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Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_10-Dezember.pdf

- S.8

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es nicht plötzliche Instabilitäten gibt und
das Klima auf einmal total umkippt. Das
sind alles Dinge, die wir noch gar nicht
abschätzen können.
Es geht um die Energie. Jetzt schauen wir
einmal, wie viel Energie wir selbst
benötigen. Das kann man sich ganz
einfach vorstellen. Wenn wir eine 60 Watt
Glühbirne - jeder weiß, wie diese aussieht
- für zwei Minuten brennen lassen, dann
würde das genau der Energie entsprechen, um eine Person vom Erdgeschoss
in den dritten Stock hinauf zu transportieren.
Jetzt ist es so, dass in Österreich prinzipiell jede Person in etwa 100 Glühbirnen
an Energie dauernd verbraucht. Jede
Person verbraucht so viel Energie, als
würden 100 solcher Glühbirnen dauernd
brennen. Wenn man das in etwas, von
dem wir wissen, wo die Energie herkommt, umrechnen, wie Erdöl oder
Steinkohle, dann sind das 30 Fass Erdöl
pro Jahr oder sechs Tonnen beste
Steinkohle. Das verbraucht im Mittel jeder
von uns in Österreich. Das ist schon eine
Menge, die ganz gewaltig ist.
Wenn wir jetzt ein Stück weiter gehen und
sagen, wie groß der weltweite Energiebedarf ist, dann muss man in anderen
Energieeinheiten als mit einer 60 Watt
Birne rechnen. Es gibt dann das Maß von
einer Million Tonne Öl-equivalent-Energie
(Mtoe). Das ist schon eine relativ große
Energieeinheit. Wenn man das mit dem
Stromverbrauch zusammenbringen würde,
dann entspricht eine Terrawattstunde
einem Zehntel dieser Millionen Tonnen.
Diese beiden Einheiten werde ich jetzt
noch im Folgenden benötigen.
Das sieht so aus, damit Sie sich vorstellen
können, was eine Million Tonne Ölequivalent (Mtoe) als Einheit in etwa ist.
Eine Million Tonnen Öl-equivalent (Mtoe)
sind 40.000 Eisenbahnwaggons gefüllt.
Das wäre ein Zug, der von Wien bis
Bregenz reichen würde. Österreich
benötigt allein 30 solcher Züge pro Jahr.
Das heißt, 30 Züge mit Erdöl gefüllt, ist
das, was wir im Mittel im Jahr in Österreich
verbrauchen und in die Luft hinaus blasen.
Der jährliche Weltenergiebedarf, wenn wir
30 solche Züge in Österreich benötigen,
ist ungefähr 10.000 Züge. Wir verbrauGR-Sitzung 14.12.2006

chen 3 Promille, das entspricht auch der
Bevölkerungsmenge.
Das Hauptproblem, das wir derzeit haben,
ist, dass im Moment der Energiebedarf um
1,6 % pro Jahr im Mittel weltweit steigt.
Das hängt natürlich mit dem Bevölkerungswachstum und auch der jeweiligen
Entwicklung zusammen. Das Bevölkerungswachstum ist uns hier allen klar. Vor
zirka 300 Jahren waren wir noch
600 Millionen Menschen, jetzt sind wir
6 Milliarden Menschen. Die große Frage
ist, wie es jetzt mit der Bevölkerung, das
hängt auch mit dem Energiebedarf
zusammen, weitergeht. Können wir das in
den nächsten 100 Jahren irgendwie auf
niedrigem oder auf hohem Niveau
stabilisieren oder geht das irgendwie
ungebremst weiter. Das ist offen.
Auf alle Fälle steigt der Energiebedarf auf
Grund der Steigerung anderer Steigerungen. Das kann man sich anhand der Jahre
und des Energiebedarfs in Millionen
Tonnen veranschaulichen. Ich habe
gerade erklärt, was das bedeutet. Das
kann man jetzt auf die verschiedenen
Energiemöglichkeiten - Öl oder Kohle aufteilen. Im Jahr 1960 hat das Öl die
Kohle überholt und seither ist das Öl der
Hauptenergieträger. Im Jahre 2010 geht
man davon aus, dass das Öl vom Gas
überholt wird.
Wir halten uns hier natürlich im Bereich
der Spekulationen auf. Es geht daher um
die Frage, was passiert? Das ist die
wichtige Frage für uns. Z. B. wie es ganz
trivial mit dem Erdölbedarf aussieht. Geht
der Erdölbedarf einfach so weiter oder gibt
es, wie alle Vorhersagen berichten, einen
Einbruch in der möglichen Fördermenge?
Es gibt nicht nur dieses Problem. Das
wichtigste Problem unter anderem ist
natürlich, dass wir durch den Energieverbrauch Co2 (Kohlendioxid) - für eine
Tonne Brennstoff, vier Tonen Co2
(Kohlendioxid) - erzeugen. Man sieht die
Entwicklung, wie viel Millionen Tonnen
Co2 (Kohlendioxid) wir in die Atmosphäre
lassen. Die Projektion aus den drei
wichtigsten fossilen Brennstoffarten ist
gegeben. Man geht davon aus, wenn die
Entwicklung so weitergeht, dass wir in
30 Jahren 50 % mehr Co2 (Kohlendioxid)
pro Zeiteinheit ausstoßen. Das ist, soweit