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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf

- S.22

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aufreißen, was dies letztendlich kostet.
Selbst bei einem kleinen Projekt ist man
erstaunt, wie sich die Kosten auf einmal
summieren.
Wenn die öffentliche Hand etwas in die
Hand nimmt und etwas baut, dann kostet
es meistens noch um einige Prozente
mehr, weil die Tendenz so ist. Das gilt
nicht nur für die Stadt Innsbruck, sondern
für ganz Österreich und die Länder in der
Umgebung.
Was das Wohn- und Pflegeheim am
"Lohbach 2" anlangt, muss man vorbehaltlos sagen, dass wir unsere Zustimmung
geben müssen. (Beifall)
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Ich glaube, dass
es einen Grund für die betagten Mitbürgerinnen bzw. Mitbürger gibt, und zwar geht
es um das grundsätzliche Wohlbefinden in
einem Wohn- und Pflegeheim. Ich gehe
mit GR Kritzinger und StRin Mag.a OppitzPlörer konform, dass das Wohlbefinden
wahrscheinlich eindeutig von der Größe
der Station abhängig ist.
Es wäre für mich leicht zu poltern, wenn
es um die Preise geht, da im Unterland ein
Wohn- und Pflegeheim mit 55 Betten um
€ 90.000,-- errichtet wurde. Das war vor
vier Jahren und ich getraue mich in etwa
die Indexanpassung abzuschätzen.
Wichtig ist aber mitzuteilen, dass die
Kennzahlenermittlung. bzw. Kennzahlenbeurteilung an und für sich für Expertinnen
bzw. Experten eine sehr angenehme und
bequeme ist, damit man einen groben
Überblick bekommt.
Man darf einer Kennzahlenbeurteilung
aber nicht zu großes Gewicht beimessen.
Wenn man Kennzahlen hat und sich hier
große Differenzen ergeben, dann muss
man diese auch sehr differenziert ansehen. Es ist nämlich zum Beispiel ein
Unterschied, ob man, so wie in diesem
konkreten Fall, 23 Tiefgaragenstellplätze
usw. errichtet. Gerade was die Größe der
Wohn- und Pflegeheime betrifft, so dürfen
wir nicht auf das synergetische Potenzial
vergessen, das das große Wohn- und
Pflegeheim bietet.
Potenzial im Sinne von Wäscherei usw.
Ich bin der Meinung, dass hier seitens der
Verantwortlichen mit größter Sorgfalt
vorgegangen und tunlichst größtes
GR-Sitzung 13.12.2007

synergetisches Potenzial um das wirtschaftliche zu optimieren, angewandt bzw.
kontrolliert wird.
Wir stimmen diesem Antrag jedenfalls zu.
(Beifall)
StRin Mag.a Schwarzl: Wir haben gestern
in der Sitzung des Stadtsenates darüber
schon grundsätzlich diskutiert. Auch wenn
diese Debatte nicht zu den großen
Skandalschlagzeilen in unseren Medien
führt. Ich halte diese Diskussion für eine
der wichtigsten, weil man alten Menschen
in einer Gesellschaft, die Gott sei Dank
immer älter wird, möglichst ein Altern in
Würde ermöglicht.
Das ist es nicht nur allein, sondern es geht
ja auch um uns mehr oder weniger Junge,
um unseren Großeltern oder Eltern,
welche Gott sei Dank immer rüstiger älter
werden, ein würdiges Alter zu bieten. Das
betrifft vor allem uns Frauen, da wir nach
der Kinderbetreuung wieder die Betreuung
der älteren Angehörigen übernehmen
müssen. Insofern ist das ein Thema,
welches eine unglaubliche Relevanz nicht
nur für die so genannten Alten, sondern
für die ganze Gesellschaft hat.
Uns hat der Betrag in der Höhe von
€ 17 Mio nie gereut. Es geht um die Frage,
welche Weichen man mit viel Geld stellt.
Uns reuen die € 17 Mio nicht für die alten
Menschen, aber es geht um die Frage, wie
durch die Hingabe von hohen öffentlichen
Beträgen Strukturen, von denen wir mehr
oder weniger wissen, dass sie im Sinne
von dem, was sich alte Menschen wirklich
wünschen, nicht die allerbesten sind,
trotzdem einzementiert werden.
Zur Frage der Größe des Wohn- und
Pflegeheimes: StRin Dr.in Pokorny-Reitter,
ich gebe Dir Recht, denn die Frage,
warum immer mehr sehr pflegebedürftige
Menschen in die Wohn- und Pflegeheime
kommen, hängt sicher mit dem Ausbau
der ambulanten Dienste zusammen.
(Bgm.in Zach: Natürlich.)
Gleichzeitig behaupte ich aber auch
aufgrund der Diskussion in meiner Familie,
dass man versucht so lange als möglich
die alte Oma nicht in ein "Großheim" zu
bringen, weil man ihr das nicht zumuten
will. Ich glaube, dass hier die Zugänge
durchaus unterschiedlich sind.