Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf

- S.21

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2007_10-Dezember.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2007
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 892 -

Wohn- und Pflegeheimen Intensivpflegeeinrichtungen gibt, benötigt man eine
gewisse Bettenanzahl, denn sonst gehen
die Personalkosten ins Uferlose.
Ich möchte das aufnehmen, was Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger gesagt hat, und
zwar geht es um diesen Kernsatz. 50 %
derjenigen, die in unseren Wohn- und
Pflegeheimen aufgenommen werden,
verstirbt im ersten Jahr. Kombiniert man
das mit Daten aus den Krankenversicherungszahlen, dann kann man natürlich
erfahren, dass ein Großteil der Kosten, die
jemand in seinem Leben den Krankenversicherungen verursacht, ebenfalls in
diesem letzten Jahr auftritt.
Das heißt, wir sind hier einfach damit
konfrontiert, dass Menschen am Ende
ihres Alters schwer krank und nicht mehr
in der Lage sind sich selber zu erhalten
und dann in unserer Gesellschaftsstruktur
auch nicht in der Lage sind, von ihren
Familien gepflegt zu werden. Wir reden
von Menschen, die nicht unbedingt
bösartige Erkrankungen, sondern Osteoporose, Einbrüche der Wirbelkörper Querschnittlähmung haben, wie es jetzt
den Vater einer Freundin von mir getroffen
hat. Das sind Leute die einen Schlaganfall
hatten und halbseitig gelähmt sind. Das
sind natürlich auch Krebspatienten, die im
Familienverband sind - vor allem im
städtischen Bereich - wo diese Verbände
immer kleiner werden und zu Hause nicht
mehr gepflegt werden können. Dies wird
auch so bleiben.
Die Alternative ist, dass wir diese Leute
abweisen müssen. Ich glaube, dass man
sich dieser Situation einfach ganz klar
stellen muss. Dass es für mobile ältere
Menschen, die nicht dement sind und in
Ganzjahreseinheiten landen, Alternativen
gibt, ist - glaube ich - unbestritten. (Beifall)
GR Kritzinger: Diese Diskussion ist
hochinteressant. Ich habe beobachtet,
dass es sehr viele Leute gibt, die sich mit
diesem Thema befassen und Expertinnen
bzw. Experten, die immer wieder neue
Sachen erfinden und behaupten, dass
man auf dies oder jenes den größten Wert
legen müsste. Für den Außenstehenden
ist es wirklich furchtbar schwer, eine
Entscheidung zu treffen.
GR-Sitzung 13.12.2007

Für meine Begriffe sind zwei Sachen ganz
wichtig: Der ambulante Dienst hat sich
bewährt, weil man die Leute möglichst
lang in den eigenen vier Wänden betreuen
kann; auch wenn sie nicht denselben
Komfort wie in einem Wohn- und Pflegeheim haben. Sie fühlen sich aber zu
Hause wohl. Wir haben in der Stadt
Innsbruck zehn Sozialstationen und haben
auf diesem Gebiet schon einiges zu
bieten. Deshalb brauchen wir uns vor
anderen Städten und Vergleichen
überhaupt nicht zu scheuen.
Noch etwas ist wichtig und darauf sollten
wir viel mehr Wert legen, nämlich dass
man Angehörige, Verwandte und Bekannte dazu anregt, dass sie die Leute im
Wohn- und Pflegeheim besuchen sollen.
Wenn man mit einer im Wohn- und
Pflegeheim untergebrachten Person mit
dem Rollstuhl nur zwei Runden fährt, fühlt
sich diese eine Woche lang glücklich und
wohl.
Das ist nicht nur von unserer religiösen
und moralischen Warte aus eine Verpflichtung, sondern gerade als verantwortliche
Damen und Herren, die in der Politik
stehen, sollten wir uns es als Aufgabe
machen die Bevölkerung anzuregen,
damit die Leute im Wohn- und Pflegeheim
besucht werden.
Was das Wohn- und Pflegeheim am
"Lohbach 2" anlangt, so muss man dazu
"ja" sagen. Voraussichtlich wird dieses
Wohn- und Pflegeheim, das wir wirklich für
die Zukunft bauen, in drei Jahren fertig
gestellt sein. Das ist also in keiner Weise
hinausgeworfenes Geld, sondern gut
investiertes Geld. Wir wollen hier nicht
hinuntersacken und Debatten haben, wie
es bei der Pflegenotstandshilfe der Fall ist.
Ich möchte jetzt dieses Thema aber nicht
anschneiden, da dafür der Gemeinderat
nicht kompetent ist.
Ich hoffe jedoch, dass man auch dafür
eine Lösung finden wird, weil doch viele
Leute Verantwortung tragen. Bitte sagen
Sie ohne Vorbehalte "ja" zu diesem
Projekt. Bisher wurde mit großer Sparsamkeit und Gewissenhaftigkeit gebaut.
Man darf nicht die Kosten dazurechnen.
Es muss nur jeder einmal probieren zu
Hause irgendetwas einzubauen, sei es ein
Bad usw., dann wird man die Augen