Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf
- S.129
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weiterer Kreditmittel beantragt. Die Mittel wurden vom Ministerium in
dieser Höhe bewilligt und der städtische Anteil in der Höhe von €
360.000,00 im Stadtsenat beschlossen.
Risikozuschlag
Laut Angaben der WLV waren in den veranschlagten Kosten beider
Baustufen ein 25%-iger Zuschlag für Regie und Unvorhergesehenes (lt.
Stellungnahme für die Abdeckung von Baugrundrisiko) enthalten. Dieser Zuschlag (€ 0,73 Mio. für das untere Bremsbauwerk) war zum Zeitpunkt des Mehrkostenantrages zur Gänze verbraucht. Im Jahr 2005
kam es (auch) im Einzugsgebiet des Mühlauer Baches zu einem
Hochwasser, welches im Bereich der Baustelle zu Schäden führte, deren Behebung jedoch lediglich geringe Kosten verursachte. Die in der
Projektsgenehmigung genannte, im Schadensfall notwendige Verlegung
einer sich im Baufeld befindlichen Druckrohrleitung der IKB AG, wurde
nicht schlagend.
Mehrkosten
Aus Sicht der Kontrollabteilung resultierten die beantragten Mehrkosten
nur zu einem begrenzten Teil aus den Baukostensteigerungen der Jahre 1997 bis 2005. Zum Zeitpunkt der Projektsgenehmigung wurde von
einem Baubeginn im Jahre 2001 ausgegangen. In der Stellungnahme
der WLV wurde darauf hingewiesen, dass die außerordentlich langen
Genehmigungszeiträume weder dem AVG, noch den Erfahrungen der
WLV entsprachen. Diesbezüglich wurde seitens der Amtsleitung Forstund Landwirtschaft angemerkt, dass im Zeitraum Mai bis November
1998 noch mehrere Besprechungen unter anderem mit Vertretern der
WLV stattgefunden haben. Bezüglich der Genehmigungen teilte die
Amtsleitung mit, dass Naturschutzverfahren allgemein einen langen
Genehmigungszeitraum hätten, da die Erstellung naturkundefachlicher
Gutachten außergewöhnlich lange dauern. Bezüglich der langen Genehmigungsdauern vertritt die Kontrollabteilung weiterhin den Standpunkt, dass diese bei der WLV als bekannt vorauszusetzen waren. Die
Realisierung der Verbauung der Mühlauer Klamm-Lawine war nicht das
erste Projekt solcher Art und Dimension der WLV und die Verfahrensdauern hätten bei den veranschlagten Kosten berücksichtigt werden
können, jedoch fand keinerlei Anpassung statt.
Allg. Bauauslagen
Gemäß den Unterlagen der WLV ergaben sich bei den Einheitspreisen
des Baufeldes recht konstante Werte, welche entgegen der angegebenen Mehrkosten durch Baupreiserhöhung in den Hauptarbeitspositionen
zum Teil sogar vermindert werden konnten. So wurde in den Ausführungsnachweisen 2004 und 2005 berichtet, dass die Einheitspreise insbesondere in den Hauptarbeitspositionen (Schalung, Ortbeton, Armierung) um bis zu 24% gesenkt werden konnten. Dagegen schlugen sich
die allgemeinen Bauauslagen mit 20% bis zu 40% der jährlichen Gesamtausgaben nieder. Aus Sicht der Kontrollabteilung ergab sich dieser
hohe Anteil an allgemeinen Kosten auch durch den Arbeitstakt der
WLV, da z.B. laut dem Baubericht 2005 in den allg. Bauauslagen eine
mehrmalige Inbetriebnahme der Baustelle enthalten war, da diese bei
Schlechtwetter als „Ausweichbaustelle“ für die in der BreitlehnerLawine tätige Arbeitspartie herangezogen wurde. Es konnte so der
Zl. KA-14355/2007
Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses
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