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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf

- S.25

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Federspiel und LR Lindenberger, aber
sonst niemand. Das sind jene, die das
Regionalbahn-Konzept, das
Landeshauptmann DDr. van Staa 2004 mit
unterschrieben hat, umbringen wollen. Da
ist auch LR Steixner mit dabei, aber keiner
von diesen Herrschaften hat auch nur den
blassesten Schimmer einer Ahnung, wie
wir das auf uns zukommende
Verkehrsproblem lösen sollen.
Das wichtigste ist die Transportkapaität,
und zwar nicht nur auf der Linie O,
sondern im gesamten Tiroler Zentralraum.
Die S-Bahn mit dem verstärkten Takt wird
auch frühestens 2010 kommen, und
ansonsten setzt der Herr
Verkehrslandesrat auf ein Bussystem.
Jetzt sollen mir die gescheiten Herren in
der Landesverkehrsplanung einmal
erklären, wo denn bitte diese ganzen
Busse Platz haben sollen, wenn man nicht
einmal für die Trasse der Regionalbahn
Platz hat. Die ganzen Regionalbusse
durch Innsbruck fahren zu lassen, braucht
noch viel mehr Platz. Wie würde das denn
vor dem Sillpark mit den Haltestellen
ausschauen, wenn wir dort eine Umsteigestelle vom Regionalverkehr auf den
städtischen Busverkehr unterbringen
müssten? Das sollen uns Herr
Dr. Satzinger und sein Landesrat einmal
vortanzen!
Man zählt in einer Tour irgendwelche
Schwierigkeiten auf, z.B. dass 80 Parkplätze weg müssten. Glaubt jemand im
Ernst, dass 80 Parkplätze einer Busspur
geopfert würden, wenn sie nicht einmal für
die Regionalbahn weichen können? Da
lachen ja die Hühner, aber solche Dinge
erzählt man uns vom Landhaus aus in
einer Tour.
Ich höre da nur eine Botschaft ganz klar
und deutlich aus dem Landhaus tönen: Wir
wollen die Regionalbahn nicht! Wie das
übrigens auch in anderen existentiellen
Fragen der Stadt Innsbruck der Fall ist.
Derselbe Landesrat Lindenberger zeichnet
z. B. dafür verantwortlich, dass in der
Abfallfrage auch schon wieder einmal
Stillstand eingekehrt ist. (Beifall)
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das
stimmt.)

GR-Sitzung 22.2.2007

Zum Argument, dass das Match gegen
den motorisierten Individualverkehr nur mit
vorbildlich umweltfreundlichen Fahrbetriebsmitteln zu gewinnen sei: Ich glaube,
dass die Bevölkerung außer den ohnehin
minimalen Emissionen eines EURO IVDieselbusses auch noch andere Dinge
interessieren: der Fahrplan, die Qualität,
die Attraktivität usw. Ich gehe sogar noch
einen Schritt weiter und sage, dass es
egal ist, mit welchem Betriebsmittel
gefahren wird, wenn mit einem guten
System und Angebot des Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) der Modal
Split um 1 % verbessert wird. Dann
können wir sogar mit alten EURO IIBussen fahren, und es ist von der
Emissionssituation trotzdem noch besser.
Das tun wir aber nicht, denn wir haben
gehört, dass die Busse zu 95 % EURO-IVStandards aufweisen. Jeder neue Bus
entspricht ohnehin diesem Standard, mit
Zusatzpartikelfilter. Bald gibt es EURO-V
oder den Enhanced Environmental
Standard, der in Frankfurt bereits auf der
Straße zu finden ist.
Das ist das Entscheidende, sowohl für die
Fahrgäste als auch für die Luft in Innsbruck.
Natürlich bedeutet jeder der 10 O-Busse,
der aus dem Verkehr gezogen wird, eine
geringfügige Verschlechterung der
Emissionsbilanz. Das steht außer Frage,
aber insgesamt kommt es darauf an, wie
viele Menschen mit unseren Bussen und
Straßenbahnen fahren, und wie viele mit
dem eigenen Auto fahren. Dabei spielen
viele Faktoren eine Rolle, und nicht nur die
Art des Busses.
Solange die Beschlusslage so aussieht
wie derzeit, befinden wir uns in Innsbruck
in einer Übergangszeit mit einem "vorgezogenen Schienenersatzverkehr", wie es
Dipl.-Ing. Baltes mit einem leichten
Grinsen formuliert hat. Für ein oder zwei
Jahre O-Busse zu kaufen, die viel teurer
sind als Dieselbusse, und sie dann mit
einem großen Verlust weiterzuverkaufen,
kann wohl nicht im Sinne des Erfinders
sein.
Ich weise darauf hin, dass wir uns nicht für
die Variante O-Busse und Dieselbusse
entschieden haben, sondern für die
Straßenbahn und Regionalbahn als beste