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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_10-Oktober.pdf

- S.27

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nicht sagen, dass es im Falle eines Worst
case so bleibt wie es ist. Die Frage ist, ob
es verkehrspolitische und bauliche Alternativen gibt und wie diese aussehen könnten?
Es geht uns darum, das noch einmal zu
hinterfragen. Man kann immer bei allen
Dingen gescheiter werden oder auch nicht.
Bevor ein Betrag in der Höhe von fast
€ 40 Mio ausgegeben wird und damit für die
nächsten Jahrzehnte eine verkehrliche Situation nicht nur für den Stadtteil Wilten,
sondern auch für die gesamte Innenstadt
geschaffen wird, ist es legitim, das noch
einmal zu hinterfragen.

StR Mag. Fritz: Ich schließe nahtlos an die
Ausführungen von GRin Mag.a Schwarzl an.
Den verkehrsplanerischen sowie den stadtplanerischen Zielen, insbesondere der Hebung der Lebensqualität und des öffentlichen Raumes im Bereich Wilten-Ost, stimme ich uneingeschränkt zu. Es quält mich
die gleiche Frage: Ist es dafür wirklich unerlässlich viele Millionen Euro in den Boden
unter der Grassmayr-Kreuzung zu vergraben oder gibt es andere Möglichkeiten?
Dazu hätte ich einige konkrete Fragen.

Bei der Präsentation fehlten mir die verkehrlichen Auswirkungen dieses Projektes. Es
gab viele schöne Folien hinsichtlich des
Städtebaus, aber wie wirkt sich das Verkehrsaufkommen beispielsweise auf den
Bereich des Hauptbahnhofes Innsbruck und
die Innenstadt aus? Man muss sich vorstellen, dass man mit diesem Projekt ohne Ampelanlage von der Autobahnanschlussstelle
Innsbruck-Mitte (AIM) bis zum Hauptbahnhof Innsbruck, zum Westbahnhof und dann
in die Andreas-Hofer-Straße, Maximilianstraße usw. einfahren kann. Was bedeutet
das für das Verkehrsaufkommen in einem
Bereich, wo wir durch den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs (ÖV) versuchen, zu erreichen, dass weniger Autos
fahren, damit die Attraktivität der Stadt für
das Leben, aber auch für das Wirtschaften
gehoben wird? Wie wirkt sich das von den
Zahlen des Individualverkehrs (IV) auf diesen Bereich aus? Wie wirkt sich das auf die
Schidlachstraße und die Graßmayrstraße
im Stadtteil Wilten aus? Welche Auswirkungen sind in der Andreas-Hofer-Straße und
der Maximilianstraße zu erwarten? Das wären für mich zentrale Fragen.

Zusammenhang Tunnel und "Kreisel": Wir
haben von der Vertretung des Landes Tirol
schon gehört, dass das Projekt rechtlich
eine Einheit ist und wenn man einen Teil
herausbricht, dann muss von Anfang an mit
Gutachten und allem was dazu gehört, neu
verhandelt werden. Das nehme ich zur
Kenntnis. Ich habe jetzt aber eine sachliche,
verkehrspolitische und funktionale Frage
dazu: Wenn man vom Zentrum Hauptbahnhof Innsbruck nach Osten will, muss man
über das Wiltener Platzl und die Leopoldstraße mitten durch das alte Zentrum des
Stadtteiles Wilten fahren, um dann an der
Grassmayr-Kreuzung nach rechts abzubiegen. Ist es für die Schaffung einer solchen
Einbindungsmöglichkeit vom Zentrum Richtung Osten unerlässlich, den Tunnel unter
die Grassmayr-Kreuzung zu bauen oder ist
es verkehrstechnisch funktional auch möglich, die Anbindung Zentrum und die
Grassmayr-Kreuzung als zwei verschiedene
Sachen zu sehen? Dies unabhängig von
der Rechtsfrage. Ist es funktional und verkehrlich möglich und lässt sich damit die
angestrebte Beruhigung im Bereich Wiltener
Platzl und Kaiserschützenplatz auch erreichen, wenn der Tunnel nicht errichtet wird?
Das ist die erste Frage.

Wenn man sich das Bild mit dem "Kreisel"
immer nur am Plan ansieht, dann ist das
eigentlich recht unspektakulär. Haben Sie
eigentlich auch eine dreidimensionale Visualisierung dieses "Kreisels"? Solche "Kreisel" sind aus amerikanischen Städten bekannt. Ich möchte nur nicht, dass wir uns
übernehmen, sodass wir mitten in der Stadt
solche großen fast autobahnmäßigen Abund Auffahrten haben. Ich hätte ganz gerne
ein Bild, damit ich sehe, wie das aussieht.
Wichtiger wäre mir aber die Frage der Auswirkungen auf das Aufkommen des Individualverkehrs (IV).

Die zweite Frage betrifft die angestrebte
Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr
(ÖV). Ich erinnere mich, dass wir im
Jahr 2009 in der Präsentation Verkehrsprognosen und Verkehrssimulationen hatten, die untermauert haben, dass es für die
Aufhebung der Trennwirkung des Südrings
unerlässlich sei, einen Teil, hauptsächlich
den Ost-West-Strom, unter die Erde zu verlegen. Ich habe damals schon diese Frage
gestellt. Gibt es mittlerweile irgendwelche
Annahmen, Prognosen oder Simulationen,
die besagen, wie sich die angestrebte großräumige Verlagerung im Ost-West-Verkehr

GR-Sitzung 11.10.2012