Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.95
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Eines ist jetzt dem Akt endlich zu entnehmen und zwar, dass bei dieser Golfübungsanlage keine Beeinträchtigungen
der Altdeponie zu erwarten sind, außer
man errichtet entsprechende Gebäude.
Im Akt wird von der Mag.-Abt. III, Planung
und Baurecht/Stadtplanung, das Amt der
Tiroler Landesregierung, Umweltschutz,
zitiert:
"Die Deponie gilt allerdings noch nicht als
saniert."
Das möchte ich Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing.
Sprenger darlegen, da wir im Gemeinderat
schon oft darüber diskutiert haben. Wir
müssen aufpassen, dass in Zukunft
insbesondere die gesamten Genehmigungen hinsichtlich des Wasserrechts
peinlichst genau eingehalten werden. Es
gibt auf diesem Areal immer noch eine
Altlast, auf die wir aufpassen müssen.
(Bgm. Zach: Diesbezüglich werden wir
aufpassen. Jetzt hast Du, GR Mag.
Kogler, den Vizebürgermeister wieder
herausgefordert.)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ja,
herausgefordert ist vielleicht das richtige
Wort. Es ist im Gemeinderat manchmal
schon ein bisschen mühsam, wenn man
gewisse Dinge immer wieder sagen muss.
Das ist fast wie in der Schule. Es wird im
Gemeinderat über viele Dinge diskutiert
und manchmal hat man das eine oder
andere nicht mehr in Erinnerung.
Lieber GR Mag. Kogler, natürlich ist die
Altdeponie gesichert. Das habe ich im
Gemeinderat schon hundert Mal gesagt
und das steht auch im Bescheid. Die
Altdeponie ist nicht saniert, weil der ganze
Müll weiterhin unter einer Schicht liegt
bzw. eingepackt ist.
Der Müll ist deshalb eingepackt, damit es
keine Immissionen von Methan gibt. Es
wurde hier eine Absaugvorrichtung
installiert und es wird abgefackelt. Es ist
eingepackt, damit nicht so viel Wasser in
den Deponiekörper gelangt und der
Verrottungsprozess nicht zu schnell,
sondern sehr langsam erfolgt.
Es gibt ein Monitoringsystem, damit man
das Grundwasser beobachten kann. Es ist
eine gesicherte Deponie, die auch die
nächsten Jahrzehnte, vielleicht JahrhunGR-Sitzung 13.7.2006
derte, beobachtet werden muss. Natürlich
ist bei der Anlage des Golfplatzes - hier
hat es auch eine Verhandlung gegeben darauf Bedacht zu nehmen.
Die Äußerungen, welche von den Sachverständigen des Landes Tirol von sich
gegeben wurden, sind dann im Bewilligungsverfahren des Golfbetreibers zu
beachten und nicht jetzt im Rahmen des
Widmungsverfahrens. Man kann nicht
Auflagen, die eigentlich die Golfanlage
betreffen, bei der Flächenwidmung mit
berücksichtigen.
Es ist nichts Neues, dass die Altdeponie
nur gesichert und nicht nachhaltig saniert
wurde. Das war immer klar und etwas
anderes wollte man seitens der Stadt
Innsbruck auch nicht. Wenn man die
Altdeponie hätte sanieren wollen, so
hätten dort mehr als 1,5 Mio Tonnen Müll
verfrachtet werden müssen. Macht man
den ganzen Kuchen auf, dann beginnt
dies fürchterlich zu stinken. Eine solche
Sanierung hätte weit über ATS 1 Mrd
gekostet und deshalb wurde diese
Altdeponie nur gesichert.
GR Grünbacher: Entgegen meiner
Fraktion, die sich der Stimme enthält,
werde ich gegen diesen Antrag stimmen.
Allein schon deshalb, weil ich zu diesem
Golfplatz eine Geschichte habe.
(Bgm. Zach: Aber bitte eine kurze.)
Ich möchte die Geschichte in zwei Sätzen
wiederholen. Wir brauchen nach wie vor
auf diesem Areal eine Sportanlage, aber
keinen Golfplatz. Wenn ich die Wahl
zwischen Golfplätzen und öffentlich
zugänglichen Fußball- und Sportplätzen
habe, werde ich mich immer für Sportplätze entscheiden. Das hat aber nichts damit
zu tun, dass man gegen die Golfspieler ist,
…
(Bgm. Zach: Du kannst von StR Dipl.-HTLIng. Peer noch viel lernen.)
… sondern das hat mit dem Zugang zum
öffentlichen Breitensport zu tun. Deshalb
kann ich das leider Gottes nicht mittragen.
Bgm. Zach: Es geht hier um eine
langwierige Angelegenheit und dahinter
steht ein Unternehmer, der Geld investiert
und Arbeitsplätze schafft. Deshalb werden
wir uns damit ernsthaft befassen.