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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf

- S.59

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Meine Bedenken sind jene, dass die Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige
GesmbH (ISD) andere Aufgabenbereiche
zu erfüllen hat, wie beispielsweise in erster
Linie die Betreuung unserer alten Menschen, aber auch die Unterstützung von
BürgerInnen, die obdachlos sind und die
Heimunterbringungen von Kindern.
Die Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) ist jedoch nicht die
richtige Gesellschaft für den Aufgabenbereich des Vereines Jugendhilfe Innsbruck,
kann den auch nicht wirklich entsprechend
fördern und unterstützen. Ich habe eher die
Bedenken, dass dies dann ein siebtes beziehungsweise achtes ungeliebtes Rad am
Wagen der Innsbrucker Soziale Dienste
gemeinnützige GesmbH (ISD) ist. Man
wählt diese Form, weil man sagt, dass der
ehrenamtliche Vereinsvorstand nicht mehr
weiterarbeiten kann und will. So müssen wir
etwas finden, und diesen Bereich irgendwo
hinzufügen. Deshalb wählt man dann diese
Form und hängt es an die Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD)
an.
Ich finde, dass das keine gute und fördernde Entwicklung, im Sinne unserer jungen
Menschen, ist. Es ist etwas anderes, wenn
man sagt, dass man nur das Personal zur
Abwicklung dort hingibt. Andererseits verstehe ich aber nicht, warum man es nicht
wieder in die Stadt Innsbruck zurücknehmen könnte beziehungsweise wir nicht sagen können, dass wir es einfach in unsere
städtische Diensthoheit hinein nehmen,
wenn es sich lediglich um die Fragen des
Personals handelt. Ich bin auch nicht der
Meinung, dass ein Verein grundsätzlich
nicht geeignet ist Jugendzentren in dieser
Größe zu führen oder MitarbeiterInnen in
dieser Anzahl zu beschäftigen und mit einer
ordnungsgemäßen Gebarung abzuwickeln.
Wir kennen in Österreich Vereine, die um
ein Vielfaches größer sind und hunderte von
MitarbeiterInnen haben. Das ist eine gewisse Gesellschaftsform, die sich etabliert hat
und sich sehr gut und ordnungsgemäß gebart und ihren Aufgaben auch gerecht wird.
GR Kritzinger und ich haben unsere Bedenken eigentlich in gleicher Form, auch im
Aufsichtsrat der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) deponiert.
Es war nicht so, dass die Führung der InnsGR-Sitzung 13.12.2012

brucker Soziale Dienste gemeinnützige
GesmbH (ISD) begeistert geschrien hat:
"Ja, juhu, wollen wir, können wir …", sondern dass sie sich in dieses Schicksal gefügt hat und sagt: "Ja gut, wenn unsere Eigentümerin, die Stadt Innsbruck, das will,
dann machen wir das halt."
Ich glaube, dass in diesem Fall dem Wesentlichen, was wir unseren Jugendlichen
an Entwicklung, Förderung und Unterstützung geben sollen, müssen und können,
nicht entsprechend Rechnung getragen
wird. Deshalb werde ich mich, für meine
Person - wie auch in der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) meiner Stimme enthalten.
GR Onay: Für mich selber lehne ich die Betroffenheitspolitik extrem ab und sie ist auch
etwas, das ich selber nie machen würde.
In diesem Fall möchte ich ein paar Sachen
dazu sagen. Der Verein Jugendhilfe Innsbruck ist ein Thema, das mich extrem emotional trifft beziehungsweise berührt, weil ich
mein halbes Leben lang irgendwie mit diesem Verein verbunden war. Ich bin mit
14 Jahren als junger Tänzer, über einen
Tanzwettbewerb, den ich gewonnen habe,
in das Jugendzentrum gekommen. Mit
15 Jahren bin ich als Jugendsprecher des
Jugendzentrums zum ersten Mal am Podium gesessen und habe das gemacht, was
ich heute, 20 Jahre später, wieder beziehungsweise immer noch mache, nämlich
den Verein Jugendhilfe Innsbruck zu kritisieren.
Ich möchte aber eines unterstreichen: Meine Kritik ist mit extrem viel Dankbarkeit gegenüber der Stadt Innsbruck und da in
erster Linie Alt-Bgm.in KRin Zach - verbunden. Wenn ich darf, möchte ich das ganz
kurz ausführen:
Im Jugendzentrum habe ich mit 14 Jahren
ganz nette Leute kennengelernt. Bei der
ersten Podiumsdiskussion war eine Vertretung vom Verein Jugendhilfe Innsbruck anwesend. Diese Vertretung sagte, dass wir
im Jugendbereich überhaupt keine Probleme haben: "Wir haben keine Drogenprobleme, weil unsere Jugendlichen sich keine
Drogen leisten können!" Heute kann ich sagen, dass die netten jungen Leute, mit denen ich im Jugendzentrum getanzt und die
ich dort getroffen habe - damals gab es
noch keine Marokkaner Szene - zu 50 %