Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.55
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Das ganze Projekt ist von der Grundsatzbeschlussfassung, dass man nur laut der
Generalvereinbarung vorgehen wird,
abgewichen. Wir haben damals noch mit
beschlossen, dass es um 10 % bis 15 %
billiger wird. Dann haben wir plötzlich die
Funktionen verändert und es hat einen
Architektenwettbewerb gegeben, wodurch
das Ganze plötzlich explodiert ist. Es
konnte jedoch keiner mehr zurück, weil ja
die Eishockey-Weltmeisterschaft schon
vor der Tür stand. Wir waren bereits im
Bewerbungsverfahren und konnten nicht
mehr zurück.
Hier entsteht eine politische Mühle, aus
der man nicht mehr herauskommt. Die
Fehler summieren sich und es wird
unheimlich teuer. Es ist jetzt so, aber wir
fordern nicht, dass man dieses "Werkl"
schleift, sondern man muss etwas daraus
machen.
Vor allen Dingen bin ich der Meinung,
dass man eine Expertin bzw. einen
Experten für Veranstaltungswesen
beiziehen muss. Das hätten wir eigentlich
schon viel früher tun müssen. Beim Sportund Freizeitpark "Tivoli-Neu" hat auch nur
der FC Tirol Milch-Innsbruck mitgeredet.
Wenn man dort für große Konzerte
Umbauarbeiten machen muss, so ist das
völlig unlukrativ. Dasselbe ist offensichtlich
bei der Olympia-Eishalle, die man ja extra
für solche Cash-Cows wollte.
Von den Veranstaltern oder Übertragern
von Veranstaltungen hört man immer, was
alles für Großveranstaltungen nicht
tauglich ist. Deshalb frage ich mich, warum
man nicht jemanden, der davon etwas
versteht, eingebunden hat. Die nächste
Frage wäre, wen man jetzt einbinden
muss und was alles an Umkonzeptionierung bzw. Umbaumaßnahmen auf uns
zukommt, damit das Konzept, das wir
ursprünglich geplant und bezahlt haben,
auch tatsächlich aufgeht?
GR Mair wollte mit diesem Antrag nichts
anderes, als dass man außer dem
Controlling und außer den Halbjahresberichten genau zu so einer notwendigen
Umkonzeptionierung kommt. Wir werden
diesen Antrag als dringenden Antrag
einbringen, aber er wird nicht die Dringlichkeit bekommen und wird dann im
Herbst den Gang der Anträge gehen. Er
GR-Sitzung 13.7.2006
wird dem Stadtsenat zugewiesen werden
und irgendwann einmal "versandeln", da
bis zu diesem Zeitpunkt dort hoffentlich eh
alles in Ordnung ist.
GR Kritzinger: Ich glaube, dass ich etwas
in Erinnerung rufen muss: Ich kann mich
noch gut daran erinnern, wie man damals
über die Olympia-Eishalle gesagt hat,
dass diese "Ruine" abgebrochen werden
muss. Ein Abbruch der Ruine würde
€ 6 Mio bis € 7 Mio kosten.
Damals hat man bei diesem Großbau
noch Asbest-Fassaden verwendet. Jeder
war eigentlich erschrocken, denn ein
Abbruch dieses Gebäudes wäre schade
und würde viel Arbeit bedeuten. Wenn das
Gebäude abgebrochen werden würde,
was hätten wir dann in Innsbruck?
Man muss anerkennen, dass Alt-Bgm.
DDr. van Staa den genialen Einfall hatte,
etwas Neues zu machen. Es ist ihm
gelungen, sowohl das Land Tirol als auch
den Bund einzubinden, etwas Neues
mitzufinanzieren. Das Konzept hat damals
€ 27 Mio betragen. Es stimmt, dass das
Konzept vergrößert wurde und dabei ist
die Summe von € 40 Mio herausgekommen. Man muss aber sagen, dass beinahe
zwei Drittel davon das Land Tirol und der
Bund bezahlen.
Die Innsbrucker wären wirklich verblendet
gewesen, wenn sie sich eine solche
Gelegenheit entgehen hätten lassen.
(Beifall) Auf die Debatte habe ich mich
heute sehr gefreut, da dieser Bericht der
Kontrollabteilung genau das Gegenteil von
der Behauptung der Innsbrucker Grünen
spricht.
Der Bericht der Kontrollabteilung sagt
dezidiert, dass es nicht vergleichbar ist.
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. So ist es auch in diesem Fall
gewesen. Heute hat man eine Bilanzsumme von € 56 Mio und damals hatte
man € 1,5 Mio. Schon allein diese Zahl
muss jeden, der ein bisschen Verstand
hat, hellhörig machen.
Ich glaube, die Aufgaben, welche die
Olympiaworld Innsbruck übernommen hat,
sind auch ganz anders. Es wurden große
Leistungen vollbracht, nämlich die
Winteruniversiade Innsbruck/Seefeld und
die Eishockey-Weltmeisterschaft. Das