Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_02-Feber.pdf
- S.20
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sagen, dass man die Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck nicht
mehr mit € 18 Mio. unterstützt, weil das
Landestheater auch nur von einem kleinen
Teil der Bevölkerung besucht wird.
Ich bin sehr vorsichtig, wenn es darum
geht, Leute gegeneinander auszuspielen.
Außerdem ist die Telefonzelle dann doch
relativ groß, wenn man einmal eine
Veranstaltung in den Räumlichkeiten der
Plattform mobile Kulturinitiativen (p.m.k.)
besucht hat. Die wenigen Male, die ich zu
meinem Bedauern dort nur auf Veranstaltungen weilte, waren relativ gut besucht.
Beim Verein Freies Radio Innsbruck
Freirad ist es eine Grundsatzfrage, wie
man alternatives Radioprogramm fördert.
Das Radio Freirad als linkes Radio
abzutun, nur weil die Jungen SozialistInnen Tirol (Jusos) dort eine Stunde
Sendezeit im Monat haben, kann es ja
nicht sein. Ich würde daher warnen,
Menschen, die ehrenamtliche Kulturarbeit
leisten, in ein Eck zu stellen. Das würde
der Sache auch absolut nicht dienen.
StRin Mag.a Schwarzl: GR Haselwanter
hat gesagt, dass 95 % der Bevölkerung
der Stadt Innsbruck diese Förderungen
nicht verstehen würden. Wenn man in der
Kulturpolitik Förderungen nach dem Maß
der Zustimmung der Masse betreiben
würde, dann könnte man als Kulturausschuss generell nach Hause gehen.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Dann
könnte man viel einsparen.)
Kulturpolitik ist eine, in der österreichischen Bundesverfassung verankerte
Aufgabe des Staates. Weiters ist Kulturförderung über weite Strecken immer ein
Minderheitenprogramm. Aber diese
Minderheitenprogramme in allen Bereichen der Kunst bringen im Endeffekt das
kulturelle Geschehen voran. Was einmal
eine Minderheitenkultur bzw. eine Nische
war, wird zu einer Mehrheitskultur und es
entwickelt sich wieder ein neues Minderheitenprogramm.
Ich habe mittlerweile vernommen, dass
GR Haselwanter sein Ansuchen an den
Verein Freies Radio Innsbruck Freirad erst
vorgestern abgeschickt hat, aber er es
heute so darstellt, als ob dieses Ansuchen
schon eine ewig lange Wartezeit hinter
GR-Sitzung 26.2.2009
sich hätte. Weiters frage ich mich schon,
warum GR Haselwanter behauptet, dass
über die Plattform mobile Kulturinitiativen
(p.m.k.) in den Medien immer negativ
berichtet wird. Nicht die Plattform mobile
Kulturinitiativen (p.m.k.) steht negativ in
den Schlagzeilen, sondern es sind Leute
aus anderen, nahe gelegenen Lokalen der
rechtsextremen Szene, welche dort - nicht
nur, aber auch besonders - über BesucherInnen der Plattform mobile Kulturinitiativen (p.m.k.) herfallen. Dadurch steht hin
und wieder auch notgedrungen die
Plattform mobile Kulturinitiativen (p.m.k.)
in den Medien.
Ich möchte nur erinnern, dass die Plattform mobile Kulturinitiativen (p.m.k.) ein,
vor vielen Jahren hart erkämpftes Projekt
einer nachwachsenden, jungen, freien
Szene war. Ob das GR Haselwanter, mir
oder wem auch immer hier gefällt, ist kein
Kriterium für die Kulturförderung. Wenn es
in der Kulturförderung nach den einzelnen
Geschmäckern gehen würde, könnten wir
nie auf einen einheitlichen Nenner in
einem Kulturausschuss kommen.
Die Räumlichkeiten der Plattform mobile
Kulturinitiativen (p.m.k.) in den Bögen
haben sich als sehr geeignet herausgestellt und sind mittlerweile erweitert
worden. Ich finde es nicht in Ordnung,
wenn man ohne überhaupt jemals dort
gewesen zu sein, - und das unterstelle ich
GR Haselwanter jetzt einfach einmal solche pauschalierenden Angriffe startet.
Das disqualifiziert einen einfach und es
sollte vom Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck nicht weiter ernst genommen werden.
GRin Dr.in Waibel: GR Haselwanter, ich
war im Studio des Vereines Freies Radio
Innsbruck Freirad eingeladen und bin jetzt
nachweislich keine junge Sozialistin. Ich
bin selten eine Stunde lang so gefordert
gewesen wie dort. Der Redakteur hatte
sich damals nämlich die Mühe gemacht,
im Internet über mich zu recherchieren. Er
hat mich dann während der Sendung
immer wieder auf Aussagen zu verschiedenen Themen angesprochen, welche ich
teilweise vor Jahren getätigt habe und
wollte meine heutige Position dazu
wissen. So spontan auf diese ganzen
Sachen zu antworten, war dann eine
richtige Herausforderung für mich.