Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf
- S.47
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mer keinen Syndikatsvertrag. StR Gruber,
Du hast ja vorhin gesagt, dass Du über die
begleitende Kontrolle und den Syndikatsvertrag froh bist. Dazu hat diese Anfrage zumindest beigetragen.
Dipl.-Ing. Baltes ist heute anwesend, deshalb möchte ich in weiterer Folge aus dem
E-Mail eines Mitarbeiters der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GesmbH (IVB) zitieren:
"Sehr geehrter GR Federspiel,
Sie und Ihre Partei bekämpfen als einzige
politische Gruppierung den Ausbau des Regional- und Straßenbahnsystems für den Tiroler Zentralraum. In den Diskussionen über
die Kosten, wurden bisher noch zu keiner
Zeit die starken Unterhaltskosten für das
Wagenmaterial und die Schienenwege,
beim derzeitigen Straßenbahnbetrieb, angesprochen. Als Bus- und Straßenbahnfahrer bei der Innsbrucker Verkehrsbetriebe
und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) darf ich
Ihnen hierzu Insiderinformationen geben,
die die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GesmbH (IVB) unter Verschluss halten und offensichtlich in den Bilanzen versteckt halten.
Bei der Beschaffung der neuen Straßenbahngarnituren vor einigen Jahren wurde
auf ein Drehgestell verzichtet, obwohl bekannt war, dass Innsbruck eine Stadt mit
engen Kurvenradien ist. Durch diesen Verzicht auf ein Drehgestell, in der Verbindung
mit den engen Kurvenradien, müssen die
kompletten Radreifen der neuen Straßenbahn bereits nach zirka 30.000 km Laufleistung ausgetauscht werden. Zum Vergleich,
bei der alten Straßenbahn lag die Laufleistung bei 90.000 km und anschließend konnten die Radreifen nachgeschliffen werden
und nochmals 90.000 km in Betrieb bleiben.
Ein Nachschleifen ist bei der neuen Straßenbahn nicht möglich. Gleichzeitig kommt
es durch die starren Achsen ebenfalls zu
einem starken Schienenverschleiß. Mittlerweile wird fast ganzjährig eine Privatfirma
beschäftigt, die in den Nachtstunden, zum
Beispiel Schleifarbeiten an den Gleisanlagen, wie Ecke Anichstraße/Bürgerstraße,
durchführt. Durch das Befahren von Wendeschleifen entsteht ein dermaßen hoher
Verschleiß, dass diese nach Möglichkeit
nicht mehr befahren werden. Bei der LiGR-Sitzung 13.12.2012
nie "6" im Stadtteil Igls ist dies der Fall. Als
Grund wird der nachfragenden Bevölkerung
die Lärmbelastung genannt.
Eine super Marketingstrategie war die Verlängerung der Linie "3" in Amras. Da durch
die vorhandene alte Wendeschleife die Verschleißkosten an Bahn und Schiene in die
Höhe schnellten, wurde diese Linie kurzerhand 200 m in die Philippine-Welser-Straße
verlegt. Und schon war eine Wendeschleife
verschwunden und der Bevölkerung wurde
mittels Werbung, die scheinbare Verlängerung als billig verkauft.
An der Wendeschleife am Bergisel wurden
in einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren
die kompletten Gleisanlagen, einschließlich
des Unterbaus, auf einer Tiefe von fast einem Meter zweimal ausgetauscht. Zuletzt
vor wenigen Monaten im September 2012.
In der Amraser Straße wurden ebenfalls im
letzten Jahr, aufgrund des hohen Verschleißes, auf einer Länge von mehreren hundert
Metern die kompletten Gleisanlagen und
der Unterbau erneuert, obwohl diese zuletzt
erst vor ebenfalls vier Jahren ausgetauscht
worden waren.
(GR Federspiel: Das haben wir im Gemeinderat schon einmal besprochen.)
Nachdem die Innsbrucker Verkehrsbetriebe
und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) sich der
hohen Unterhaltskosten bewusst geworden
war, wurden zunächst im Werkstättenbereich Einsparungen vorgenommen.
So haben hier Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter, nach Einführung der neuen Bahn, ihren Arbeitsbereich verloren, weil zahlreiche
Arbeiten an externe Firmen vergeben worden sind. Der, für die Beschaffung maßgeblich Verantwortliche, Dr. Scheiber, wurde
belohnt und in den Vorruhstand versetzt.
Hierzu möchte ich ihnen kurz mitteilen, dass
die Personalkosten und die Personalfluktuation im 100 %igen Tochterunternehmen Innbus GesmbH ebenfalls exorbitant
sind. Jährlich werden dort zwischen 50 bis
60 neue Mitarbeiter eingeschult und gleichzeitig wieder entlassen. Eine nachhaltige
Personalpolitik schaut meines Erachtens
anders aus. Mittlerweile beschäftigt man
vier Trainer zur Ausbildung der Fahrer.
Auch hier scheint offensichtlich die Überwa-