Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.26
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diesen Weg fortschreiten. Wenn dann die
Ergebnisse vorliegen, wird es sicher
wieder viele Diskussionen geben, ob wir
das brauchen, wollen, wem das nützt oder
wem das schadet. Dann sollte man auch
den Mut haben, wirklich zu einem Projekt
zu stehen. Alles was man baut, baut man
nicht für die Ewigkeit. Wer weiß was in
50 Jahren ist, wie die Lebensgewohnheiten sind, welche Begegnungsgewohnheiten sich ändern usw.? Bauen ist immer mit
Veränderungen verbunden und daher
kann man auch ruhig den Mut haben, zu
einem herauskommenden Ergebnis zu
stehen.
Es ist für uns wichtig, dass ein gewisser
Kostenrahmen vorgegeben worden ist.
Man sagt grundsätzlich, dass gute
Architektur nicht teuer sein muss. Das
stimmt, denn es gibt genügend Beispiele
in den Hochbauten. Ich glaube, dass es
wichtig ist, dass die geistige Kapazität der
Architekten gefordert wird. Die Kosten sind
realistisch geschätzt, da sie basierend auf
den Daten des Vorplatzes für das Tiroler
Landestheater entstanden sind. Dort hat
man sehr hochwertige Materialien
verwendet. Ich glaube, dass man hier sehr
wohl diese Dinge mit den vorgesehenen
Mitteln realisieren kann, außer es werden
extrem ausgefallene Möblierungen
vorgesehen. Ich spreche einen "TreviBrunnen" in einer Form an, weil dieser den
Kostenrahmen sprengen würde, aber
dann ist es auch Aufgabe dieses Gemeinderates zu sagen, ob es uns Wert ist, das
für die Innsbrucker Bevölkerung auszugeben oder nicht.
Ich bin auch froh - hier muss ich StR
Mag. Schwarzl Recht geben -, dass man
diese Poller weggebracht hat. All diese
schon wieder von vorneherein gestalteten
Einschränkungen sind nicht gut, denn das
sind Hindernisse. Es gibt klassische
Beispiele wie man früher schon - man hat
damals noch keine Poller auf Plätzen
verwendet - unterschiedliche Funktionen
im Straßenbereich gestalten konnte. Das
ist auch ganz einfach mit verschiedenen
Belags- oder Einlegearbeiten möglich. Das
beste Beispiel ist der Markusplatz in
Venedig. Wenn man glaubt, dass diese
hellen Einlegearbeiten in Marmor Zufälle
sind, dann ist das nicht richtig. Das war
eine ganz klare Anordnung für die
GR-Sitzung 13.7.2006
Marktstände in der damaligen Zeit. Es hat
bessere, stärkere und einflussreichere
Händler gegeben. Für diese wurden große
Felder errichtet. Für die kleineren Händler
wurden sehr kleine Begrenzungslinien
vorgesehen.
Es wird auch die zentrale Frage sein, wie
wir in Zukunft in der Maria-TheresienStraße in einem so großen Raum mit den
Fahrradfahrern umgehen. Die Praxis zeigt
uns in der Altstadt, dass niemand gerne
sein Rad schiebt, wenn es einfach schön
ist dort zu fahren. Manche fahren sogar
unter den Lauben, die dann von Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger höflich gebeten
werden, abzusteigen.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Aber mit
Bestimmtheit.
Es ist so, dass es wichtig sein wird, dass
man auf der einen Seite die Möglichkeit
schaffen wird, dass sich die Fußgänger
wirklich frei bewegen, aber auf der
anderen Seite auch der Radfahrer seinen
Platz hat. Ich sage immer, dass all die
Verordnungen in Wirklichkeit nichts
nützen. Wir müssen darauf achten, dass
das Verständnis in den Köpfen wächst,
dass ein vernünftiges Nebeneinander und
Miteinander möglich sein wird. Auch
darüber sollen sich die Architekten den
Kopf zerbrechen.
Ich freue mich jetzt persönlich, dass es
nun so weit ist und Gratulation an den
Planungsstadtrat, dass wir das jetzt
umsetzen. Wir freuen uns alle schon auf
die Ergebnisse und wir hoffen alle, dass
sehr gute Ergebnisse für diese Prachtstraße herauskommen. Ich glaube, dass
es diese Straße verdient hat. Es wird doch
eines der wichtigsten Projekte dieser
Legislaturperiode in der Umsetzung mit
der größten Nachhaltigkeit werden. Das
wird natürlich ein bleibender Wert für die
nächsten Jahrzehnte sein. Ich wünsche
uns allen, dass etwas Gutes herauskommt
und dass wir die Maria-Theresien-Straße
dann nicht in kleinen Punkten, wo es
Widersprüche geben kann, zu einem
Politikum machen. Wir sollten gemeinsam
dieses Projekt für die Innsbrucker Bevölkerung auf einer breiten Basis tragen. Das
fängt heute mit dem Beschluss an und
geht dann in der nächsten Stufe mit der