Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_12-November.pdf
- S.37
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Höhe von € 272.180,-- an die Republik
Österreich zu leisten.
Wir haben uns im Stadtsenat am
10.10.2012 über diesen Antrag beraten und
ihn bei Stimmenthaltung von GRin
Dr.in Krammer-Stark beschlossen. GRin
Dr.in Krammer-Stark war in der damaligen
Stadtsenatssitzung als Ersatzmitglied anwesend.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Ich finde das
Thema, welches nun zur Sprache kommt,
genauso wichtig.
Im damaligen Stadtsenat durfte ich Bgm.Stellv.in Mag.a Pitscheider vertreten. Genau
wie damals im Stadtsenat möchte ich auch
heute im Gemeinderat Stimmenthaltung zu
diesem Punkt anmelden. Die Fraktion der
Innsbrucker Grünen wird diesem Punkt insgesamt zustimmen.
Meine Stimmenthaltung geht darauf zurück,
dass ich mich konsequenterweise beim Bau
eines neuen Wohnheimes enthalten möchte. Ich möchte diesen Punkt nutzen, um ein
paar Dinge bezüglich der Struktur der Altenpflege in Zukunft in der Stadt Innsbruck
anzusprechen. Das sind Punkte, die ich
bereits des Öfteren angesprochen habe.
Trotzdem möchte ich diese Punkte immer
wieder ansprechen. Das speziell für die
jungen und neuen Kolleginnen und Kollegen
im Gemeinderat, denn die könnten es noch
nicht gehört haben.
In den letzten Jahren hatten wir im Gemeinderat viele Debatten zum Thema Altenpflege. In diesen Debatten ging es darum, wie
in Zukunft die Altenpflege in der Stadt Innsbruck strukturiert werden soll. Die Debatten
waren genau wie jetzt, sehr kontroversiell
und emotional. Diese Debatten zeigen nur,
wie wichtig das Ringen darum ist, was wir
irgendwann selbst konsumieren bzw. genießen werden dürfen. Das Ergebnis der
Debatten soll die Errungenschaft beim
Thema Altenpflege sein.
Beim Thema Altenpflege bin ich immer diejenige, die sich für die kleinen Strukturen,
dezentralen Einrichtungen, teilstationären
Einrichtungen, ambulante Pflege und für die
bestmögliche Unterstützung der pflegenden
Angehörigen einsetzt. Darin war ich nicht
von Anfang an eine Expertin. Ich hatte zu
diesem Thema einen empathischen ZuGR-Sitzung 8.11.2012
gang, denn meine Oma wurde zehn Jahre
lang von meiner Mutter zu Hause gepflegt.
Je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, desto mehr fiel mir auf,
dass die Bedürfnisse der einzelnen Menschen mit den Bedürfnissen der öffentlichen
Hand, die das finanziert, zusammenfallen.
Das Bedürfnis der Einzelnen ist die Sicherheit, dass jemand da ist, wenn ich sie/ihn
brauche, genauso, wenn es die Gespräche,
den Einkauf, die medizinische Pflege und
die Hilfe betrifft. Das Bedürfnis der öffentlichen Hand betrifft eine leistbare Struktur.
Wir wissen alle, dass die stationäre Pflege
die kostenintensivste Art der Pflege ist. Es
ist ein Glück, dass die Bedürfnisse dieser
Zwei zusammenfallen.
In der letzten Rede bezüglich des Themas
Wohnheim Olympisches Dorf habe ich es
bereits angesprochen. Für mich hat sich
immer mehr die Separierung von Menschen
mit gleichen Merkmalen in großen Institutionen herausgestellt. Das ist eine ethische
und menschenrechtliche Frage. Diese Frage dreht sich immer um den Kern der
Selbstbestimmung und der Wahlfreiheit. Wir
haben zum Glück 1.000 stationäre Pflegebetten in der Stadt Innsbruck. Zum Vergleich dazu haben wir nur zwei Kurzzeitpflegeplätze und nur 18 Tagespflegeplätze.
Ich glaube, dass wir hier einen großen Aufholbedarf haben.
Wenn der Schritt eines Ausgleiches geschafft ist, dann ist es genauso ein wichtiger
Schritt, in Richtung inklusive Gesellschaft,
wie die inklusive Bildung, zu gehen. Gestern
fand der Spatenstich des neuen Sonderpädagogischen Zentrums (SPZ) am Hutterweg
Nr. 1a statt. Das Sonderpädagogische Zentrum (SPZ) wird immerhin so gebaut, dass
irgendwann eine inklusive Schule an diesem Standort möglich ist, nicht nur eine
Sonderschule.
Genauso wünsche ich mir, dass in Zukunft
derartige Bauten entstehen werden. Aus
den Gebäuden soll auch etwas anderes
entstehen können bzw. das Gebäude soll
so umgebaut werden können, dass betreutes Wohnen darin möglich ist. Mit betreutem
Wohnen meine ich das Wohnen mit Familien, Tagespflege usw.
Wir haben in der heutigen Sitzung des Gemeinderates viel über die Bürgerinnen- und
Bürgerbeteiligung gehört. Wie wir zu einer