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Jahr: 2004

/ Ausgabe: 2004_06-Juni.pdf

- S.25

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- 658 -

Gebieten errichtet werden dürfen. Dies ist eigentlich das Kernproblem. Ich
behaupte, dass der gesamte Alpenraum aus labilen Gebieten besteht. Wenn
ich an die dreizehn Lawinenstriche, die im Gefahrenzonenplan eingezeichnet sind, und an die 23 Wildbäche denke, haben wir in der Stadt Innsbruck
nur labile Gebiete. (Beifall) Die Alpen befinden sich in einer permanenten
Erosion und das muss man geologisch einfach akzeptieren.
Bei großräumigen Erschließungsgebieten findet man immer
irgendwo eine labile Fläche, wo Lawinen kommen können oder wo, weil
keine Vegetation vorhanden ist, Erosionen stattfinden. Aufgrund dieses Begriffes "labile Gebiete" solche Projekte abzulehnen, ist grundsätzlich problematisch. Hier muss es eine weiter gehende Definition bzw. eine weitere
Einschränkung geben. Wenn in solchen Gebieten zu befürchten ist, dass
dadurch die Labilität verstärkt und gefördert wird, dann ist das zu akzeptieren.
Wenn man diesen Grundsatz, dass in labilen Gebieten keine
Erschließungsmaßnahmen möglich sind, in der Vergangenheit verfolgt hätte, dann hätten wir wahrscheinlich in Tirol noch immer keinen Tourismus.
(GR Mag. Fritz: Du bist aber schon für den Umweltschutz zuständig?)
Ja, aber für einen Umweltschutz mit Verstand und Hirn und nicht für einen
fundamentalistischen Umweltschutz. (Beifall)
Wenn durch eine Maßnahme die Erosionsgefahr verstärkt
wird, dann ist sicherlich einzugreifen. Aber wenn man einfach sagt, dass
dies ein labiles Gebiet ist - wobei dies sicherlich nicht ausreichend definiert
wird - und dadurch solche Projekte zu verunmöglichen, fügt man den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft einen großen Schaden zu. Man
darf nicht übersehen, dass in allen betroffenen Gemeinden wie Mutters,
Natters, Götzens, Axams und in der Stadtgemeinde Innsbruck einstimmige
Beschlüsse vorhanden waren, dieses Skigebiet zu retten.
Durch eine einzige Berufung, die allerdings den Verkehr betroffen hat, ist dieses ganze Projekt gescheitert. Dieses Projekt wird in der
Form nicht mehr möglich sein, weil sich in der Zwischenzeit die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert haben und eher nur eine minimale Erschließung möglich ist. So ahnungslos sind die Bürgerinnen und Bürger all
dieser Gemeinden nicht, denn wir leben schließlich im Alpenraum.

GR-Sitzung 24.6.2004