Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_05-Mai.pdf
- S.18
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sind. Die Umsetzung erfolgt in dreißig
Jahrestranchen, beginnend im Jahr 2004
bis zum Jahr 2033.
Es ist so, dass die Kanal-Offensive 2020,
in der die Anpassung und Erweiterung
inkludiert ist, bis zum Jahr 2020 läuft, aber
die Sanierung bis zum Jahr 2033 geht.
Der Betrag von € 51 Mio geht bis zum
Jahr 2033 und der Betrag von € 23,1 Mio
bis zum Jahr 2020.
Wir hätten natürlich auch Kanal-Offensive
2033 sagen können, aber das wäre schon
sehr weit in die Zukunft gegriffen. Nachdem die anderen Themen, nämlich die
Anpassung, Erweiterung und Hochwassersicherheit, bis zum Jahr 2020, sogar
bis zum Jahr 2015, abgeschlossen sein
müssen, hat man das so organisiert.
StRin Mag.a Schwarzl: Die zweite Frage
schließt an die Frage von GR Mag. Fritz
an und betrifft die Finanzierung. Dipl.-Ing.
Dr. Hupfauf hat gesagt, dass bisher
€ 20 Mio zurückgestellt wurden. Im Jahr
2007/2008 hat es eine 5 %ige Erhöhung
der Kanalgebühren gegeben. Ist aufgrund
der Kanal-Offensive 2020 oder 2033 mit
einem kontinuierlich laufenden Anstieg der
Kanalgebühren zu rechnen?
Die dritte Frage bezieht sich auf die
städtebaulich induzierten Maßnahmen
beim Kanal. Es wurde gesagt, dass dies
teilweise schwierig ist, weil sie kaum
vorhersehbar sind, aber mit der Mag.Abt. III, Stadtplanung, Gespräche geführt
werden. Ist jetzt schon klar, ob durch die
Regionalbahn Kanalverlegungen induziert
werden oder nützt man den Bau der
Regionalbahn, um dort, wo es parallel
verläuft, gleich Kanalisationsmaßnahmen
zu treffen? Oder reißt man auf, macht zu
und reißt dann wieder auf und macht
wiederum zu?
Die vierte Frage lautet wie folgt: Das
Kanalsystem muss deshalb so groß
dimensioniert werden, weil die Mengenverhältnisse bei Trocken- und Regenwetter sehr unterschiedlich sind. Das hängt
wahrscheinlich auch sehr stark mit der
zunehmenden Versiegelung von Flächen
zusammen, da das Regenwasser nicht
mehr versickern kann, sondern über den
Kanal in die Kanalisation kommt. Die
Kanalisation bis zur Kläranlage, wo sich
das schmutzige Wasser mit dem sauberen
GR-Sitzung 15.5.2008
vermischt, ist eigentlich ein unheimlich
teures "Infrastrukturwerkl".
Wir haben zwar die Vorgabe, möglichst
wenig Flächen zu versiegeln, aber es
wurden schon sehr viele Flächen versiegelt. Würde es nicht Sinn machen, bei
einer solchen Offensive zu schauen, wo
es möglich wäre, versiegelte Flächen
wieder zu entsiegeln, damit das Wasser
versickern kann, weil das langfristig
gesehen nicht nur ökologisch, sondern
auch ökonomisch etwas bringen würde?
Lässt man das deshalb ganz weg, weil es
ein Geschäftsfeld der Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB) betrifft?
Dipl.-Ing. Dr. Hupfauf: Wir haben
dadurch keine Erlöse, sondern es
entstehen nur Kosten mit dem Niederschlagswasser.
Die Innsbrucker Kanalordnung bietet ein
gutes Instrument in Richtung dezentraler
Entsorgung von Niederschlagswässern.
Tatsache ist, dass die Wässer von
Straßenplätzen, auf denen Verkehr rollt,
über die Kanalisation abgeführt werden.
Aus der Vergangenheit gibt es sehr viele
Privatflächen, die an der Kanalisation
hängen. Hier kann man natürlich nicht
durch eine Änderung der rechtlichen
Bedingungen den Kunden zwingen, das
wieder rückzubauen. Mit jeder Veränderung, die der Kunde an seinem Objekt
vornimmt - wenn er zum Beispiel sein
Haus umbaut -, gilt natürlich die neue
Kanalordnung. In diesem Augenblick muss
er das Wasser versickern oder dezentral
entsorgen.
Wir haben zirka 100 bis 120 neue Kanalverträge pro Jahr und mehr als 100 Versickerungen und einige Ableitungen. Bei
einer Größenordnung von zehn Objekten
geht wirklich Oberflächenwasser in die
Kanalisation. Das heißt, es führt mittelfristig dazu, dass auf jeden Fall die befestigten Flächen zurückgehen werden, obwohl
da oder dort noch eine neue Straße
gebaut wird.
Die erste Frage hat die Tarife betroffen. Im
Jahr 2007/2008 hat eine Tarifanhebung
um je 5 % stattgefunden. Wie das in
Zukunft weitergehen wird, kann ich nicht
sagen. Tatsache wird auf jeden Fall sein,
dass diese 5 % nicht bis zum Jahr 2020
weitergehen können, da das auch nicht