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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.123

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- 1107 -

usw. dahingehend ansprechen, dass sie
nach Innsbruck kommen und sich die
Stadt ansehen sollen; so wie wir alle die
Wien-Woche praktizieren.
Diesbezüglich würde sich ein sehr großes
Themengebiet öffnen, aber das ist etwas,
was jetzt in Entwicklung begriffen ist, aber
nicht weil es bisher geschlummert,
sondern weil man es anders gelebt hat.
Das möchte ich zum Thema "Stadtmarketing" festhalten. (Beifall)
StRin Mag.a Schwarzl: Ich bin sehr
dankbar, dass der Gedanke dieser
Querschnittsmaterie sowohl in der
Kulturpolitik als auch in der Wirtschaftspolitik aufgegriffen wurde. Deshalb möchte
ich einen Gedanken als kleine Ergänzung
einbringen, nämlich auch für das "Stadtmarketing".
Ich habe aus meiner nicht expertenhaften
aber als Stadtbürgerin beobachtenden
Wahrnehmung der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) sehr stark den
Eindruck, dass es vor allem um Marketing
nach außen hin geht. Es geht weitgehend
darum, Menschen aus dem Umland, wozu
ich auch Touristinnen bzw. Touristen
zähle, in die Stadt zu locken.
Das ist zwar wichtig, führt aber auf Dauer
auch zu einem Bedeutungswandel von
Stadt. Es stellt sich manchmal die Frage,
ob die Bedürfnisse der Stadtbürgerinnen
bzw. Stadtbürger noch die wesentlichen
sind oder ob es die Bedürfnisse der
Stadtkundinnen bzw. Stadtkunden sind,
die von außen kommen.
Wir beobachten überall, dass die Leute
aus dem Umland gerne in die Stadt
kommen, wo sie sich Events und alles an
Konsum, nicht nur kulturellen, sondern
auch anderen Konsum, erwarten, den man
zu Hause im Umland nicht hat. Genauso
verhält es sich bei den Touristinnen bzw.
Touristen.
Das hat natürlich für eine Stadtgesellschaft schon eine Bedeutung. Wenn die
Bedürfnisse der Konsumentinnen bzw.
Konsumenten von außen dominant
werden, dann gehen die Bedürfnisse der
Bürgerinnen bzw. Bürger mitunter
vielleicht unter. Das, was für jemanden der
aus dem Umland kommt, ein toller
kultureller Event ist, kann vielleicht für die
GR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

Stadtbürgerinnen bzw. Stadtbürger ein
kulturloser Raum bzw. eine Belästigung
sein.
Hier das Maß nicht aus dem Auge zu
verlieren, das halte für ganz wichtig. Man
sollte sich immer wieder die Frage stellen,
wem die Stadt gehört. Ich nenne jetzt ein
banales Beispiel: Für wen ist eigentlich
diese Fülle von Christkindlmärkten? Man
mag positiv oder auch weniger positiv
dazu stehen, aber für wen machen wir
das? Machen wir das für die Stadtbürgerinnen bzw. Stadtbürger oder Stadtkonsumentinnen bzw. Stadtkonsumenten? Ich
sage jetzt nicht, dass das schlecht oder
gut ist, aber ich bitte, diesen Gedanken im
Kopf zu behalten, damit dieses Wesen von
Stadt zu einem Konsumraum für Leute
von außen nicht zu dominant wird.
Deshalb wird Stadtmarketing auch weiter
gefasst werden müssen, nämlich als
Marketing nach innen. Ich habe diesbezüglich weitergehende Vorstellungen, aber
vielleicht sind solche Ideen für jene, die
Mitglied des Aufsichtsrates der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) sind,
interessant.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Also
nicht nur Tourismusmarketing, sondern
Bürgermarketing.)
GR Gruber: Ich möchte ganz kurz auf die
Wortmeldung von StRin Mag.a Schwarzl
reflektieren. Natürlich sind die Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker unsere erste
Zielgruppe. Auch uns ist das Hemd näher
als der Rock. Wir wollen ja den Applaus
nicht nur aus Scharnitz, sondern letztendlich mit den Maßnahmen die Leute in der
Stadt selber begeistern.
Mit dem Anspruch, den StRin
Mag.a Schwarzl gestellt hat, haben wir uns
natürlich auch im kulturellen Bereich
auseinandergesetzt, da wir nicht nur ein
schnödes Einkaufserlebnis forcieren
wollen. Dabei geht es nicht nur um den
weiteren Radius, da über 80 km Entfernung der Tourismusverband Innsbruck
und seine Feriendörfer (TVB) zuständig
ist, der auch eine wichtige Funktion für die
Stadt innehat.
Wir möchten für das nähere Umfeld der
potenziellen Besucherinnen bzw. Besucher von Innsbruck, aber vor allem für die