Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_12-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.73
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GR Weiskopf: Ich möchte zu dem, was
gestern im Gemeinderat passiert ist,
Folgendes sagen: Kunst braucht ihre
Freiheit und dazu gehört auch der Protest.
Es ist klar, dass es dafür aber Grenzen
gibt. Wenn es um die Grundrechte einer
Person bzw. um persönliche Verletzungen
und Beleidigungen einer Person geht, hat
die Frau Bürgermeisterin und auch Andere
meine bzw. unsere volle Solidarität.
Wir haben gesagt, dass die Kultur etwas
Verbindendes hat, was tatsächlich so zu
sein scheint. Bezüglich Kultur hat mir StRin
Mag.a Schwarzl aus der Seele gesprochen. Dasselbe gilt aber auch für GR
Mag. Denz, der mit seinen Wortmeldungen immer wieder für Erheiterung sorgt.
Danke, GR Mag. Denz, die Wortmeldung
war vernünftig, ehrenwert und etwas, was
wir sicherlich respektieren.
Ich darf vielleicht zur Mag.-Abt. V, Kultur,
kommen: Amtsvorstand Horst Burmann ist
heute zugegen und vertritt die Mag.Abt. V, Kultur. Ich möchte an dieser Stelle
auch Mag.a Birgit Neu sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken. Ich
kenne einige Leute, die gerne in der Mag.Abt. V, Kultur, vorstellig werden und das
beweist menschliche Qualität und
Kompetenz. Das ist gerade bei Künstlerinnen und Künstlern bzw. anderen Bereichen sehr wichtig, aber das findet man
nicht immer in dieser besonderen Form
vor.
Vor allem deshalb, weil diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter letztendlich auch
ein wenig zu bemitleiden sind. Sie
verfügen seit Jahren über immer weniger
Mittel für jene, die sich bei ihnen hauptsächlich präsentieren. Das ist ein Akt, zu
dem man ihnen wirklich gratulieren kann.
Wir sind aber nicht nur dazu da um zu
gratulieren, sondern um Dinge zu verbessern und zu verändern.
Es gibt in Tirol bzw. Innsbruck einen
kulturellen Wasserkopf - das hat nichts mit
Kultur- und Geldneid zu tun -, sondern das
belegen die Zahlen ganz eindeutig. Man
kann als Künstler bzw. Künstlerin vielleicht
nicht der/die größte Mathematikerin und
Mathematiker der Welt sein, aber ein
bisschen rechnen können die Künstlerinnen und Künstler schon auch. Man sieht,
dass das heurige Budget im Bereich Kultur
zurückgenommen wurde und das Tiroler
Landestheater mit 0,96 % mehr bedient
wurde.
(Bgm.in Zach: Da ist das Symphonieorchester dabei.)
Das wissen wir. Frau Bürgermeisterin, ich
schätze Ihren Einsatz für Kultur, aber ich
glaube, es gibt hier ein Verbesserungspotenzial.
Was sagt uns denn diese Zahl plus
0,96 %? Die Freie Kulturszene kürzt man
um 3 % und dem Tiroler Landestheater
gibt man etwas dazu. Wäre es kulturpolitisch nicht anständiger, wenn das Tiroler
Landesstheater dasselbe bekommen
würde wie im letzten Jahr? Das wäre eh
schon ganz gut. Das Tiroler Landestheater
hat unter Umständen mehr Möglichkeiten
etwas einzusparen, ohne deshalb auf der
Strecke zu bleiben. Ich spreche jetzt nicht
vom Personal, sondern von anderen
Dingen.
Das Tiroler Landestheater hätte in Zeiten
wie diesen vielleicht eher die Möglichkeit,
in der Kultur ihren Betrieb auf vernünftigem, gutem und teilweise exzellentem
Niveau weiterzuführen. Ich möchte der
Frau Bürgermeisterin wirklich ins Herz
sprechen, dass es diesbezüglich eines
Tages zu einer Änderung kommt. Es geht
nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen, sondern um ein vernünftiges
Gleichgewicht zu suchen.
Ich möchte noch etwas sagen, was
meinen Wunsch meiner Meinung nach
untermauert. Es ist lobenswerterweise
gelungen, den Verteilungsschlüssel mit
dem Land Tirol von 50 : 50 auf 45 : 55 zu
reduzieren. Das Land Tirol zahlt etwas
mehr und die Stadt Innsbruck etwas
weniger, aber insgesamt bekommt das
Tiroler Landestheater mehr.
Ich möchte das als Bitte und nicht als
Kritik bringen; auch wenn es vielleicht so
herauskommt. Hat die Stadtführung bzw.
die Frau Bürgermeisterin in Ihrer schätzenswerten Person, in den letzten Jahren
beim Land Tirol die Anstrengungen
unternommen und gesagt, dass die Stadt
Innsbruck die Freie Kulturszene nicht so
unterstützen kann, wie sie es gerne tun
würde? Wurde das Land Tirol gefragt, ob
es zusätzlich in einem ähnlichen Schlüssel
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2009 (Fortsetzung der am 10.12.2009 vertagten Sitzung)