Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf
- S.89
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Volksschule Innere Stadt könnte dann eine
Klasse mit dem Schwerpunkt Englisch,
Italienisch usw. eingerichtet werden. GR
Mag. Schindl-Helldrich, das wird nicht
möglich sein, aber wir werden uns damit
beschäftigen, da es hinsichtlich des
sonderpädagogischen Förderbedarfes
fehlt.
Ich glaube nicht, dass es der erste
Ansatzpunkt ist, wenn wir beim Land Tirol
und beim Bund vorsprechen, um zusätzliche Lehrerstunden zu bekommen, weil wir
um jede Stunde wirklich "rittern" müssen.
Gerade die Stadt Innsbruck muss sich auf
die Hinterfüße stellen, wenn es um
zusätzliche Lehrerstunden geht. Es wurde
festgestellt, dass es in der Stadt Innsbruck
Kinder mit zunehmend mehr Verhaltensauffälligkeiten gibt. Das ist in jedem
Zentralraum bzw. Ballungsraum der Fall.
Ich kann jetzt keine Lösung anbieten, weil
ich weiß, dass das jetzt nicht möglich sein
wird, da wir schon um die Religionsstunden gekämpft haben. Es ist nur darum
gegangen, dass wir eine oder zwei
Wochenstunden bekommen. Durch das
"Ummodeln" dieser Klassen war es
möglich, diese zwei Wochenstunden zu
bekommen. Es ist das Vermitteln einer
Illusion, die so nicht eintreten wird und so
nicht vorhanden ist.
Es wäre schön, wenn man die Klassen
aufteilen könnte. Der Schulsprengel NeuArzl ist Gott sei Dank nicht der Sprengel
"Gesamt-Innsbruck", denn sonst hätten wir
einen Schultourismus, so wie es zum Teil
im Bereich der Kindergärten der Fall ist.
Gerade der Kindergarten Hungerburg ist
zum Beispiel mit 25 Kindern immer voll
besetzt, wovon kein einziges Kind mit
Migrationshintergrund ist.
Dies deshalb, da auch Kinder von anderen
Stadtteilen dort untergebracht werden, weil
die Eltern glauben, dass das für die Kinder
zum Teil angenehmer ist. In der Volksschule Neu-Arzl sind von 66 Kindern 25
Kinder, die deutsch-muttersprachig ohne
Migrationshintergrund sind. Ich kann die
Eltern auch in manchen Einzelgesprächen
nicht davon abhalten, ihre Kinder in einem
anderen Stadtteil unterzubringen
Wenn man hier nicht etwas Besonderes
anbietet, damit die Eltern den Eindruck
haben, dass nicht nur die Kinder mit
GR-Sitzung 22.2.2007
Migrationshintergrund, sondern auch jene
Kinder ohne Migrationshintergrund die
Chance haben, eine besondere Förderung
zu erhalten, dann werden diese abwandern. Dadurch würde sich dieses Problem
noch verschärfen.
Man soll die Bedürfnisse der Eltern auch
von Kindern die deutsch-muttersprachig
sind berücksichtigen, da diese auch
Ängste und Befürchtungen haben. Es ist
eine Nivellierung nach unten, wenn man
nicht nach oben fördert. Das heißt, dass
keine Spezialklasse eingerichtet wird, wie
wir es für die italienische Sprache in der
Volksschule Innere Stadt haben oder wie
wir es in der internationalen Schule mit
dem Schwerpunkt Englisch anbieten
wollen, wo natürlich Ressourcen hineinfließen.
StR Dr. Pokorny-Reitter hat das Problem
im Wohnungsbereich angesprochen. Die
Menschen sind frei und sind nicht verpflichtet, weder in der Stadt Innsbruck zu
wohnen - wenn ihnen vorkommt, dass es
einen zu hohen Migrationsanteil gibt -,
noch ihre Kinder hier in die Schule zu
schicken. Ich bin froh, dass wir diese
Sprengel haben.
Daher kann ich die Meinung von GR
Mag. Kogler in diesem Sinne nicht teilen,
da ich weiß, dass damit der Schultourismus beginnt. Vor allem in den Stadtteilen
Hungerburg, Allerheiligen und Igls werden
wir aufgrund der Wohnsituation und der
Wohnungspreise einen sehr geringen
Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund haben. Daher würden in diese
Stadtteile die Kinder hingebracht werden.
Das, was wir im Bereich der Kindergärten
erleben, werden wir in der Schule dann
nicht mehr abwenden können. Deshalb bin
ich um die Sprengelzuteilung und die
strenge Handhabe sehr dankbar. Das Umund Abmelden von Kindern in andere
Stadtteile können wir im Gemeinderat
nicht verbieten und auch nicht beschließen, aber vor allem können wir die Eltern
nicht davon abhalten. Das ist natürlich
auch zu berücksichtigen.
StR Mag. Schwarzl hat die Freizeit
angesprochen. Das Lernen findet natürlich
auch in der Freizeit statt, und zwar am
Schulhof, in den Klassen, beim Schwätzen
usw. Nur wenn es keine Kinder, die