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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_09-Oktober.pdf

- S.46

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- 737 -

Wen man der Wirtschaft nun vorwirft, zu
wenig zu leisten, ist das nur die halbe
Wahrheit. Sie leistet in diesem Zusammenhang sehr viel. Die gelbe Parkkarte
wurde erwähnt, dass sind in etwa
€ 260.000,--. Man kann nicht mit der
halben Wahrheit argumentieren. Es gibt
einen anständigen Beitrag von Seiten der
Wirtschaft, der aber nicht nur in die
Gratisparkstunde einfließt. Man arbeitet an
neuen Modellen und Lösungen und das
können wir als Stadt Innsbruck durchaus
mittragen.
Es ist aber auch nicht mein Ansatz, dass
Parken an der Oberfläche bzw. in den
Tiefgaragen in der ersten Stunde teurer zu
machen, um mit diesen Mehreinnahmen
die Gratisparkstunde zu finanzieren. In der
Gesamtsicht ist das nicht gerade vernünftig.
Zu den Baustellen: Es ist schon so, dass
wir derzeit in der Innsbrucker Innenstadt
Gott sei Dank sehr viele Baustellen haben.
Wir haben uns entschlossen, um sehr viel
Geld die Maria-Theresien-Straße attraktiv
zu gestalten. Das ist eine ganz wichtige
Maßnahme zur Sicherung einer belebten
Innenstadt. Während der Zeit der Bauarbeiten ist es natürlich nicht leicht für die
ansässigen Betriebe. Aber die Betriebe
werden viele Maßnahmen von sich aus
setzen. Sie werden probieren, entsprechende Angebotsbündel zu schnüren
uvm., damit diese durchaus schwierige
Zeit überwunden wird.
Dazu kommt jetzt noch die insgesamt
wirtschaftlich schwierige Situation, die uns
allen noch Probleme machen wird. Die
KonsumentInnen werden nicht mehr so
leicht und tief in die Geldtasche greifen
usw.
Es wäre jetzt völlig falsch, die Gratisparkstunde zu streichen. Wir sind eher
gefordert, diese Maßnahme aufrecht zu
erhalten. Ich bin nächstes Jahr ebenso für
die Finanzierung der Gratisparkstunde.
Solange bis uns etwas Besseres eingefallen ist, dass wir dann umsetzen können.
GRin Dr.in Waibel: Ich gehöre in der ÖVPFraktion sicher zu den kritischeren
Stimmen, was die Gratisparkstunde und
die Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH
(IMG) betrifft. Jetzt ist es vielleicht mit
meiner Wirtschaftskompetenz nicht so weit
GR-Sitzung 23.10.2008

her - ich bin habe einen Doktortitel, was ja
nachweisbar ist - aber was ich habe, ist
ein sehr guter Vergleich zu anderen
Städten, vor allem zu US-amerikanischen
Städten.
Wenn man jetzt sagt, wir zahlen drei
Monate lang diese Gratisparkstunde nicht,
dann stellt sich die Frage, ob das nicht
sehr kurzfristig gedacht ist und uns
langfristig enorme Probleme bereitet.
Ich bin zu Fuß durch den Stadtteil
Manhatten in New York City von ganz
vorne bis ganz hinten zum Batterypark. Ich
kenne die großen Städte - von der Ost- bis
zur Westküste.
Die US-AmerikanerInnen geben ganze
Straßenzüge auf. Da läuft man durch
zerrüttete Gebiete in den Innenstädten. Es
ist dort auch gefährlich. Wenn man in der
Market Street in der Stadt San Francisco
einmal falsch abbiegt, ist man als TouristInnen fast tot.
Die Frage, die sich mir nun stellt: Wenn
wir Nein zur Gratisparkstunde sagen, trifft
es dann die Großen? Nein. Trifft es die
BesitzerInnen von kleinen Geschäftslokalen? Ja. Kriegen wir dann die Geschäfte,
welche aufgelassen werden, überhaupt
noch voll? Oder entwickelt sich dann das
Phänomen wie im Stadtteil Wilten, wo
Geschäfte schließen und Wettbüros
aufmachen. Ich möchte keine Straßenzüge, die leer stehen oder mit Wettbüros
gefüllt werden.
GR Buchacher wird sicher mit mir einer
Meinung sein. Die Wettbüros können nicht
die Zukunft der Stadt Innsbruck sein. Mir
gefällt die aktuelle Situation mit dem
jährlichen Nachtragskredit für die Gratisparkstunde nicht, aber es gibt keine
Alternative.
StR Mag. Oppitz-Plörer: Ich bin zwar
nicht so weit gereist wie GRin Dr.in Waibel,
aber ich bin auch eine absolute Kritikerin
der Gratisparkstunde. Ich werde heute
ganz pragmatisch zustimmen aber jedes
Jahr grüßt das Murmeltier. Wir haben
immer noch gewagtere Positionen wie wir
diese Gratisparkstunde verteidigen.
Es wurden jetzt größere Beraterverträger
abgeschlossen, damit das Ein-EuroModell ganz überprofessionell präsentiert
wird. Ich schließe nicht aus, dass dieses