Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_01-Jaenner.pdf
- S.71
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26.7
I-OEF 93/2005
Studentisches Wohnen, Erstellung eines Konzeptes samt Maßnahmenkatalog und eines Realisierungszeitraumes zur mittelund langfristigen Beseitigung
der studentischen Wohnungsnot
(StR Mag. Schindl-Helldrich)
GR Mag. Schindl-Helldrich: Dieser dringende Antrag wurde im Oktober 2005 eingebracht. Damals ist die Situation sehr eskaliert und die Studentinnen bzw. Studenten haben überhaupt keine Unterkunft gefunden.
Ich habe mich erkundigt und die Situation
ist, nachdem jetzt einige Wochen ins Land
gezogen sind, wie folgt: Die Wartelisten
bei den Studentenheimen sind immer
noch sehr lang und die Angebote der
Wohnungen entsprechen ungefähr der
Nachfrage.
Allerdings hat mir die Österreichische
Hochschülerschaft gesagt, dass die Mietpreise extrem hoch sind. Im Durchschnitt
müssen für ein Zimmer - auch für sehr
kleine Räume mit 11 m2 bis 15 m2 - bis zu
€ 300,-- bezahlt werden. Ich sehe hier
durchaus einen Handlungsbedarf.
Deshalb bitte ich, diesen Antrag dem
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zuzuweisen,
und zu überlegen, wie man diese Arbeitsgruppe bestückt, um diese Probleme
mittel- bis langfristig in den Griff zu bekommen.
GR Grünbacher: Es ist richtig, diesen
Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zuzuweisen, da es hier
sehr viel zu überprüfen gibt.
Allerdings würde ich das Öffnen des städtischen Wohnungsmarktes für Studentinnen bzw. Studenten als allerletzte Lösung
sehen. (Beifall) Dadurch würden wir den
Zugang wesentlich verbreitern, ohne, dass
wir gleichzeitig die Wohnungsanzahl massiv erhöhen.
So etwas kann man nur fordern, wenn
man eine große Anzahl von Wohnungen
zur Verfügung hat, die man nicht belegen
kann. Nachdem wir ja jetzt schon nicht
wissen, wie wir die nächsten 2.000 bis
GR-Sitzung 26.1.2006
3.000 Wohnungssuchenden versorgen
sollen, dann noch jemanden dazu zu nehmen …
(Bgm. Zach: Das hat GR Mag. SchindlHelldrich aber nicht gesagt.)
Doch, das steht im Antrag.
Bgm. Zach: Ich teile diese Bedenken,
aber hier geht es um ein Gesamtkonzept.
GR Ing. Krulis: Ich darf hier Folgendes in
Erinnerung rufen: Wie ich seinerzeit Planungsstadtrat war, haben wir die erste
Studie "Studentisches Wohnen" gemeinsam mit dem Universitätssenat sowie mit
der Österreichischen Hochschülerschaft
gemacht.
Ich glaube - das beinhaltet teilweise auch
dieser Antrag -, dass man die seinerzeitige
Studie "Studentisches Wohnen" fortschreiben sollte. Diese Studie hat nicht viel Geld
gekostet, da die Studentinnen bzw. Studenten mitgearbeitet haben. Interessant
an dieser Studie war das Ergebnis, was
die Studentinnen bzw. Studenten selbst
wollen.
Studentenheime kommen nur dann in
Frage, wenn sie einen hohen Standard
aufweisen, wobei mittlerweile eine moderne Kommunikation selbstverständlich ist.
Eine der beliebtesten Wohnformen waren
Wohngemeinschaften und für jene, die es
sich leisten konnten, Garconnieren. Der
Andrang für Studentenheime war gar nicht
so groß.
Ich weiß nicht, ob sich das in der Zwischenzeit geändert hat. Ich kann mich
aber noch an meine Zeit als Aufsichtsrat
im Internationalen Studentenheim erinnern, wo wir froh waren, dieses Haus voll
zu bekommen. Es war nicht so, dass hundert oder zweihundert Studentinnen bzw.
Studenten darauf gewartet haben, dort unterzukommen.
Deshalb glaube ich, dass es an der Zeit
ist, diese Studie fortzuschreiben, da es interessant wäre, hier wirklich wieder aktuelle Daten, aufbauend auf dem damaligen
Schema, zu haben.
Aus diesem Grund wäre es gut, wenn der
Antrag im Stadtsenat behandelt wird, um
mit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wieder Kontakte zu knüpfen und diese Studie fortzuschreiben.