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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_04-April.pdf

- S.21

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Ich könnte kritisch sagen, dass die heutige
Weltwirtschaftskrise von Fachleuten und
nicht von PolitikerInnen ausgelöst wurde.
Heute schreit man weltweit nach mehr
politischem Einfluss und mehr Kontrolle.
Wenn ich an die Geschichte mit der
Deponiebetreiberin IRAB denke,
so wurden hier € 20 Mio von den
Fachleuten und nicht von der Politik
"verpulvert". Es ist nicht so, dass immer
die Fachleute Recht haben.
Wir hatten im Aufsichtsrat der Innsbrucker
Immobilien GesmbH & Co KEG (IIG) auch
Fachleute. Dazu muss ich sagen, dass ich
solche Fachleute nicht mehr haben
möchte, weil es nur mehr extrem um
Gewinnmaximierung gegangen ist. Die
Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
KEG (IIG) hat verschiedene Aufgaben zu
bewältigen. Sie hat vor allem die Aufgabe,
den BürgerInnen möglichst
kostengünstige, wirtschaftlich gut geführte
Wohnungen mit einer soliden
Hausverwaltung zur Verfügung zu stellen.
Das ist beispielsweise auch eine Aufgabe
der Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
KEG (IIG).
Es gibt eine soziale und ökologische
Komponente, wo vielleicht auch Geld
aufzuwenden ist, wenn ich daran denke,
dass der gesamte Gebäudebestand mit
zirka 6.500 Wohnungen auch
entsprechend wärmetechnisch zu
sanieren ist. Das ist eine ökologische
Aufgabe und hier soll der Rechenstift nicht
unbedingt an erster Stelle stehen.
Ich glaube, es ist doch wichtig, dass
durchaus auch VertreterInnen der Politik in
diesem Aufsichtsrat vertreten sind.
Natürlich sind das auch Fachleute. Ich
würde doch meinen, dass StRin
Dr.in Pokorny-Reitter und Bgm.-Stellv.
Mag. Dr. Platzgummer als Jurist über ein
hohes Fachwissen betreffend
Hausverwaltung, Mietrecht verfügt.
Ich bin immerhin Konzessionsinhaber für
Realitätenvermittlung und
Realitätenverwaltung und habe zehn
Jahre ein Hausverwaltungsbüro gehabt.
Außerdem habe ich auf der Akademischen
Bundesfinanzschule die
Bilanzbuchhalterprüfung mit der Note
"sehr gut" bestanden und war zehn Jahre
lang als Chefsachverständiger in
GR-Sitzung 16.4.2009

Bewertungsfragen des Landes Tirol tätig.
Ich verstehe auch etwas von den Dingen
und es ist nicht so, dass im Aufsichtsrat
nur "Laien" sitzen, sondern wir bringen
auch viel Sachverstand ein. Die Meinung,
dass hier der Aufsichtsrat versagt habe, ist
ein völliger Unsinn und ist schärfstens
zurückzuweisen.
Zur Tatsache, dass der Aufsichtsrat relativ
schnell - wahrscheinlich noch bevor die
anderen den Bericht der Kontrollabteilung
gelesen haben - gemeint hat, dass es sich
um Betriebsgeheimnisse handelt, muss
ich gestehen, dass das ein Schnellschuss
war. Irgendjemand hat den Vorschlag
gemacht, dass der Bericht der
Kontrollabteilung unter Ausschluss der
Öffentlichkeit behandelt werden soll und
dem haben alle mehr oder weniger
zugestimmt.
Ich würde es so sehen, dass in diesem
Bericht überhaupt keine
Geschäftsgeheimnisse stehen. Ob es gut
ist, dass man einen solchen Bericht einer
städtischen Gesellschaft breit in der
Öffentlichkeit diskutiert, ist eine andere
Geschichte. Ich würde meinen, dass es
nicht gut ist, weil kein privates
Unternehmen seine Probleme groß an die
Glocke hängt und damit dem eigenenen
Unternehmen schadet. Das wäre
betriebswirtschaftlich gesehen eine
Dummheit. Die Medien freuen sich aber,
wenn sie solche Geschichten schreiben
können. Es gibt immer irgendjemanden,
der dies den Medien zuleitet, bevor es die
offiziellen Stellen erhalten. Das war
sicherlich ein unüberlegter Schnellschuss.
Es ist nicht gut, wenn Gesellschaften, die
wichtige Leistungen für die BürgerInnen
erbringen sind und die Menschen
unmittelbar - hier denke ich an die
Betriebskosten- und Mietenabrechnungen
- davon betroffen sind, schlecht arbeiten.
Die Leute werden, wenn sie mehr zahlen
müssen, sagen, dass das kein Wunder ist,
da die Gesellschaft schlecht arbeitet.
Dadurch wird unter Umständen bei den
unmittelbar Betroffenen eine breite
Missstimmung erzeugt, was kein anderer
Unternehmer und Betriebsinhaber auf
dieser Welt tun würde. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das natürlich eine
unglaubliche Dummheit, die hier
geschieht.