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Jahr: 2004

/ Ausgabe: 2004_06-Juni.pdf

- S.164

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Mir ist völlig klar, dass Innsbruck nur eine Außenseiterchance
hätte. Für mich ist aber ausschlaggebend, dass eine solche Diskussion wieder einmal nach zehn Jahren alle Kulturschaffenden zusammenführt und
die Frage thematisiert, wo die Reise in Zukunft hinführen wird: Bleibt man
bei der Vielfalt oder will man Schwerpunkte setzen? Ich wollte in dieser
Sache nur einen Meinungsbildungsprozess initiieren.
Als ich kürzlich die Plattform mobiler Kulturinitiativen
(p.m.k.) besucht und darauf angesprochen habe, kam als erste Reaktion der
Vorwurf, dass man ihnen gegenüber so knauserig sei - ohne Unterstützung
des Landes Tirol könnten sie nicht existieren -, für eine solche Bewerbung
aber Geld vorhanden sei. Ich habe kurz erklärt, wie eine Bewerbung ablaufen würde, dass zwar seitens der Europäischen Union (EU) nur geringe
Mittel fließen würden. Die Bundesmittel, die Graz für die Bewerbung zur
Kulturhauptstadt zur Verfügung gestellt wurden, waren so hoch, dass das in
Zukunft wahrscheinlich nie mehr der Fall sein wird.
Die Mittel des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck müssten
allerdings enorm steigern, es käme zu einem Quantensprung. Als erste
würden davon natürlich die Kulturschaffenden und Künstler vor Ort profitieren. Die Bürgerinnen und Bürger müssten mit der Bewerbung einverstanden sein, das wird von einer Kommission der Europäischen Union
(EU) vor Ort überprüft. Man müsste viel höhere Summen in die Kultur investieren, wenn ich auch glaube, dass ein derartiges Monsterprogramm wie
in Graz in Österreich nie mehr auf die Beine gestellt werden wird.
Der Kunstraum Innsbruck hat sich bei mir wegen der Stadtgespräche gemeldet, und ich habe diese Gelegenheit genützt, um eine eventuelle Bewerbung zu besprechen. Ich war sehr erstaunt, ein großes Publikum
mit vielen Kulturschaffenden vorzufinden, die für meinen Geschmack viel
zu wenig geredet haben. Univ.-Prof. Dr. Pelinka hat die Diskussion geleitet, und ich habe erklärt, wie diese Idee entstanden ist und dass Innsbruck
nur eine sehr kleine Chance hätte. Das Nachdenken über die Bewerbung ist
aber meiner Meinung nach trotzdem nicht sinnlos. Ich bin froh, dass die
Stadt Innsbruck kein Kulturleitbild hat und wir nicht gebunden sind, aber
eine Diskussion zu diesem Thema halte ich für gut, sie hat mir sehr gut gefallen.

GR-Sitzung 24.6.2004