Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf
- S.64
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18.8
I-OEF 111/2007
Hundestationen im Stadtgebiet
von Innsbruck, Erneuerung (GRin
Dr.in Krammer-Stark)
GRin Dr.in Krammer-Stark: Bei diesem
Antrag geht es, genauso wie bei den
Mullkübeln, um eine kleine Sache. Wenn
man sich jedoch die tägliche Menge
ansieht, ist die Sache vielleicht doch nicht
mehr so klein.
Hier geht es um die "Hundesackerlständer". Es gibt eine Idee aus Schwaz, die
seit dem Jahr 2005 ihre Hundestationen
mit verrottbaren Sackerln aus Maisstärke
ausgerüstet haben. Außerdem verfügen
diese Hundesackerlständer jeweils über
einen Kübel, was bei uns in der Stadt
Innsbruck nicht überall der Fall ist.
Laut Auskunft der Mag.-Abt. III, Umwelttechnik und Abfallwirtschaft - sowohl in
Innsbruck als auch Schwaz -, wäre die
Verwendung von kompostierbaren
Hundesackerln umwelttechnisch vergleichsweise sinnvoller als die Ausgabe
von Kundekotbeuteln aus Polyethylen.
Erstere verrotten innerhalb kürzester Zeit,
während die Polyethylen-Beutel äußert
haltbar sind.
Auch das gesonderte Einsammeln der
gefüllten Hundekotbeutel ist nicht erforderlich. Im Gegenteil, Hundekot soll aus
umwelttechnischer Sicht nicht auf einer
landwirtschaftlichen Kompostierung
entsorgt werden. Es spricht nichts gegen
eine Entsorgung auf einem anderen
Kompost oder einer Restmülldeponie.
Ich wohne in Hötting, wo es sehr viele
Hundebesitzerinnen bzw. Hundebesitzer
gibt, die mit ihren Hunden spazieren
gehen und die Hundesackerln auf der
Wiese, unter den Bäumen und Büschen
liegen bleiben. Das ist jedenfalls nicht
besonders appetitlich.
Deshalb wäre es notwendig, auf jeden
"Hundesackerlständer" einen Kübel zu
montieren, damit das wieder eingesammelt werden kann, wobei das natürlich in
der Verantwortung jedes Einzelnen liegt.
Das wäre jedenfalls eine sinnvolle
Maßnahme und deshalb beantrage ich
die Zuweisung an den Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung.
GR-Sitzung 13.12.2007
GRin Mag.a Mayr: Die Geschichte mit den
Hundesackerln ist keine kleine Sache,
führt bei mir aber fast zu einer kabarettistischen Einlage, die allerdings ernst
gemeint ist.
Nachdem ich seit fünfzehn Jahren
Hundebesitzerin bin und schon von
Anfang an die Produkte meiner Vierbeiner
entfernt habe, stelle ich fest, dass die
Biosäckchen, welche entsorgt werden
können und von einem Automaten
ausgegeben werden, hygienisch einwandfrei sind.
Jetzt komme ich zu den geliebten Maissäckchen. Abgesehen von meinen
eigenen Erfahrungen, bin ich heute bereits
von Hundebesitzern angesprochen
worden, was für ein Blödsinn das ist. Für
das Säckchen, das ich jetzt vorzeigen
möchte, benötigt man beide Hände. Ich
wünsche viel Vergnügen, wenn die Wiese
nass und uneben ist. Versuchen Sie
einmal, mit diesem Säckchen den
Hundekot aufzuheben, vor allem, wenn
der Hund einen weichen Stuhlgang hat.
Gewöhnlich ist das, was bei einem Hund
und auch bei anderen Lebewesen hinten
herauskommt, mit einer gewissen
Temperatur versehen. Dieses Säckchen
durchweicht rasch.
Es kann sein, dass diese Maissäckchen
zu einer schnelleren Verrottung führen,
aber die hygienischen Maßnahmen, wie
der Wasser- und Seifenverbrauch, sind
ganz bestimmt nicht umweltfreundlich. Ein
solcher Automat wurde bereits im Waltherpark schön sichtbar aufgestellt, aber
an einer Stelle, wo dieser Automat, wenn
bei uns die Sonne scheint, stark beschienen wird. Diesen Gestank kann man sich
vorstellen.
Ich muss sagen, dass die letzte Erfindung
bei Gott nicht nobelpreisverdächtig ist,
denn das ist ein ausgemachter Blödsinn.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich
habe vor vielen Jahren diese Hundesackautomaten in der Stadtgemeinde Innsbruck eingeführt; damals sogar mit großer
medialer Beachtung. Diese Hundesackautomaten werden durchaus auch in einem
gewissen Ausmaß angenommen. Ich habe
es so gesehen, dass hier eine gewisse
Bewusstseinsbildung für die Hundebesitzerinnen bzw. Hundebesitzer erfolgt.