Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_08-Juli.pdf

- S.31

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sinkend, was sehr erfreulich ist. Später
sehen wir uns beim Flächenverbrauch an,
welche Effekte das sonst noch in der Stadt
Innsbruck mit sich bringt.
Es gibt durchaus Steuerungseffekte, die
langsam greifen. Wir haben die neuesten
Zahlen von Dipl.-Ing. Dr. Fischer, Mag.Abt. III, Verkehrsplanung, Umwelt erhalten, die hier noch nicht dargestellt sind. Alleine an der Linie "O" ist in den letzten
sechs Jahren die Bevölkerung stärker gestiegen als die Gesamtbevölkerung der
Stadt Innsbruck. Das hat auch bestimmte
Gründe. Wir haben nicht nur eine Zunahme insgesamt, sondern eine Ballung, eine
Konzentration, entlang des gesamten Projektes Straßen- und Regionalbahn.
Anhand dieser Präsentationsfolien sehen
Sie ein paar Beispiele, wie sich in Innsbruck verschiedene Nutzungen konzentrieren. Im Jahr 2009 leben 59 % der Einwohnerinnen und Einwohner entlang der
bestehenden und künftigen Straßenbahnachse. Der noch dramatischere Wert ist,
dass 70 % aller Beschäftigten arbeiten im
Einzugsbereich der bestehenden und
künftigen Schienenwege. Es ist ganz klar,
dass etliche dieser Arbeitsplätze im Zentrum von Innsbruck liegen. Dorthin fahren
natürlich auch die Buslinien. Wenn wir uns
die Einwohnerinnen- bzw. Einwohnerverteilung ansehen sehen wir, dass diese
sich gleichmäßiger auch aus der Stadt
Innsbruck heraus verteilt.
Bei den Bildungsstätten in der Stadt Innsbruck ist es noch dramatischer. 85 % aller
Bildungsstätten, liegen im Einzugsbereich
der bestehenden und künftigen Schienenstrecken. Diese Darstellung wurde von mir
bereits gezeigt. Das ist eine Abbildung dazu, wie viel wir von der knappen Fläche in
Innsbruck für den motorisierten Individualverkehr (MIV) derzeit vorhalten müssen.
Hier ist auch der Kontext zum Motorisierungsgrad zu sehen. Mehr Autos bedeuten, dass zwangsläufig mehr Fläche benötigt wird. Die Fläche ist gewaltig, sie ist im
Maßstab zum bestehenden Stadtgebiet in
Innsbruck dargestellt.
Damit komme ich zu einer Frage, die im
Gemeinderat und auch in der Presse immer wieder diskutiert wurde. Warum gerade die Straßenbahn? Warum wird das
nicht mit Bussen gemacht? Für eine besGR-Sitzung 12.7.2012

ser Erklärung werde ich ein wenig ausholen und verschiedene Darstellungen wählen.
Hier sehen Sie die Erste Darstellung, die
noch sehr trivial ist. Es geht darum, wie
viele Menschen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln befördert werden können. Der
Gelenkbus, den wir heute auch auf der Linie "O" zum Einsatz bringen, fasst insgesamt 110 Menschen plus die Fahrerin
bzw. den Fahrer. Bei den eingesetzten
Straßenbahnen sind es 160 Menschen.
Werden zwei Straßenbahnen hintereinandergekuppelt, können 320 Personen mitfahren. Ich glaube Sie erkennen das Problem und die möglichen Lösungsansätze.
Dort wo zeitgleich viele Menschen unterwegs sind, wird uns auf Dauer nichts anderes übrig bleiben, als möglichst große
Gefäße anzubieten. Das auch bei den
knappen Ressourcen. Viel größere Städte
als Innsbruck lösen das mit der U-Bahn. In
eine U-Bahn passen über 1.000 Menschen. Das ist sicher eine Dimension, die
nichts mit der Stadt Innsbruck zu tun hat,
aber mit derartigen Dimensionen müssen
wir umgehen können.
Es gab auch die Frage, ob wir nicht mehr
Busse fahren lassen können. Diese Darstellung, die Sie hier sehen, ist vielleicht
auf den ersten Blick etwas verwirrend,
aber ich werde versuchen sie Ihnen gut zu
erklären.
Sie sehen in der Präsentation ganz links
den Einsatz der Plätze, die heute bei dem
Fünf-Minuten Takt der Linie "O" zur Verfügung stehen. Wir sprechen von
1.320 Plätzen, die in den Fahrzeugen pro
Stunde und Richtung zur Verfügung stehen, was einer Kapazität von 100 %, die
wir heute anbieten können, entspricht.
Würden wir die Gelenkbusse dichter fahren lassen, also im 3,3 Minutentakt, könnte ich theoretisch diese Kapazität auf
150 % hochziehen. Verdichte ich noch
einmal auf zweieinhalb Minuten, schaffe
ich 200 %.
Das Problem, neben den hohen Personalkosten ist nur, dass das betrieblich nicht
möglich ist. Der fünf Minutentakt kann tagesdurchgängig gerade noch gefahren
werden. Sie alle kennen die Situation aus
eigener Beobachtung in der Morgenspitze.
Wenn wir noch Einschübe dazwischen