Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_12-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.27
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wurde, ist es legitim, jetzt zu diesem
Kapitel zu sprechen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich
die Stadtentwicklung auf einem guten Kurs
befindet, auch wenn mir persönlich
gewisse Dinge nicht immer 100 %ig
zusagen. Wenn in der Stadt viele Projekte
vorangetrieben werden, gibt es halt
Bereiche, die vielleicht nicht so laufen, wie
man es sich wünschen würde.
Die Budgetreden waren sehr sachlich und
sehr konstruktiv, außer dem literarischen
Beitrag von GR Weiskopf, der aber sehr
interessant war und in Erinnerung bleiben
wird, weil er ein Thema angesprochen hat,
das in Richtung Integration gegangen ist:
Ängste vor anderen Gruppen und vor
anderen Menschen. Ich glaube, dass
dieses Thema in Zukunft in der Stadtplanung nach wie vor eine sehr starke
Bedeutung haben wird.
Ich habe in den Budgetreden Ansätze
vermisst, wie sich die Stadt Innsbruck
weiterentwickelt. Man neigt dazu, dass
man in erster Linie eher das versucht
positiv zu verwalten, was man hat. Ich
glaube, es sollte hier auch gewisse
Visionen geben oder man sollte auch den
Mut haben, Dinge wieder zu versuchen,
die man vielleicht schon einmal abgelehnt
hat.
Hier möchte ich einen Bereich ansprechen, wo ich vor Jahren schon einmal
einen Antrag eingebracht habe. In der
Rossau gibt es Gewerbebetriebe, die
überwiegend Dienstleistungsbetriebe und
nur sehr wenig produzierende Betriebe
sind, in denen so viele ArbeitnehmerInnen
wie in Kufstein beschäftigt sind. Warum
kann man nicht Überlegungen anstellen,
ob man nicht in der Rossau - dort gibt es
noch genügend freie Grundstücke - in
gewissen Bereichen auch Wohnen
ermöglichen soll?
Es gibt weltweit genügend Städte, wo ein
vernünftiges Miteinander von Dienstleistungsbetrieben kombiniert mit Wohnen
möglich ist und auch eine gewisse Qualität
und Aufwertung des Stadtteiles bringt.
(Bgm.in Zach: Am Frachtenbahnhof.)
Nicht am Frachtenbahnhof, Frau Bürgermeisterin. Ich glaube, dass man dort, wo
tagtäglich Tausende Leute hinpendeln,
eine wesentliche Verkehrsreduktion
erreichen könnte, wenn die Leute "Wohnen" mit "Arbeiten" enger verknüpfen
können. Ich möchte nicht Beispiele von
New York oder Rio de Janeiro hernehmen,
aber ich glaube, wir sollten darüber
nachdenken, dass das keine abstrusen
Konstrukte sind.
Ich möchte noch ein anderes Beispiel
bringen, für das Jahre benötigt wurden:
Man hat eine gute Lösung gefunden, dass
neben einem produzierenden Betrieb, wie
der Spechtenhauser Holz- und Glasbau
GmbH, sehr wohl eine große Wohnanlage
entstehen kann. Es ist dort geglückt, eine
solche Kombination zu schaffen. Das ist
sicherlich problematischer, als neben
einem Bürogebäude Wohnraum zu
errichten. Ich glaube aber, man sollte über
solche Dinge wirklich einmal nachdenken.
Ein zweites Beispiel ist das SiemensAreal. Ich war damals im Bauausschuss
der Einzige, der sich für ein Mischgebiet
eingesetzt hat. Was spricht dort gegen die
Errichtung von Wohnbau? Auf der
Ostseite vom Zubringer zum Schusterbergweg befinden sich sehr wohl Wohngebäude und an der Haller Straße die
Fruchthof HandelsgmbH und die VOWA
Innsbruck, und das funktioniert bestens.
Am Siemens-Areal haben wir ein massives Überangebot an Büroflächen, die zum
Großteil leer stehen. Dazwischen befinden
sich Flächen, die eher wie Industriebrachen aussehen. Daher sollte man einmal
den Mut haben und sich überlegen, ob
man diese leeren Flächen nicht für
Wohnraum umfunktionieren bzw. die
freien Grundstücke besser nutzen sollte.
Das sind zwei konkrete Beispiele.
Demnächst wird uns in der Höttinger Au
der "Sonnenhang" beschäftigen. Das jetzt
zur Diskussion stehende Projekt bekommt
eine vernünftige Dimension, weil man am
Fuße bauen möchte. Die Gespräche in
den Fraktionen bezüglich dieses Projektes
werden jetzt beginnen, aber wir sollten in
der ersten Sitzung des Bauausschusses
im Jänner 2010 eine Entscheidung treffen,
damit der Investor weiß, wie es weitergeht.
Letzten Endes soll man sagen, ob auf
diesem Grundstück Wohnraum entstehen
soll. Dies noch dazu, wo sich mittlerweile
in diesem Bereich das Umfeld mit dem
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2009 (Fortsetzung der am 10.12.2009 vertagten Sitzung)