Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf

- S.54

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- 477 -

Wenn ich heute im ORF-online höre, wie
sich der Landeshauptmann DDr. van Staa
jetzt abputzt und sagt, man hat die ganzen
Umbauten gestaltet und
Promotionsveranstaltungen zu
Sondertarifen machen müssen, aber jetzt
soll man der Entwicklung ein bisschen Zeit
geben. Es war ja eine EishockeyWeltmeisterschaft dazwischen. Eine
Eishockey-Weltmeisterschaft muss doch
Geld in der Stadt Innsbruck lassen. Tun
wir doch nicht so, als ob das Jahr 2005
das absolute Baustellenjahr gewesen ist.
Im Jahr 2005 hat die Winteruniversiade
Innsbruck/Seefeld und die EishockeyWeltmeisterschaft stattgefunden. Die
Eishockey-Weltmeisterschaft war doch
einer der Gründe, warum man die
Eishallen so konzipiert hat. Der Grund
waren nicht die eigenen Leute die dort Eis
laufen, sondern damit der ganze Komplex
für solche Großevents tauglich wird.
Wir haben das immer kritisch hinterfragt.
Wir haben damals beantragt, man möge
verschiedene Alternativen durchspielen:
Sanierung des Eissportzentrums plus
Errichtung einer fixen Kleinen Eishalle,
Sanierung des Eissportzentrums plus
temporäre Kleine Eishalle für Sportveranstaltungen, Sanierung des Eissportzentrums und Verzicht auf die Kleine Eishalle,
Ersatz des Eissportzentrums durch Kleine
Eishalle oder genereller Verzicht auf
überdachten Eissport. Das alles hatten
wir beantragt zu untersuchen.
Die sportpolitischen Folgekosten und
Investitionen sind ebenfalls mit den
Stimmen der Mehrheit abgelehnt worden.
Es heißt immer, dass die Innsbrucker
Grünen normalerweise froh sein müssten,
wenn so etwas Neues gebaut wird, denn
allein die Energieverschwendung der alten
Olympia-Eishalle ist sagenhaft. Allein
schon aus diesen Kosten ist ein schöner
Gewinn zu erzielen, auf den wir immer
noch warten.
Übrigens explodieren auch die Energiekosten ganz gewaltig. Man muss kalkulieren, dass die Rohölpreise und damit die
Gaspreise steigen, da die Ressourcen
knapper werden. Das hat man ja damals
auch schon abschätzen können, denn die
langfristigen Prognosen waren zu diesem
Zeitpunkt schon bekannt.
GR-Sitzung 13.7.2006

Es wird deshalb auf unsere Kritik so heftig
reagiert, weil das Ganze vom Entscheidungsfindungsprozess her von der
Mehrheit des Gemeinderates nicht gerade
ein glorreiches Meisterstück war. Jetzt
müssen wir das ausbaden. Ausbaden
müssen es eben jene, die damals bei den
Grundsatzentscheidungen noch nicht
dabei waren. Ich würde mir fest wünschen,
dass das eine große Lehre ist.
Im Jahr 2002 wurde zuerst dem Stadtsenat und dann dem Gemeinderat doch eine
Folgekostenrechnung vorgelegt, in der es
wie folgt geheißen hat:
"Bei Weiterverwendung der jetzigen
technischen Anlagen, wird das Betriebsergebnis ein Minus von € 633.000,-aufweisen."
Wenn man die Kleine Eishalle errichtet
und die Olympia-Eishalle saniert, dann
kommen wir auf einen Abgang in der Höhe
von € 460.000,--. Das ist das einzige im
Bericht der Kontrollabteilung, wo das für
die einzelnen Einrichtungen herausgerechnet wurde. Im Jahr 2004 hatten wir für
die Olympia Eishalle schon € 1,1 Mio
Abgang. Das war nach dem Umbau mit
€ 254.000,-- prognostiziert.
Entweder ist jetzt so unheimlich viel schief
gelaufen, denn das hat nichts mit der
Hereinnahme des Sport- und Freizeitparks
"Tivoli-Neu" bzw. des Landessportcenters
zu tun, sondern das ist in den neuen
Eishallen hausgemacht. Entweder es
wurden damals keine seriösen Berechnungen vorgelegt oder es ist wirklich so
viel Mist dort gelaufen, sodass wir jetzt
diese Situation haben. Ich entschuldige
mich für den Mist, aber bei den Eishallen
ist so viel schief gelaufen, sodass wir jetzt
eine solche Situation haben.
Bgm. Zach übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
Abschließend möchte ich noch etwas
Wichtiges sagen: Ein Auslöser für dieses
Dilemma war die bauseitige Kostenexplosion von € 27 Mio auf € 41 Mio. Zentral
war, dass wir im Grundsatz ganz etwas
anderes beschlossen haben, als es dann
geworden ist. Es war keine Architektur
dabei und von der Funktionalität her,
wurde ganz etwas anderes beschlossen.