Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_05-Mai.pdf
- S.89
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um es klipp und klar zu sagen. Dafür gibt es eine einfache Antwort. Es wäre nicht notwendig, dass fremde Menschen die alten Leute besuchen müssen, wenn es die eigenen Leute tun würden.
Es ist nicht einfach, diese Thematik handzuhaben. Man muss
sich einmal das uns zur Verfügung stehende Sozialbudget ansehen. Wir
geben dafür viel Geld aus und es wird noch steigen. (Beifall) Es wird deshalb steigen, weil die Menschen älter werden. Ich möchte selbst mit Anstand alt, aber nicht krank werden. Wir wissen, dass jeder sehr alt werden
und gesund sterben möchte. Es gibt kein Indiz dafür, dass wir hier große
Defizite haben.
Heute ist in der Sitzung des Gemeinderates GR Stabentheiner
anwesend, die im Nothburgaheim arbeitet. In solch schönen Wohn- und
Pflegeheimen ergeben sich durch den Qualitätsunterschied Defizite. Der
Qualitätsunterschied entsteht dadurch, da dort viele ehrenamtliche Personen arbeiten. Das Nothburgaheim wird so gut geführt, dass es von vielen
Menschen besucht wird und diese sich dort bekannt machen, da sie später
dort aufgenommen werden möchten. Mich fragen viele Leute nach dem
Nothburgaheim. Diesen gebe ich den Rat, in das Nothburgaheim zu gehen
und die alten Leute zu besuchen bzw. das Personal zu unterstützen, damit
man sie kennen lernt. Jedes Mitglied des Gemeinderates kann das auch tun.
Wenn man sich dort beliebt macht und zur Hand geht, wird man, wenn man
artig ist, vielleicht auch einmal aufgenommen.
Ich bitte nicht den Eindruck zu erwecken, dass unsere alten
Leute in den Wohn- und Pflegeheimen einfach ihrem Schicksal überlassen
werden. Die ganze Thematik ist nicht so einfach. Wir haben die Referate
Frauenförderung, Familien und Senioren, Kinder- und Jugendförderung,
welche nicht umsonst bei einer Person angesiedelt sind. Hier werden sich
die Generationen untereinander, so wie es früher in einer Großfamilie war,
auf eine andere Art und Weise vertraut machen müssen. Auch für einen
jungen Menschen ist es ein guter Anschauungsunterricht, dass er sieht, wie
es ist, wenn man einmal alt ist und nicht mehr sehen kann bzw. diese oder
jene Beschwerden hat. Das ist ein guter Anschauungsunterricht für unsere
Jugend, der zumutbar ist.
GR-Sitzung 19.5.2004