Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.21
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Es gibt zwei Dinge, die hier zur Umsetzung vorgeschlagen wurden. Das sind
zum einen diese Brüstung bei der
Plattform über die Sill. Hier muss man
natürlich vorher den Wettbewerb machen,
da man nicht das Bauwerk fertig stellen,
dann unter Umständen die Brüstung, die
man vorsehen muss, wegreißen und die
künstlerische Brüstung anbringen kann.
Genauso verhält es sich bei der Lärmschutzwand. Auch hier ist es richtig, dass
man sofort eine künstlerisch gestaltete
Lärmschutzwand anbringt. Wenn ich an
die Lärmschutzwände entlang der
Autobahn ins Unterinntal denke, dann
könnte man sich jetzt vielleicht überlegen,
ob diese nicht künstlerisch gestaltet
werden können. Das wäre vielleicht nicht
ganz falsch.
Wenn ein Stadtteil schon besiedelt ist
wäre es denkbar, sich über eine weitere
künstlerische Gestaltung auch noch
Gedanken zu machen. Ich glaube, es ist
hier schon richtig, dass die entsprechenden Mittel für diesen Stadtteil vorgesehen
werden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass
1.500 Personen über die künstlerische
Gestaltung befinden. Wir haben in der
Jury nicht unerhebliche Probleme gehabt,
die einzelnen Projekte zu prämieren, denn
wenn es um Kunst geht, hat jeder seine
eigenen Vorstellungen und es besteht hier
natürlich eine besondere Vielfalt an
Geschmack und Vorstellungen. Dadurch
würde es nicht leichter und das Ergebnis
auch nicht unbedingt qualitätsvoller.
Natürlich kann man darüber diskutieren,
aber ich glaube, dass im konkreten Fall
die Vorgangsweise sehr sachgerecht war.
Das Ergebnis war zwar nicht besonders
berauschend, aber ich glaube, dass das
mehrere in der Jury so empfunden haben.
Das was vorgeschlagen wurde, sind
jedoch durchaus interessante Aspekte für
die Gestaltung dieses Stadtteiles.
StR Mag. Schwarzl: Es geht nicht darum,
dass 1.500 Bewohnerinnen bzw. Bewohner am "Tivoli-Neu" als Jurorinnen
auftreten, sondern dass sie - um es ganz
überspitzt zu sagen - Teil eines Kunstprojektes sein können. Natürlich muss die
Auswahl durch eine Jury passieren. Mein
Wunsch war, dass Kunst prozesshaft
GR-Sitzung 28.6.2007
stattfindet. Ich habe nicht gemeint, dass
1.500 Bewohnerinnen bzw. Bewohner
eine riesengroße Jury bilden.
(GR Federspiel: Graffiti fehlt noch!)
Ja, Graffiti ist auch eine Form von Kunst.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die wird
ohne Jury gemacht.)
Ich habe nicht gemeint, dass genau dieser
Wettbewerb intransparent abgelaufen ist.
Das war im Ausschuss für Finanzen und
Subventionen die Vorlage und GR Hof hat
dankenswerterweise gebeten, bis zur
Sitzung des Gemeinderates Unterlagen
darüber zu erhalten, wer Mitglied der Jury
bzw. wer geladen war.
Es hat sehr oft keine Wettbewerbe
gegeben. Ich denke, dass es hin und
wieder, wenn es um große Summen geht,
angebracht wäre - insgesamt geht es bei
diesem Projekt nicht um wenig Geld, wenn
man das von der "Neue Heimat Tirol"
Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft GesmbH (NHT)
dazuzählt -, darüber nachzudenken, einen
offenen Wettbewerb zu machen und nicht
nur Vermittlerinnen bzw. Vermittler,
sondern produzierende Künstlerinnen
bzw. Künstler in die Jury aufzunehmen.
Bei Architektenwettbewerben sind in einer
Fachjury auch immer wieder selbstproduzierende Architektinnen bzw. Architekten
und nicht nur Architekturkritikerinnen bzw.
Architekturkritiker.
Ich denke, dass es keine konkrete böse
Unterstellung an dieses eine Verfahren ist,
sondern in Summe ist ein Bild entstanden,
wo es Stellschrauben gibt, an denen man
etwas ändern könnte; sowohl in formaler
als auch in inhaltlicher Weise. (Beifall von
Seiten der Innsbrucker Grünen)
Bgm. Zach: Es geht um verändern. Ich
würde sogar hinzufügen um verbessern.
Diesbezüglich sind wir nicht immer einer
Meinung.
GR Ing. Krulis: Wenn hier zwei verschiedene Meinungen oder Stimmungen
aufeinander treffen, die von Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger und von StR
Mag. Schwarzl, dann ist das eine eben
eine sehr praktische Meinung und das
andere eine sehr theoretische Meinung,
die in der Praxis wahrscheinlich eher nicht