Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_09-Oktober.pdf
- S.22
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 713 -
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Weil
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer all
jenen dankt, welche die Fußball-Europameisterschaft (EURO) nach Innsbruck
geholt haben, so ist das seinerzeit ja nur
mittelbar geschehen. Der Gemeinderat hat
sich nie ausdrücklich damit beschäftigt.
Wir haben nur dem Bund für seine
ATS 100 Mio. Kostenbeteiligung beim Bau
des Sport- und Freizeitpark "Tivoli-Neu"
zugestanden, dass Stadion dann entsprechend zu erweitern. So gesehen waren wir
eigentlich dem Bund gegenüber verpflichtet, die Durchführung der Fußball-Europameisterschaft (EURO) zu gestatten.
Die Ausführungen von Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Platzgummer sind nur zu unterstreichen. Die Fußball-Europameisterschaft
(EURO) wurde hervorragend abgewickelt.
Die Stadt Innsbruck hat sich national wie
international bestens präsentiert. Dieses
großartige Ereignis war ein Erfolg für den
Sport, für die Stadt Innsbruck und für das
Land Tirol.
Dennoch muss ich Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Platzgummer berichtigen, wenn er zum
Schluss seines Wortbeitrages von Nebensächlichkeiten spricht. Nebensächlich sind
diese Dinge nicht. Man hätte auch bei
Einhaltung gewisser Regeln mit Sicherheit
den gleichen Erfolg erzielen können. Der
Erfolg ist ja wirklich unbestritten.
Ich möchte in diesem Zusammenhang drei
Punkte ansprechen:
-
die Organisationsform
-
die finanzielle Sicherung eines
solchen Unternehmens und
-
das Verhältnis zwischen der Stadt
Innsbruck und dem Land Tirol,
wenn es ums Geld geht.
Ich habe mich angeboten, noch ein
Gespräch mit dem Land Tirol zu führen
und wie Frau Bgm.in Zach weiß, sind
solche Gespräche, gerade wenn es ums
Geld geht, besonders schwierig.
Ich habe den Eindruck, es ist mit der
neuen Tiroler Landesregierung nicht
leichter, sondern eher noch ein wenig
schwieriger geworden. Die Damen und
Herren der Tiroler Landesregierung haben
zur Stadt Innsbruck nicht immer ein
ungetrübtes Verhältnis, so ist zumindest
GR-Sitzung 23.10.2008
mein Eindruck. Wie hat der ehemalige
Landeshauptmann DDr. van Staa gesagt:
"Der Standort bestimmt den Standpunkt."
Zur Organisationsform: Wir haben die
Form eines Vereins mit drei Personen,
über welche sämtliche Organisation
abgewickelt wurde. Aus Sicht der Innsbrucker Stadtregierung und des Gemeinderates ist der jetzige Prozess der Abkoppelung dieses Vereins unbefriedigend. Der
Verein hat über die Fanzonen und PublicViewing-Bereiche usw. viele finanziell
relevante Entscheidungen getroffen. Es
wurden aber die städtischen Gremien über
die finanziellen Auswirkungen nicht
unmittelbar informiert.
Hier sehe ich im Rückblick ein Problem
und das hätte man besser machen
können. Ich erinnere mich an die Olympischen Spiele 1964 und 1976, dort gab es
immer einen Olympia-Ausschuss. In
diesem Ausschuss waren alle Fraktionen
eingebunden und diese Dinge wurden
innerhalb der Innsbrucker Stadtregierung
abgewickelt.
Es ist natürlich unbestritten, dass eine
Person als eine Art Generalsekretär die
Hauptverantwortung trägt, wie es bei der
Fußball-Europameisterschaft (EURO)
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer getan
hat. Ein solcher Ausschuss hätte uns aber
mit Sicherheit die finanztechnische
Abwicklung und die Ausgabenabsicherung
erleichtert. Dadurch wäre auch die jetzige
Situation, dass mehrere Monate nach
Ende der Veranstaltung die Finanzierung
sichergestellt werden muss, entbehrlich.
In Hinblick auf die Youth Olympic Games
sollte die Organisationsform überdacht
und eine stärkere Ein- und Verbindung mit
dem Innsbrucker Stadtsenat und Gemeinderat hergestellt werden.
Zur finanziellen Sicherung eines solchen
Unternehmens: Die Stadt Innsbruck und
das Land Tirol haben jeweils € 700.000
Zuschuss zur Veranstaltungsdurchführung
budgetiert. Die Fußball-Europameisterschaft (EURO) war ein wahrlich großes
Projekt. Budgetüberschreitungen kommen
in allen Bereichen vor und sind nichts
Ungewöhnliches. Hierbei ist nicht unbedingt immer ein Vorwurf zu machen. Aber
wichtig ist eine entsprechend zeitgerechte
Information.