Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_04-Feber.pdf
- S.71
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Ich habe selber Kochkurse für das Essen
der Kindergärten gehalten, da die Kindergärtnerinnen bzw. Kindergärtner diesbezüglich im Jahr 2005 an mich herangetreten sind. Ich war überrascht, in welcher
Qualität das Kinderessen zubereitet worden ist. Ich war selber bei der Innsbrucker
Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH
(ISD) und habe mir die Qualität des Essens angesehen. Das Essen ist wirklich in
der Massenverpflegung beispielhaft für
unsere Kinder.
Ich weiß auch, wie in der Stadt Graz gekocht wird, denn ich bin dort öfter bei den
Küchenmeisterprüfungen tätig. Ich habe
mir dort ebenfalls die Kindergärten angesehen.
Wenn ich das Wort "Bioküche" höre, stellt
es mir sämtliche Haare auf. Ich weiß
schon, dass solche Lebensmittel nicht gespritzt werden dürfen usw. Lassen wir die
Kirche im Dorf und reden wir nicht von Sachen, von denen wir keine Ahnung haben.
Wenn wir biologisch kochen, müssen wir
auch über den Preis sprechen, denn das
ist einfach etwas teurer. Wir tun so, als ob
nur die biologischen Lebensmittel gesund
wären und alles andere ist nur schlecht.
Hören wir doch bitte auf. Die Lebensmittelintoleranz kommt nicht von den Produkten, die wir essen, sondern der Körper hat
verlernt, diese Stoffe abzubauen. Ich sehe
mir kommenden Montag wieder einen solchen Vortrag an.
Wir sind daran selber Schuld, weil wir so
ein Essen den Kindern zu Hause nicht geben und vor allem ihnen nicht lernen, richtig zu essen. Die Eltern haben die Zeit
nicht dazu und vor allem können viele
nicht mehr kochen. Nur weil die Eltern
nicht mehr kochen können, kann man
nicht sagen, dass alles schlecht ist. Ich
kann das nicht mehr hören. Diese Anträge
kommen immer wieder periodisch hier in
den Gemeinderat. Wenn kein anderes
Thema mehr auf dem Programm steht,
kommt wieder das Thema gesundes Essen bei den Kindern. Wir haben gesunde
Kinderessen, denn ich weiß, wovon ich
spreche.
GRin Eberl: GR Haller, ich finde es schon
ein bisschen anmaßend zu sagen, dass
man zu Hause kochen soll. Wenn Eltern,
Mütter und Väter den ganzen Tag arbeiten
GR-Sitzung 24.2.2011
und die Kinder in der Ganztagesschule betreut werden, kann man mittags nicht mehr
zu Hause kochen. Die Gesellschaft hat
sich verändert. Mütter und Väter arbeiten
und daher finde ich so eine Aussage anmaßend.
Wir haben dafür zu sorgen, dass unsere
Kinder das beste und das gesündeste Essen bekommen.
Bgm.-Stellv. Kaufmann, Du warst selber
bei der Besprechung mit der Diätassistentin und dem Chefkoch anwesend. Beide
haben ganz klar vor den Eltern, der Direktorin und den Lehrerinnen bzw. Lehrern
gesagt, dass Glutamate und Geschmacksverstärker verwendet werden,
weil es anders nicht geht. Das ist uns so
gesagt worden. Es wird auch Tiefkühlkost
angeboten. Ich kann Dir leider nicht vorschlagen, dass wir gemeinsam einmal ein
Monat dort essen, weil dann das Essen
vorbereitet wird, wenn wir kommen.
Es ist dies ein ganz wichtiges Thema und
ich möchte mich mit Dir, Bgm.Stellv. Kaufmann, auseinander setzen,
dass wir den richtigen Weg finden, denn
es ist nicht alles nur gut.
GRin Ladurner-Keuschnigg: Ich habe
jetzt echt Mühe, die Emotion nieder zu halten. Diese Diskussion regt mich immer
wieder auf und zwar aus folgendem
Grund: Es arbeiten bei der Innsbrucker
Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH
(ISD) zwei Diätassistentinnen, die sich mit
der gesunden Ernährung für die Seniorinnen bzw. Senioren und für unsere Kinder
beschäftigen. Es wird darauf geachtet,
dass eine gesunde Mischkost im Wochenverlauf auf den Tisch kommt. Es wird das
Nährstoffverhältnis kontrolliert. Wo wird
denn das noch gemacht? Bei mir daheim
kontrolliere ich das nicht.
Ich habe wirklich ein Problem, wenn
GRin Eberl immer die Glutamate anspricht.
Wir wissen, dass diese in Ausnahmefällen,
wenn wirklich Notfälle sind, eingesetzt
werden. Wer sich genauer damit befassen
will, dem darf ich den guten Tipp geben,
sich das auf der Homepage der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige
GesmbH (ISD) anzusehen. Man kann dort
nachlesen, wie gesund für unsere Kinder
gekocht wird.