Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.17
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Ich habe nicht das Gefühl, dass sich die
Männer weiß Gott wie vordrängen. Ich
muss nur unsere Besetzung im Gemeinderat ansehen und kann sagen, dass es
vorwärts geht.
GR Grünbacher: Ich möchte mich hier
nicht in die philosophischen Diskussionen
einmischen, aber mir ist jeder Frauen- und
Männername zu schade für ein "Eckerl"
Straße. Das ist kein Platz oder eine
Straße, sondern das ist ein Haus, wie die
Frau Bürgermeisterin sagt.
Jetzt sind wir uns einmal ehrlich, denn
wenn es wirklich um Straßen und Plätze
geht, dann bin ich völlig einer Meinung.
Hier bin ich schon der Meinung, wenn die
Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) so viel
Geld in die Hand nimmt, dann soll sie das
auch haben.
(StR Mag. Schwarzl: Dann machen wir
den Benko-Platz vor dem Kaufhaus Tyrol
oder?)
Wir sind uns doch alle einig, dass das
nicht einmal ein Platz ist. Das ist kein Platz
und das ist keine Straße, sondern das ist
ein Teil einer Straße. Ich bin der Meinung,
dass wir sehr viel Interesse daran gehabt
haben, dass diese Bank in der Stadt
Innsbruck bleibt und wir sind froh darüber.
Ich würde mich dagegen aussprechen,
wenn der Bankname im Straßennamen
enthalten wäre. Aber gegen den Namen
"Stadtforum" habe ich persönlich nichts
einzuwenden.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Es geht an und
für sich darum, dass wir, glaube ich und
das ist unbestritten, einen wirklichen
Mehrwert haben, dass die Bank für Tirol
und Vorarlberg (BTV) in der Stadt
Innsbruck bleibt. Das betrifft nicht nur die
Arbeitsplätze, sondern auch die Platzgestaltung. Ich bin der Meinung, dass wir
keinen Minderwert durch eine zusätzliche
Straße haben, weil es bei der Straße eine
Sächlichkeit - das Forum - gibt. Insofern
kann ich sagen, dass ich für diese
Umbenennung stimme.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Es stimmt, GR
Mag. Schindl-Helldrich hat natürlich völlig
Recht, dass es die Aufgabe besonders
von Frauen, aber natürlich auch von
Männern ist, in der Politik darauf zu
achten, dass Frauen in allen Belangen
GR-Sitzung 13.7.2006
entsprechend ihrem Anteil in der Bevölkerung vertreten sind. Es ist nicht so, dass
uns das von selber in den Schoß fällt.
Wenn wir ganz ehrlich sind, ist es auch
nicht so, dass es uns von selber in den
Schoß fällt, dass so viele Frauen erfreulicherweise im Gemeinderat sitzen.
Wir haben sehr viele Jahre in unseren
verschiedenen Organisationen und
Parteien dafür kämpfen müssen und wir
müssen weiter darum kämpfen, dass das
so ist. Hier glaube ich sehr wohl, dass das
nichts ist, das einer natürlichen Entwicklung vorgezeichnet ist und sich so ergeben
wird. Es ist unsere Aufgabe weiterhin
darauf zu achten.
Ich kann allerdings die Tatsache nicht
nachvollziehen, wieso man eine Namensbenennung nach einer ganz, ganz
wichtigen politischen Kraft in Tirol, die in
der politischen Szene, im Widerstand und
in der Frauenbewegung sehr wichtig war,
in dem neuen Wohnquartier vornimmt und
sagt, dass das dort in der großen TivoliVerbauung weniger Wert sei. Das
verstehe ich nicht. Es ist mir viel lieber,
wenn dort eine Straße nach dieser Frau
benannt wird, weil wir eine Vielzahl von
Bewohnerinnen und Bewohnern haben
werden und diese sich auch mit der
Identität auseinandersetzen.
In der Innenstadt haben wir die Berufstätigen und die Touristinnen und Touristen,
jene die die Stadt Innsbruck aus Freizeitoder Kulturgründen besuchen oder einfach
flanieren. Diese Bedeutung ist daher für
mich lang nicht so hochwertig, wie in
einem neuen Stadtteil der entsteht und
daher kann ich die Wertigkeit - in der
Innenstadt ist es so wichtig und im
Wohngebiet ist es nicht so wichtig - nicht
nachvollziehen. Ich finde im Gegenteil, die
Namensbenennung im neuen Stadtteil
wesentlich wichtiger. Das möchte ich
wirklich betonen.
Zur finanziellen Situation ist alles schon
gesagt worden. Wir alle wissen - es hat
eine umfangreiche Information gegeben wie viel Geld die Stadt Innsbruck für die
Neugestaltung der Maria-TheresienStraße in die Hand nehmen wird müssen.
Das ist ein großer Betrag, der auf uns
zukommt. Es wird - so sehe ich das jetzt keine Möglichkeit der Mitfinanzierung von