Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_01-Jaenner.pdf
- S.77
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 72 -
gebunden. Das ist schon sehr knapp
bemessen.
Diese Probleme habe ich immer wieder
angesprochen. GR Linser, ich werde das
alles - das habe ich auch am 2.2.2006 vor
- dem Landeshauptmann-Stellvertreter
Hannes Gschwentner vorlegen und vortragen. Derzeit bieten wir in den Wohnund Pflegeheimen Physio- und Ergotherapie in der Weise an, dass wir Stellen von
Pflegekräften mit Physio- und Ergotherapeuten besetzen.
Dadurch erfolgt schon eine gewisse pflegerische Entlastung, aber in Ordnung ist
es nicht. Hier müssten eigentlich eigene
Planstellen geschaffen bzw. akzeptiert
werden. Ob das dann seitens des Landes
Tirol akzeptiert wird, ist eine andere Frage.
Im Rahmen des Tiroler Betreuungs- und
Pflegeheimgesetzes ist vorgesehen, dass
es Fristen für die Vorlage der Wirtschaftspläne gibt und die Tagsätze praktisch bis
1.12.2006 genehmigt werden müssen.
Das Land Tirol hat, um diesen Erfordernissen zu entsprechen, uns jetzt schon die
Tagsätze genehmigt. Dies allerdings mit
dem Hinweis - das ist natürlich eine unglaubliche Geschichte -, dass die Wirtschaftspläne usw. noch im darauf folgenden Jahr überprüft werden und eventuelle
Kürzungen vorgenommen werden können.
Das Land Tirol ist mit dem Rotstift immer
sehr heftig unterwegs und streicht Beträge, um die Entwicklung der Kostensätze in
den Wohn- und Pflegeheimen einfach restriktiv zu handhaben.
Wir haben jetzt die Kostensätze in den
Wohn- und Pflegeheimen der Stadt Innsbruck um 2,6 % angehoben. Bei einer
Kostensteigerung der Lohnkosten von
2,7 % - wir sind ja an den öffentlichen
Dienst gekoppelt -, wurde uns vom Land
Tirol vorgeschlagen, dass diese 2,6 %
zwar akzeptiert werden, jedoch für zwei
Jahre gelten müssen. Das war geradezu
ein unmoralisches Angebot. Es ist nicht
immer ganz leicht, mit den Damen und
Herren des Landes Tirol Verhandlungen
zu führen.
Daher schlage ich vor, dass dieser Antrag
ebenfalls dem
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zugewiesen wird.
GR-Sitzung 26.1.2006
Ich darf aber sagen, dass ich die Anliegen
dieses Antrages für das Gespräch am
2.2.2006 mit Landeshauptmann-Stellvertreter Hannes Gschwentner mitnehme.
GR Moser: Das meiste wurde schon gesagt und ich glaube, dass jedes Mitglied
des Gemeinderates diesen Antrag vollinhaltlich unterstützt. Ich melde mich deshalb zu Wort, da in diesem Antrag zwei
Dinge beinhaltet sind, die mich stören:
Das eine ist der Minutenschlüssel. Ein Minutenschlüssel in der Pflege ist nicht so,
dass man einfach zwei Minuten pro Stunde aufrechnet, sondern das bedarf einer
Pflegekategorisierung, die von der Pflegestufe A1 bis A3 und S1 bis S3 geht und tagesaktuell gemacht werden muss.
Eine Person, die mobil ist und sich selbst
waschen kann, hat zum Beispiel nur die
Pflegestufe A1; ist diese Person jedoch
psychisch überlagert, hat sie die Pflegestufe S3. Ich denke, dass das ein administrativer Aufwand ist, der sich in den Wohnund Pflegeheimen nicht dafürsteht. Geriatrie ist eine andere Sache und deshalb ist
dieser im Antrag angeführte Minutenschlüssel falsch.
Das zweite, was mich maßlos gestört hat,
ist der letzte Satz des Antrages:
"Wir dürfen hilfsbedürftige Menschen in
ihrer letzten Lebensphase nicht allein
lassen."
Ich glaube nicht, dass das passiert und es
ist Tatsache, dass so etwas nicht in einem
Antrag stehen soll.
GR Hüttenberger: Ich möchte auf den
Nachtdienst besonderes Augenmerk legen, da ich das selbst gesehen und erlebt
habe. Es ist schwierig, wenn eine Pflegekraft sehr viele Leute, die zum Beispiel alle
vier Stunden umgelegt werden müssen,
betreuen muss. Während des Tages sind
die Pflegekräfte für eine solche Tätigkeit
zu zweit, aber in der Nacht müssen sie
das alleine schaffen.
Im Wohnheim Pradl hat das Pflegepersonal angeregt, ob man die Nachthemden
der zu pflegenden Personen nicht aufschneiden könnte, da sie die Leute in der
Nacht wickeln müssen. Wenn man das
alleine machen muss, hat man keine
Chance, das Nachthemd wieder herunter-