Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.57

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Wir, die Stadt Innsbruck! Sie alle, wenn
Sie wollen.
Es liegt auch an uns, die Schule auf ihrem
Weg zu begleiten und sie entsprechend
auszustatten, und das meine ich nicht nur
materiell. Wir sollen unsere Vertreterinnen
bzw. Vertreter im Kollegium des Bezirksund Landesschulrates mit Aufträgen
betrauen. Es liegt an uns, Lobbying für die
Idee der gemeinsamen Schule zu
machen, anstatt zu behaupten, das
interessiere niemanden. Uns sollte es
massiv interessieren.
Ein Signal aus der Landeshauptstadt
würde vielleicht auch den zuständigen
Landesrat Dr. Erwin Koler erreichen, der
nun auch dabei ist, die gemeinsame
Schule am Land kaputt zu machen und
den Notendruck der Ballungsräume nun in
jede kleine Landvolksschule zu transferieren. Dieser Meinung bin nicht nur ich,
sondern auch Vertreterinnen bzw.
Vertreter von fünfzehn Organisationen,
darunter Lehrerinnen bzw. Lehrer aller
Schultypen, die eine Plattform gegründet
haben, damit in Tirol mehr und sachlich
über die Inhalte der gemeinsamen Schule
geredet wird.
Zum Abschluss darf ich einen Auszug aus
dem Diskussionspapier der Katholischen
Aktion austeilen. Ich möchte mich im
Voraus bedanken, falls Sie sich die Zeit
nehmen, sich mit der Debatte zur Bildungsgerechtigkeit, die auch eine Frage
des Absicherns des Wirtschaftsstandortes
Tirol ist, auseinanderzusetzen.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Beim Nachdenken zu meinen Redebeiträgen zum
Thema Erziehung, ist mir ein Sprichwort
aus meiner Kindheit eingefallen, das wie
folgt heißt: "Außen hui und innen pfui".
Anders formuliert, passen für mich einfach
Form und Inhalt dieses Jahresvoranschlags der Landeshauptstadt Innsbruck
für das Rechnungsjahr 2008, also das
"Innen" und das "Außen" nicht zusammen,
da sie keine Einheit bilden.
Mit dem "Außen" meine ich die Form bzw.
das Sichtbare und das "Innen" ist für mich
der Inhalt bzw. das Spürbare in dieser
Stadt. In dieser Stadt wurde in den letzten
Jahren sehr viel gebaut, also hat die Stadt
Innsbruck sehr viel Geld für das Außen
ausgegeben.
GR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

Aber um das "Innen" steht es meiner
Meinung nach schlecht. Dies nämlich
hinsichtlich der Gemeinschaft zwischen
den Menschen, das ein sehr fächerübergreifendes Thema ist und auch mit der
Konfliktkultur zwischen uns allen. Von
diesem Gemeinschaftsgefühl in dieser
Stadt hängt es nicht zuletzt mit dem
individuellen Sicherheitsgefühl zusammen,
das heute schon öfters das Thema war.
Es ist dies letztlich auch ein wesentlicher
Faktor der Kriminalitätsprävention.
Also braucht die Pflege von Gemeinschaft
unserer Meinung nach auch Geld. Gerade
hier ist im Stadtbudget ein massives
Defizit zu orten.
Ich möchte jetzt kurz bei den Kindern
beginnen und in der Folge zu den
Seniorinnen bzw. Senioren übergehen.
Die Stadt Innsbruck betreibt lobenswerterweise 28 Kindergärten. Im Jahresbericht 2007 "Familie", den StRin
Mag.a Oppitz-Plörer angesprochen hat,
wurde in Bezug auf Kinder- und Familienfreundlichkeit zu Recht ein sehr gutes
Zeugnis ausgestellt. Trotzdem - wie auch
schon angesprochen - kommen in der
Stadt Innsbruck immer weniger Kinder zur
Welt. Dieser Trend bereitet mir Sorgen,
weil ich am eigenen Leib verspüre, wie
schwierig es ist, Kinder, Erziehung und
Familie unter einen Hut zu bringen und
nebenbei auch noch berufstätig zu sein;
auch wenn es nur als Gemeinderätin ist.
Ich finde, dass sich vielleicht die Eltern in
dieser Stadt immer noch zu wenig
unterstützt fühlen. Deshalb sollte sich die
Stadt Innsbruck überlegen, in den
Sommerferien die Kinderbetreuung nicht
nur in sechs Kindergärten, sondern
wenigstens in den siebzehn Ganztagskindergärten anzubieten. Damit wäre den
Eltern der drei- bis sechsjährigen Kindern
geholfen.
Außerdem gehören die städtischen
Kindergärten personell besser ausgestattet. Es kann nicht so wie im Kindergarten
Hötting sein, dass vor einem Jahr eine
Gruppe mit 23 Kindern das ganze Jahr mit
nur einer Kindergärtnerin ausgekommen
ist. Meines Wissens gibt es nur drei
Springerinnen für die städtischen Kindergärten, und das ist wirklich einfach zu
wenig.