Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_10-November.pdf

- S.34

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2008_10-November.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2008
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 854 -

spielsweise steht die Tiroler Künstlerschaft für das Land Tirol und bekommt
den Hauptteil ihrer Subvention im Gegensatz zum Kunstraum Innsbruck vom Land
Tirol.
(Bgm.in Zach: Der Kunstraum Innsbruck
bekommt aber vom Land Tirol mehr.)
Ich habe heute extra noch einmal im
Kulturbericht nachgesehen und die Tiroler
Künstlerschaft bekommt auch vom Bund
mehr als der Kunstraum Innsbruck. Diese
Gegenrechnerei ist sowieso nicht sehr
sinnvoll und man kann Kunsteinrichtungen nicht 1:1 vergleichen.
Der Kunstraum Innsbruck ist mit hohen
Mitteln in Höhe von € 145.000,-- gestartet.
Im Zuge der Vertragsvereinbarungen
wurde er schon auf € 130.000,-- reduziert
weil ein Teil woanders hingewandert ist.
Jetzt steht der Kunstraum noch einmal vor
einer 20 %igen Kürzung.
Eigentlich haben die Dreijahres-Verträge,
wie die Frau Bürgermeisterin selber
einleitend gesagt hat, den Sinn und
Zweck, Kulturarbeit auch ein wenig
vorausplanen zu können. Diese Kürzung
ist meinem Wissen nach doch relativ
überfallsartig und kurzfristig gekommen.
Man ist ja im Bereich der bildenden,
zeitgenössischen Kunst KünsterInnen im
Wort. Damit wird das natürlich Auswirkungen für den Kunstraum Innsbruck
haben.
Noch etwas haben Sie nicht gesagt, Frau
Bürgermeisterin. Die hohe Dotierung des
Kunstraumes Innsbruck - hoch jetzt in
Relation zu den anderen neun Kulturinitiativen auf der Förderungsvereinbarungsliste - hängt ja auch damit zusammen, dass
der Alt-Bgm. DDr. van Staa und die
damalige Kulturstadträtin Zach immer
vehemente VerfechterInnen eines Hauses
der Kunst in der Stadt Innsbruck waren.
Bei dieser Konzeption war nicht nur an ein
Haus der Moderne gedacht sondern auch
von einer Kunsthalle die Rede. Nachdem
dies politisch nie zu Stande gekommen
ist, war dann die Idee, mit diesem
Kunstraum Innsbruck - damals noch in
einer räumlich größeren Version - eine Art
Vorläufer für ein Haus der Kunst zu
schaffen. Das Haus der Kunst haben wir
noch nicht. Über die Gründe dafür reden
GR-Sitzung 20.11.2008

wir jetzt nicht. Aber wir haben den
Kunstraum Innsbruck.
Neben der Galerie im Taxispalais ist der
Kunstraum Innsbruck die einzige
städtische Galerie, die international
anerkannte Positionen der zeitgenössischen Kunst abdeckt. Die Stadt Bregenz
hat dafür ein Kunsthaus am Bodensee,
die Stadt Bozen ein Museum, die Stadt
Linz hat das Lentos Kunstmuseum und
das Offene Kulturhaus.
Eine Stadt wie Innsbruck, welche sich als
Kulturstadt bezeichnet und positioniert,
kommt mit einem Jahresbetrag von
€ 130.000,-- gut weg. Der Kunstraum
Innsbruck bietet im kleinen Stil - mehr ist
aufgrund der räumlichen und budgetären
Situation nicht möglich - ein wenig Ersatz
für Institutionen, die andere Landeshauptstädte haben.
Die budgetäre Situation des Kunstraum
Innsbruck hat im Jahr 2008 ihren Tiefpunkt erreicht. Der Kunstraum Innsbruck
hat heuer vom Bund nur € 24.000,-bekommen und vom Land Tirol € 50.000,-.
(Bgm.in Zach: Das stimmt nicht, die
Subventionen vom Land Tirol und dem
Bund sind höher. Ich habe das heute
noch einmal eruieren lassen. Warum
sollte ich etwas Falsches sagen?)
Der Kunstraum Innsbruck hat sich zum
Beispiel durch die Schenkung einer
Edition von Franz West, die relativ viel
gebracht hat, über das Jahr retten
können. Es kann aber auch nicht das Ziel
sein, dass sich KünstlerInnen langfristig
die Ausstellungsorte selber mitfinanzieren. Jedenfalls ist für den Kunstraum
Innsbruck der Tiefpunkt jetzt schon
erreicht.
Nun kann man die kulturpolitische
Entscheidung treffen und sagen, uns
reicht das und wenn sich das Programm
noch ein wenig reduziert, ist uns das auch
recht. Aber irgendwann muss man fragen,
wollen wir diesen Ort der zeitgenössischen Kunst haben oder nicht.
Ich bin der Meinung, wir brauchen diesen
Ort und man sollte nicht reduzieren.
Schon gar nicht, weil nächstes Jahr
ohnehin die Verträge auslaufen und neu
verhandelt werden. Deshalb sollten wir für