Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_01-Jaenner.pdf
- S.78
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 73 -
zuziehen. Ich glaube, dass eine Pflegekraft allein, damit heillos überfordert ist.
nik kommen, würden nachher eine intensive Rehabilitation benötigen.
Eine Pflegekraft muss sicherlich nach einigen Jahren, wenn sie viele Nachtdienste
gemacht hat, aus Krankheitsgründen in
Frühpension gehen. Durch diese harte
Tätigkeit ist nämlich das Kreuz sicherlich
in Mitleidenschaft gezogen. Ich glaube, es
ist unbedingt notwendig, dass zumindest
eine Hilfskraft zum Einsatz kommt, welche
die Nachtschwester beim Umbetten, Trockenlegen usw. unterstützt.
Ich weiß aus früheren Jahren, wo ich im
Vorstand des Innsbrucker Sozialfonds
(ISF) war und dieser noch größere Agenden über hatte, von den Schwierigkeiten
mit dem Land Tirol. Obwohl Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger oft mit dem Land Tirol
verhandelt, bewegt sich diesbezüglich leider sehr wenig.
Es kommt öfters vor, dass man in dringenden Situationen die Schwester suchen
muss, diese aber aufgrund der Betreuung
einer anderen Person nicht wegkommt.
Das Allerwichtigste dieser Forderungen ist
für mich, dass für die Betreuung in der
Nacht noch eine zusätzliche Pflegekraft
bzw. Hilfskraft dazukommt.
GR Linser: Ich danke Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger für seine wohlwollende Unterstützung hinsichtlich der verschiedenen
Anliegen dieses Antrages. Dazu möchte
ich noch Ergänzungen anbringen:
An Physio- und Ergotherapiestellen gibt es
derzeit in den Wohn- und Pflegeheimen
für 821 Heimbewohnerinnen bzw. Heimbewohner 6,6 Arbeitsstellen. Gegenüber
dem Jahr 2001 hat es sich diesbezüglich
minimal verbessert und zwar waren es damals 4,28 Arbeitsstellen.
Allein für die Physiotherapie gibt es für
821 Heimbewohnerinnen bzw. Heimbewohner derzeit 0,55 Arbeitsstellen. Wenn
man das aufteilt, kommen auf ein Wohnund Pflegeheim 0,30 Arbeitstellen bzw.
0,25 Arbeitsstellen. Im Jahr 2001 war es
noch ein Posten mit 0,88.
Man spricht immer von der ambulanten
Versorgung mit Physiotherapie in den
Wohn- und Pflegeheimen, aber die Leute
können sich die zusätzlichen Zahlungen
nicht leisten. Sobald ein im Wohn- und
Pflegeheim lebender Mensch keine
Selbstzahlerin bzw. kein Selbstzahler ist,
ist auch keine Privatversicherung mehr gestattet.
Von welchem Geld soll der Mensch diesen
doch relativ hohen Selbstbehalt für Physiotherapie bestreiten? Jene Leute, die
zum Beispiel aufgrund eines Schlaganfalls
oder mit einem Beinbruch usw. in die KliGR-Sitzung 26.1.2006
Das Problem hinsichtlich der Nachtdienste
hat GR Hüttenberger sehr gut ausgeführt.
Psychologische Hilfe wäre bei einem Eintritt in das Wohn- und Pflegeheim sehr
notwendig. Man muss sich vorstellen,
wenn man selber in die Lage kommt und
die Wohnung verlassen muss, in der man
ein Leben lang gewohnt hat.
(Bgm. Zach: GR Linser, wir müssen jetzt
schon mit der Tagesordnung fortfahren.)
Mir fällt schon auf, dass man bei Sozialund Frauenthemen immer sehr gedrängt
wird.
(Bgm. Zach: Das ist nicht wahr und ich
weise das ausdrücklich zurück. Das Gegenteil ist der Fall, denn wir wenden Ihnen
mehr Augenmerk zu als jedem anderen
Mitglied des Gemeinderates.)
Mir kann man wirklich nicht den Vorwurf
machen, dass ich in anderen Belangen die
Redezeit im Gemeinderat überstrapaziere.
Zu diesem Thema darf ich aber noch drei
Sätze sagen:
Der Minutenschlüssel war in diesem Antrag, GR Moser, nur verkürzt angegeben.
Ich weiß ganz genau, dass dieser auf einzelne Pflegestufen aufgeteilt ist und dass
man die alten Menschen in ihrer letzten
Lebensphase nicht allein lassen soll. Eine
Sterbebegleitung ist bei diesen mangelnd
besetzten Nachtdiensten schwierig.
Diesbezüglich ist noch viel zu unternehmen. Ich kann nur den letzten Satz meines
Antrages wiederholen, dass man diese
Menschen in der allerletzten Lebensphase
nicht alleine lassen darf.
GR Mag. Mayr: Zur Sterbebegleitung
möchte ich sagen, dass es inzwischen in
jedem Wohn- und Pflegeheim mindestens
einen Seelsorger bzw. eine Seelsorgerin
gibt. Ich habe schon erlebt, dass bei einem Sterbenden die Schwestern aber