Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf
- S.23
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 894 -
Hinsichtlich der Synergien glaube ich,
dass es nicht nur wirtschaftliche Synergien, was Küche und Wäscherei anlangt,
gibt. Übrigens halte ich es für schade,
dass im Wohn- und Pflegeheim am
"Lohbach 2" keine Küche, sondern nur
Cook and Chill vorgesehen ist. Gerade
das Kochen vor Ort bzw. der Geruch des
vor Ort gekochten Essens ist ein Teil vom
Alltag und ein Teil von Appetit machen.
Diesbezüglich kommen wir in sehr viele
diffizile Fragen.
Zurück zu den Synergien: Es gibt auch
von Wohn- und Pflegeheimen als Kleinstruktur ganz wertvolle Synergien in den
Stadtteilen. Wenn man will, dass Leute
aus dem Stadtteil ehrenamtlich die Leute
in den Wohn- und Pflegeheimen besuchen
und ihnen vorlesen usw., dann muss das
eine Einrichtung in der Überschaubarkeit
sein, die dafür auch attraktiv ist, damit es
zu einem Austausch zwischen Einrichtung
und Stadtteil kommen kann.
Wir werden heute diesen Antrag nicht
ablehnen, sondern werden zustimmen. Ich
wünsche mir aber so sehr - StRin Mag.a
Oppitz-Plörer hat es angedeutet -, dass
wir uns im Olympischen Dorf in der
Konzeption viel mehr am Bedarf im
Stadtteil orientieren. Der Bedarf ist für
mich nicht nur eine Frage von Synergien
und Wirtschaftlichkeit, sondern auch von
Bedürfnis der betroffenen alten und jungen
Menschen im Stadtteil.
Ich wünsche mir, dass durch die vielen
Exkursionen, wie zum Beispiel nach
Ludesch, Linz usw., welche die Mitglieder
des Ausschusses für soziale Daseinsvorsorge gemacht haben - wo man gesehen
hat, dass auch kleinere Strukturen
machbar und finanzierbar sind - diese
Erfahrungen auch in die verbleibenden
baulichen Projekte einfließen.
Es stimmt nicht, dass wir nicht über die
Pflegedebatte, die auf Bundesebene läuft,
reden sollten, weil wir diesbezüglich nichts
zu sagen haben. Ich glaube, dass wir als
Gemeinde bzw. als Stadtvertreter hier
ganz besonders viel zu sagen haben, da
wir vor Ort diejenigen sind, die sich mit der
Betreuung der alten Menschen am
allernächsten beschäftigen.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Wir sind
hier nicht zuständig.)
GR-Sitzung 13.12.2007
Wir sind hier aber kompetent und letztendlich in der Wahrnehmung der betroffenen
Menschen auch verantwortlich. Deshalb
müssen wir uns als Stadt über den
Österreichischen Städtebund viel mehr
einbringen, da das Ganze an den Finanzierungsstrukturen hängt und fällt.
Solange die Finanzierungsstrukturen
solche sind, wo wir um eine halbe
Ergotherapiestelle jahrelang kämpfen
müssen, dann ist das ein Wahnsinn, der
auch durch eine noch so tolle räumliche
Ausstattung eines Wohn- und Pflegeheimes nicht wettgemacht werden kann.
Ich bin dankbar, da die Frau Bürgermeisterin gestern in der Sitzung des Stadtsenates gesagt hat, dass sie sehr froh über
diese Debatte war, denn ich wollte
schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, dort
im Sinne von mehr Kleinheit als Ersatz die
Tagespflege, die in Hötting-West bei den
ambulanten Diensten sehr nachgefragt
würde, unterzubringen.
Die Frau Bürgermeisterin hat zu mir
gesagt, dass ich vom Grundsatz her im
Endeffekt Recht habe. Bei diesem Projekt
ist der Zug aber schon abgefahren, da es
hinsichtlich der Planung schon zu weit
fortgeschritten ist, was ich nachvollziehen
kann. Ich äußere noch einmal den großen
Wunsch, bei der nächsten Planung im
Olympischen Dorf, dies anders anzugehen. Wir sollten versuchen, alles, was wir
bei den Exkursionen lernen, umzusetzen
und einzubauen. (Beifall von Seiten der
Innsbrucker Grünen)
GR Psaier: Es wurde heute schon sehr
viel gesagt und ich möchte die Mitglieder
des Gemeinderates nicht mit Wiederholungen plagen, aber ein paar Dinge sollte
man auf jeden Fall anmerken:
Wie wir gegen den Nachtrag waren, hat
man gesagt, man hätte schon lange davon
gewusst. Jetzt stellt sich mir die Frage,
warum das jetzt als Nachtrag auf der
Tagesordnung ist. Wenn man schon so
lange davon gewusst hat, hätte man das
auch auf die normale Tagesordnung tun
können. Somit ist für uns Kleinfraktionen
schon das Argument vorhanden, dass wir
über solch große Dinge früher informiert
werden wollen, damit wir uns mit der
Materie mehr befassen können.