Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_05-Mai.pdf
- S.12
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 441 -
Pumpwerke die Funktionsweise der
Kanalisation noch sichergestellt sein.
Die Anpassung des Stands der Technik ist
ein Vorhaben, das auf die Wasserrechtsnovelle 1990 zurückgeht. Man hat in den
ersten Jahren technisch und rechtlich nicht
genau gewusst, wo der Level ist. Das hat
sich über Jahre hingezogen und hatte zur
Folge, dass praktisch in den 90er-Jahren
nicht allzu viel passiert ist. Wir stehen
heute vor der Situation, hier einen
erheblichen Rückstand zu haben, der
aufgrund der Situation entstanden ist,
dass man in den 90er-Jahren die Kläranlage ausgebaut und damit die Priorität in
der Stadt Innsbruck in einer anderen
Richtung gesehen hat.
Ab dem Jahr 1998 wurde das erst richtig
gestartet, wie die Kanalisation in die
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
ausgelagert wurde.
Sie können ein Bild vom Lohbach sehen,
wo man diesen Schritt der Anpassung
zum Teil schon vollzogen hat und zum Teil
noch dabei ist. Hier hat man die Anzahl
der Mischwasserentlastungen reduzieren
können. Das zweite Bild zeigt eines der
sechs Pumpwerke, die wir momentan in
der Stadt Innsbruck haben. Es sollen noch
vier solche Pumpwerke errichtet werden.
Die Maßnahmen, welche hier anzuwenden
sind, kann man in rechtliche, bauliche und
betriebliche Maßnahmen gliedern. Durch
das Tiroler Kanalisationsgesetz 2000
(TKG) und die Innsbrucker Kanalordnung
2001 sind sehr gute rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen worden, um zu
verhindern, dass künftig zu viel an nicht
belastetem Niederschlagswasser in die
Kanalisation geht.
Die Strategie ist, das möglichst vor Ort zu
entsorgen und nur reinigungsbedürftiges
Abwasser zur Kläranlage zu schicken. Das
ist von der Strategie her völlig anders als
früher, wo es geheißen hat, dass möglichst viel Wasser in die Kanalisation
gehen soll - man hat sogar in Wilten die
Sill eingeleitet -, um das Ganze rasch in
den Inn abzuspülen. Diesbezüglich ist
heute die Sichtweise eine andere.
Die baulichen Maßnahmen sind Vorhaben
in baulicher und organisatorischer
Hinsicht, die wir vor uns haben.
GR-Sitzung 15.5.2008
Erschließungen und Erweiterungen:
Die Erschließungen und Erweiterungen
passieren gemäß den Vorgaben des
Tiroler Kanalisationsgesetzes (TKG) bzw.
der Erschließungspflicht, welche die
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
als öffentliches Kanalisationsunternehmen
ihren KundInnen gegenüber hat. Hier geht
es darum, in Baugebieten, wo Neubauten
entstehen, entsprechende Kanalisationen
zu errichten. Hier gibt es nicht mehr viel in
der Stadt Innsbruck, sondern nur mehr ein
bisschen in Hötting, Mühlau, auf der
Hungerburg und zum Teil in Igls.
Es geht aber auch darum, den Verpflichtungen aufgrund der Innsbrucker Kanalordnung nachzukommen, nämlich
Niederschlagswässer in jenen Bereichen
zu übernehmen, wo man sie nicht sinnvoll
versickern oder ableiten kann. Dies im
unmittelbaren Stadtkern, sprich Altstadt,
oder Mentlberg, wo auch kein sickerfähiger Boden vorhanden ist.
Weiters geht es darum, einer vertraglichen
Verpflichtung der Stadt Innsbruck nachzukommen, nämlich die Niederschlagswässer von öffentlichen Straßen und Plätzen
über die Kanalisation abzuleiten. Das
passt mit dem Gesamtkonzept insofern
gut zusammen, weil das in der Regel
verschmutzte Abwässer sind, die an und
für sich in Richtung Kläranlage geleitet
gehören und das hat durch unser Mischkanalsystem zu passieren.
Ich möchte die angeführten Beispiele
dafür nicht einzeln vorlesen. Aus dem
vorliegenden Bild, welches die Kanalisierung in Hötting in der Dorfgasse zeigt,
können Sie ersehen, dass man sich nicht
die einfachsten Vorhaben bis zum Schluss
aufgehoben hat, sondern die "Gusterstückerln". Es gibt sehr viele Baustellen, die
nicht einfach abzuwickeln sind. Hier
spielen die Zufahrt zu den dort wohnenden
BewohnerInnen, Krankentransporte,
Hubschrauberlandeplatz, Parkplätze für
Feuerwehrautos, um im Brandfall entsprechende Wasserreserven zu haben usw.
eine Rolle.
Kanalisierungen - Substanzerhalt:
Die Kanalsanierungen gehen auf ein
strategisches Sanierungskonzept zurück,
welches die Innsbrucker Kommunalbetrie-