Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_04-Feber.pdf

- S.70

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2011_04-Feber.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2011
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 123 -

Wir wissen, dass die Grundlagen unseres
Essverhaltens in der Kindheit geschaffen
werden. Das Essverhalten, das die Kinder
in den ersten Lebensjahren gewöhnt werden, wird langfristig beibehalten. In der
Bundeshauptstadt Wien und in anderen
Städten werden jeden Tag 30.000 Menüs
mit einem Anteil von 50 % an biologischen
Lebensmitteln für die Kinder zubereitet. Es
werden keine Geschmacksverstärker verwendet und das Essen ist frei von Glutamaten.
In Wien und Linz werden z. B. für Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen eigene
und unterschiedliche Menüs angeboten.
Das ist wichtig, weil die Ernährung altersund entwicklungsgerecht zubereitet werden sollte. Für die Stadt Innsbruck wäre es
vielleicht einmal interessant folgenden
Schritt zu setzen: Die Innsbrucker Soziale
Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD)
sollte die Küche für die Seniorinnen bzw.
Senioren sowie die Kinder zu trennen. Da
diese beiden Gruppen sich ganz anders
ernähren. Das würde nicht nur arbeitstechnisch eine Entlastung geben, sondern
wäre auch wirtschaftlich besser.
In anderen Städten werden in den Kinderbildungseinrichtungen Kräuter- bzw. Gemüsebeete angebaut. Kinder lernen dann
schon in diesem Zusammenhang die gesunde Ernährung und wie sie mit den Lebensmittel bzw. den Kräutern umgehen.
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Das haben die
Kinder alles zu Hause.)
Nein das stimmt nicht, viele Kinder haben
das nicht zu Hause. Ich vermisse in diesem Bereich von den Zuständigen die Visionen und den Zuspruch für die entsprechenden Projekte.
Es ist meiner Meinung nach wichtig, dass
wir uns mit dem Thema auseinander setzen. Wir könnten, wenn wir uns damit
auseinander setzen ein gesünderes und
besseres Essen für unsere Kinder sicherstellen. Wir wissen ganz genau, wie wichtig das ist. Die ganztägige Schulform ist
Gott sei Dank in der Stadt Innsbruck ausgebaut worden. Somit sind die Kinder den
ganzen Tag in der Schule und sind angewiesen, dort zu essen. Das Essen ist mit
einem Betrag in der Höhe von € 4,30 nicht
gerade billig. Daher sollten wir in unserer
Verantwortung als Politikerinnen bzw. PoliGR-Sitzung 24.2.2011

tiker darauf achten, dass wir den Kindern
ein gesundes, biologisches Mittagessen
zur Verfügung stellen.
Ich ersuche, den
Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zuzuweisen.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Je öfter Du,
GRin Eberl so einen Antrag stellst, desto
unrichtiger wird er. Wir haben uns in unzähligen Gesprächen mehrmals darüber
unterhalten. Du bist selber gut informiert
und Du weißt, dass wir eine Diätassistentin haben, die das Essen betreut. Wir warten immer auf das Feedback der Kindergärten und der Schulen.
Auch Dein Versuch, die Elternvereine vor
den Karren zu spannen, in dem Du sie anschreibst, wie schlecht das Essen bei uns
ist, gelingt Dir nicht. Ich kann Dir auch sagen, warum Dir das nicht gelingt. Eine hohe Anzahl der Eltern sind mit dem Essen
wirklich zufrieden. Du unterstellst uns
ständig, dass wir nichts Gesundes für unsere Kinder wollen, dass nur Glutamate
und Geschmacksverstärker verwendet
werden.
Wir haben in mehreren Kindergärten nun
ein Modell, wo wir Kräuter anbauen usw.
Es wird in diesem Bereich wahnsinnig viel
getan. Ich lasse mir nicht immer wieder
von Dir, GRin Eberl unterstellen, dass wir
für unsere Kinder ein schlechtes Essen
anbieten. Wir verzichten nahezu auf Tiefkühlkost. Ich kann Dir gerne die ganzen
Speisepläne vorlegen. Wir haben mehrere
Menüs. Wir achten auch darauf, dass Kinder mit anderem religiösen Hintergrund,
wie z. B. die muslimischen Kinder, eine
ausgewogene Ernährung bekommen.
Ich erachte es daher nicht für sinnvoll,
wenn man hier versucht, den Eltern ständig madig zu machen, dass die Stadt Innsbruck nicht in der Lage ist, gesundes
Essen anzubieten. Daher kann man diesen Antrag nur ablehnen.
GR Haller: Aus fachlicher Sicht - ich verstehe schon ein wenig davon - kann ich
solche Anträge hier im Gemeinderat nicht
mehr hören. Zu dem Argument, dass das
Essen zu teuer ist, möchte ich nur vorbringen, dass man einmal selber kochen soll.
Man wird selber nie mit diesem Preis in
dieser Qualität durchkommen.