alternative Kultur
nicht leben. Man muss den Leuten reinen
Wein einschenken. Die Denkposition der
Innsbrucker Grünen ist eigentlich kulturzerstörend, unmobil und nicht kreativ.
Es hat eine Besprechung des Kulturgasthauses Bierstindl mit dem Land Tirol
gegeben. Dort wurde ein Betriebs- und
Kulturkonzept gefordert, was auch legitim
ist. Wir brauchen zur Unterstützung von
Kulturinitiativen nicht von vorneherein ein
Leitbild, wie es GR Weiskopf - welcher
unsere Geduld ein wenig strapaziert hat gefordert hat. Das brauchen wir überhaupt
nicht, da dies eine zu starke Eingrenzung
von Kunst und Kultur wäre.
Aber es wurde bei diesem Betriebskonzept am Ende der Rechnung herausgefunden, dass nur 10 % der Kosten des
laufenden Betriebes über Einnahmen
erwirtschaftet werden können. Wahrscheinlich hängt dies auch mit der
Örtlichkeit bzw. wie sich das Kulturgasthaus Bierstindl dort darstellt zusammen.
Vielleicht ist eine neue Location, wie zum
Beispiel die Rotunde, eine Chance für das
Kulturgasthaus Bierstindl und seine
Vereine, um einen neuen, erfolgreicheren
Ort der Begegnung zu schaffen.
Wir werden beim Kulturgasthaus Bierstindl
in den nächsten Jahren sowieso Schwierigkeiten mit dem Bau des Brenner
Basistunnels haben. Das ist ja alles noch
nicht geklärt. Die Innsbrucker Grünen
diskutieren nur über eine Örtlichkeit und
nicht über Kunst, sie reden nur über ein
Haus und nicht über Kultur. Das ist das
Problem der Innsbrucker Grünen.
Der Angriff auf LRin Mag.a Dr.in Palfrader
ärgert mich persönlich massiv - nicht nur
weil sie eine Parteikollegin ist. Denn wenn
man LRin Mag.a Dr.in Palfrader kennt, dann
ist die Interpretation der Innsbrucker
Grünen derart am Thema vorbei, dass es
eigentlich unmöglich ist. Die Innsbrucker
Grünen reden immer von offener Diskussion und transparenten Auseinandersetzen mit Themen und Menschen. LRin
Mag.a Dr.in Palfrader ist ein Kulturmensch -