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Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf

- S.79

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wenden gehabt, weil hier schon eine
gewisse Ungleichheit gegenüber anderen
gegeben ist, wie dies auch GR Schreiner
gesagt hat.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Ich habe mich
jetzt auch an eine Diskussion aus der
Vergangenheit erinnert und zwar, wie es
darum gegangen ist, dass wir das
Straßenbahnkonzept in Vorbereitung und
in Diskussion hatten, aber noch nicht klar
war, woher das finanziert wird. Auf der
anderen Seite gibt es das große Paket des
Ausbaus von Innsbruck-Süd. Ich betone,
dass das nicht nur die Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte (AIM) ist,
sondern dass das auch die "Torte"
(Kreisverkehre), die Fuß- und Radwegbrücke, die Verbreiterung der Olympia-Brücke
auf vier Spuren ist, in weiterer Folge die
Südbahnstraße, die Einbindung an die
Olympiabrücke und die Untertunnelung
der Graßmayrkreuzung usw.
Ich kann mich ganz gut erinnern, dass die
Innsbrucker Grünen damals immer damit
argumentiert haben, wenn das eine
kommt, nämlich wenn das Geld für den
Straßenausbau in der umfassenden Art
und Weise vorhanden ist, dann wird es
kein Geld mehr für die Straßenbahn
geben. Das erinnert mich ein bisschen
oder eigentlich nicht nur ein bisschen, an
die Diskussion, wenn das in dem Gebiet
verwirklicht wird, wird die Innenstadt
extrem geschwächt werden und extrem
ihre Attraktivität verlieren.
Wenn ich davon ausgehe, dass wir alles
unternehmen müssen, um den Wirtschaftsstandort Innsbruck zu stärken - wir
müssen im österreichischen und europäischen Wettbewerb den Wirtschaftsstandort stärken -, dann gibt es verschiedene
Dinge, die zu tun sind. Das ist zum einen
die Innenstadt. Das Kaufhaus Tyrol hat
25.000 m2, das ist bitte fünf oder sechs
Mal so viel, wie für das Projekt der Firma
Eybl vorgesehen ist. Das muss man schon
auch im Auge behalten, dass das wesentlich größer ist. Das ist ein wesentlich
größerer Magnet, als jener, den die Firma
Eybl darstellt.
Natürlich ist es dann auch notwendig,
darauf zu achten, wie man mit Marketingmaßnahmen die kleinen Geschäfte in der
Innenstadt unterstützen kann. Nur, das
GR-Sitzung 30.3.2006

muss man mit oder ohne der Firma Eybl
machen. Das ist sowieso die Aufgabe
einer Wirtschaftsstandortpolitik für die
Innenstadt. Wir können nicht sagen, wenn
wir das für die Innenstadt tun, dann dürfen
wir am Stadtrand nichts mehr tun, weil wir
die Betriebe, die wir nur in diese Bereiche
bekommen, verlieren. Diese Betriebe
wollen sich nur in diesen Gürteln, wie die
Firma Eybl, ansiedeln. Natürlich ist es
richtig, dass man auch Betriebe finden
muss, die kluge Technologien produzieren, anbieten usw. Ich sehe die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Innsbruck
schon in vielfacher Art und Weise und
nicht nur sehr einseitig, wie es von deiner
Seite, GR Willi, gemacht wurde.
Ich darf jetzt noch einmal auf die Situation
der Arbeitssuchenden bzw. der Lehrlinge
zu sprechen kommen. Ich habe letzte
Woche ein Schreiben von einem Mädchen
bekommen, das heuer im Sommer
17 Jahre alt wird. Das Mädchen hat die
Hauptschule in der zweiten Leistungsstufe
abgeschlossen. Jugendliche, die die
Hauptschule in der zweiten Leistungsstufe
abschließen, bekommen fast keinen
Lehrplatz mehr. Das ist die Realität. Sie ist
nicht die einzige, denn ich habe das jetzt
schon ganz oft gehört.
Das Mädchen geht von einem AMS-Kurs
zum anderen und wird dort so notdürftig
untergebracht, mit vielen Pausen dazwischen, damit sie eine Beschäftigung hat.
Diese jungen Menschen sind total
zermürbt, die sind schon absolut verzweifelt und die sagen, wo ihre Zukunft ist.
Dieses Mädchen sucht genau eine Stelle
in einem Handelsbetrieb und findet aber
keine. Wenn es möglich ist, Betriebe
aufzutun, die in Österreich mit 15 %
Lehrlinge beschäftigten, dann muss ich
sagen ja bitte, dort haben wir ein Herz, ein
Herz für die Jugendlichen, für die Lehrlinge und für die Arbeitsplätze. Das ist unser
Herz lieber GR Willi.
Bgm. Zach übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski.
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski: Ich
habe mir jetzt mit Ruhe eine Diskussion in
einer Angelegenheit, sehr lange angehört,