Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf
- S.72
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usw. oder das Gleiche auf Knopfdruck
durchführen kann und jede Situation ist herstellbar, dann kostet die Investition am Anfang zwar ein wenig mehr, aber man spart
sich das dann über die Jahre bei den Betriebskosten ein. Soviel zunächst zum großen Saal.
(GR Federspiel: Wer finanziert das?)
Lieber GR Federspiel, ich sage Dir ganz offen und ohne Wenn und Aber, dass ich stolz
darauf bin, in einer Stadt zu leben, wo wir
Theater nicht zusperren, sondern in der wir
in der Lage sind, ein neues Theaterhaus zu
eröffnen und auch noch ein "Haus der Musik" zu errichten. Ob Du, GR Federspiel,
dort hingehst oder nicht, ist mir relativ egal.
Es wird außerdem noch einen Saal mit
150 m² geben, der sowohl für Proben als
auch für Aufführungen zur Verfügung steht.
Die Säle werden mit dem Tonstudio verbunden sein, sodass man auch in den Sälen Tonträgeraufnahmen machen kann. Das
Haus soll derartig verkabelt sein, dass nicht
nach fünf Jahren, wenn sich im Kunstbereich etwas verändern, noch einmal alles
aufgebohrt beziehungsweise aufgestemmt
werden muss, um neue Kabel zu verlegen.
Es soll alles vorgesehen werden, auch
wenn am Anfang noch nicht alles installiert
ist, weil man heute noch nicht weiß, wie es
sich weiterentwickelt.
Es soll im "Haus der Musik" auch ein Café
geben. Das Café soll sich möglichst im Erdgeschoss befinden, um barrierefrei erreichbar zu sein. Barrierefrei nicht nur vom räumlichen Aspekt her, sondern auch, um die
Menschen hereinzulocken. Menschen, die
in das "Haus der Musik" gehen, um einen
Kaffee zu trinken, etwas zu essen. Es soll
allerdings kein teures Lokal der gehobenen
Klasse sein, denn das würde wieder die
Hemmschwelle erhöhen. Die Frage, ob man
das Dach noch gastronomisch nutzt, wird
der Wettbewerb ergeben. Es sollen ja auch
Ideen von denjenigen kommen, die sich am
Wettbewerb beteiligen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die beteiligten
Institutionen alle Notenarchive und Bibliotheken besitzen. Dieser Bestand an theoretischem Wissen und als Gedächtnis zur
Musik in dieser Stadt Innsbruck, kann im
"Haus der Musik" zusammengeführt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Es soll
nicht nur offen sein, wenn ein Konzert stattGR-Sitzung 13.12.2012
findet, sondern es soll immer offen sein. Die
Leute sollen immer die Möglichkeit haben
das "Haus der Musik" zu betreten. Man
kann dort seinen Computer anstecken und
Hörstationen besuchen. Das waren die
Ideen, die wir gewälzt haben und für die wir
immer wieder sogenannte Rückschleifen
bildeten, um zu analysieren was das, im Bereich der Technik, kosten könnte.
Was Euch nun am Papier vorliegt, schaut
sehr trocken aus. Auch mir ist das so ergangen. Aber es war sehr schön, dass im
Laufe der Debatte in dieser Arbeitsgruppe,
vor mir auch schon ein Bild entstanden ist,
ohne die Kompetenz der ArchitektInnen
vorwegnehmen beziehungsweise kleinzureden zu wollen. Wenn der Wettbewerb schöne Projekte bringt, wovon ich überzeugt bin,
dann kann das "Haus der Musik" nicht nur
ein künstlerisches, sondern auch ein kulturelles Zentrum und Highlight dieser Stadt
Innsbruck werden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir heute
im Gemeinderat eine breite Mehrheit für das
"Haus der Musik" bekämen.
GR Mag. Abwerzger: Wir, die Freiheitliche
Partei Österreichs (FPÖ), stehen grundsätzlich und selbstverständlich zum "Haus der
Musik". Das "Haus der Musik" ist eine wunderbare Angelegenheit, jedoch muss ich für
meine Fraktion Stimmenthaltung anmelden
und dies wie folgt begründen:
Wir haben die vorliegende Unterlage erst
gestern am Nachmittag erhalten. Ich war
nicht mehr in der Lage sie entsprechend zu
sichten, geschweige denn sie mit meinen
KlubkollegInnen zu besprechen oder sonstige Gespräche darüber zu führen. Dies war
mir in dieser kurzen Zeit nicht möglich. Ich
habe heute aus der Zeitung erfahren, dass
für dieses Projekt ein Finanzvolumen von
€ 20 Mio zu bewältigen sein müsste. Es war
mir nicht möglich, zu überprüfen, ob diese
Finanzierung realisierbar ist oder nicht.
Wenn man die Zustimmung beziehungsweise keine Zustimmung der Opposition haben
will, dann muss man über dieses Projekt
entsprechend informieren. Ich werde sicherlich nicht, ohne schlechtes Gewissen zu einem € 20 Mio Finanzvolumen Ja sagen,
wenn ich nicht genau weiß, worüber ich da
abstimme.