Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_09-November.pdf
- S.22
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zwischen der vollwertigen Variante und
der Minimalvariante bei der Straßenbahn
macht nur um 10 % aus. Die Nachteile, die
man sich dadurch einkauft, ist die gemeinsame Führung mit den Autos. Man steht
gemeinsam durchgehend mit den Autos
im Stau. Man wird zusätzlich noch durch
aus- und einparkende Autos behindert,
weil die Straßenbahn bei den ausparkenden Autos nicht wie ein Bus vorbeifahren
kann, sondern die Straßenbahn muss
bremsen und warten bis das jeweilige
Auto ein- oder ausgeparkt hat. Das
bedeutet, dass die maximale Kostenersparnis von 10 %, die man erreichen
könnte, ausschließlich zu Lasten der
Angebotsqualität geht. Die Qualität eines
solchen Transportmittels wäre dann
deutlich schlechter als derzeit.
Das Resümee zum Abschluss: Die
Regionalbahn stellt eine leistungsfähige
zweite Schienenverkehrsachse im
Großraum Innsbruck zwischen Rum und
Völs dar und ist eine optimale Ergänzung
zur Trasse der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der S-Bahn. Das ist
keine Konkurrenz dazu, sondern die
Regionalbahn ist wirklich die optimale
Ergänzung. Der Innsbrucker Hauptbahnhof und das innerstädtische Netz werden
durch die Regionalbahn entlastet, da wir
im Osten und im Westen die Verknüpfungspunkte in Rum und Völs haben.
Benutzer des öffentlichen Verkehrs, die
aus dem Osten kommen und in einen OstAbschnitt der Stadt Innsbruck wollen,
müssen nicht mehr zum Hauptbahnhof
fahren und mit der Linie "O" wieder nach
Osten fahren, sondern können im Osten
am Bahnhof Rum umsteigen und dann
direkt mit der Regionalbahn ins Olympische Dorf oder in die Reichenau fahren.
Das gleiche gilt sinngemäß natürlich auch
für den Westteil des Projektes.
Die Regionalbahn verläuft entlang der
wesentlichen Bevölkerungsschwerpunkte
und bindet die wesentlichen höheren
Ausbildungszentren an. Die Regionalbahn
ist eine Chance für die Schaffung der
Strukturen für die künftige Entwicklung der
Stadt Innsbruck und des gesamten Tiroler
Zentralraumes. Dazu gibt es aus dem
Regierungsprogramm der Bundesregierung einen ganz interessanten Satz: Für
die Ballungszentren ist hochqualitativer
GR-Sitzung 22.11.2007
öffentlicher Verkehr eine wirtschaftliche
Überlebensfrage. Städte mit schlechtem
öffentlichen Verkehr würden ökonomisch
und ökologisch kollabieren.
Es stellt sich für uns die Frage, ob
angesichts der Verkehrszunahme,
angesichts des Bevölkerungswachstums,
angesichts des Zusammenwachsens der
Ballungsgebiete - die Umlandgemeinden
wachsen Richtung Innsbruck bzw.
Innsbruck in Richtung der Umlandgemeinden - sowie angesichts der Entwicklung
des Ölpreises - der Ölpreis geht eher nach
oben als nach unten - mittel- bzw.
langfristig auf einen leistungsfähigen
öffentlichen Nahverkehr verzichtet werden
kann und wie die Entwicklung des Tiroler
Zentralraumes in 15 bis 20 Jahren ohne
Regionalbahn aussehen würde?
Die Entwicklung wird so aussehen,
nämlich mit Regionalbahn und Straßenbahn oder wird sie so, ohne alles,
aussehen. (Beifall von allen Seiten)
Bgm.in Zach: Danke für den engagierten
Vortrag. Man merkt, dass Sie, Dipl.Ing. Pehm sich schon sehr lange damit
beschäftigt haben, deshalb haben Sie das
auch so dynamisch vorgetragen.
Wir treten jetzt in die Diskussion ein.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Die beiden
Herren haben uns sehr eindrücklich das
Projekt vorgestellt. Ich möchte mich für die
professionelle Präsentation dieses für uns
so wichtigen Projektes bedanken. Man
muss sich selber immer ein bisschen
reduzieren, weil wir sonst mit dem
vorgegebenen Zeitrahmen von zwei
Stunden finden nicht das Auslangen
finden.
Ich darf gleich mit einer Forderung und mit
der Tür der Forderung ins Haus fallen.
Dieses komplexe Projekt, das Jahrhundertprojekt - man darf mit diesem Wort
durchaus einsteigen - benötigt ein
professionelles, objektives und institutionalisiertes Projektmanagement. Ich sage
das deshalb so klar und eindeutig, weil
wenn wir dort weiter kommen wollen, dann
ist die Projektstruktur notwendig. Warum
ich mit dieser Forderung immer wieder das bitte ich in Erinnerung zu rufen - und
unermüdlich komme, weil ich glaube,
wenn man das Projektmanagement