Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf
- S.16
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Ich würde sagen, dass wir uns eines vor
Augen halten müssen. Für einen guten
Lernerfolg müssen einerseits die Kinder motiviert sein und andererseits muss es auch
Lob und Tadel geben. Vor allem aber müssen die LehrerInnen selbst motiviert sein.
Wenn sie Gefahr laufen, vor den Kadi zitiert
zu werden, weil sie einen "Fünfer" geben,
dann ist das System etwas brüchig. Daher
würde ich sagen, dass wir alle gut beraten
wären, wenn wir uns, in unserem kleinen
Bereich der Möglichkeiten, darum bemühen
würden, Lehrpersonen zu unterstützen. Wir
sollten ihnen eine gewisse autoritäre Möglichkeit geben, das den Kindern, aber auch
den Eltern zu sagen, sonst werden wir uns
im ganzen Schulbereich nie einigen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Da meine Eltern beide berufstätig waren, bin ich eine
Tagesheimschülerin am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium der Ursulinen gewesen. Wie man sieht, kann auch aus TagesheimschülerInnen gelegentlich noch etwas
werden.
Ich werde keine Grundsatzausführung machen, aber es gab in dieser Diskussion diese Vermischungen und genau das ist das
Problem. Die einen reden von gemeinsamer
Schule und die anderen von Montessorischule, von klassenübergreifender Schule
oder von Ganztagsschule. Wieder andere
erwähnen die Autorität und andere bringen
auch noch den Anspruch der LehrerInnen,
dass sie gewerkschaftlich abgesichert sind,
ein.
Es wird oft gesagt und es ist auch wirklich
so, dass unsere Kinder unsere Zukunft, unser Kapital und auch unser volkswirtschaftliches Kapital sind. Rein wirtschaftlich betrachtet, sind die Kinder diejenigen, die wir
auch in Zeiten zurückgehender Arbeitskräfte
bestmöglich ausbilden wollen und sollen,
weil wir auf keines verzichten können. Wir
können auf keinen Menschen, unabhängig
von seiner Nationalität, verzichten. Die
Menschen sind da und wir möchten sie
ausbilden, denn es sind jene, die dann in
der Wirtschaft arbeiten, die die Betriebe
weiterbringen, die in der Pflege arbeiten, die
GR-Sitzung 13.12.2012
im sozialen Bereich tätig sind und die hoffentlich auch an der Universität arbeiten und
somit unsere Gesellschaft voranbringen.
Zu den von GR Kritzinger angesprochenen
Schulversuchen möchte ich Folgendes anmerken. Ja, leider haben wir so viele Schulversuche, weil es immer unterschiedliche
"Mutigkeiten" und "Mutstufen" im Bereich
des Landesschulrates, den Bildungszuständigen beim Land Tirol und den Bildungszuständigen in der Bundesregierung gibt. Wobei Bundesministerin Dr.in Schmied sehr viel
Mut hat. Es ist hier nur eine gewisse Blockade seit vielen Jahren auszunehmen,
aber sie kämpft für einen Schritt nach vorne.
Man kann inhaltlich dafür oder dagegen
sein, aber in der Mitte wieder mit einem
Kompromiss stehen zu bleiben, das ist das
"Allerfürchterlichste".
Die Autorität, die GR Kritzinger ansprach,
die hat man mit seiner Persönlichkeit oder
man hat sie nicht. Aus diesem Grund ist es
auch im Bereich der LehrerInnen besonders
wichtig, dass die Ausbildung eine gemeinsame Ausbildung ist und nicht diese Selektion, bei welcher nur ein Teil der SchülerInnen eine Lehrerin beziehungsweise einen
Lehrer hat, die/der eine besondere pädagogische und fachliche Ausbildung hat. Hier
wird differenziert. Da gibt es keine Weiterentwicklung. Das ist einfach schade. Denn
natürlich sollen auch die LehrerInnen zu
den Bestausgebildeten gehören und dies
sowohl in fachlicher als auch in pädagogischer Hinsicht. Man enthält ja den LehrerInnen die an den Neuen Mittelschulen (NMS)
unterrichten und an der Pädagogischen
Hochschule Tirol (PHT) ausgebildet wurden,
viel Fachwissen vor. Den LehrerInnen, die
an einer Universität ausgebildet wurden,
wird viel pädagogisches Wissen vorenthalten. Das ist nicht richtig.
Wir befinden uns nun im Jahr 2012 und es
ist noch bei weitem nicht absehbar, dass eine solche Zusammenführung gelingt. Ich erinnere nur an den aussichtslosen Kampf mit
der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT),
nämlich dass man einmal jene Bereiche örtlich zusammenführt, wie sie irgendwann
auch synergetisch und in der Ausbildung
genutzt werden können.
Nun komme ich zur Volksschule (VS) Innere
Stadt, zur Vermischung von jahrgangsübergreifendem Unterricht, der Methode, der