Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_01-Jaenner.pdf
- S.28
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5.
Totengedenken
5.1
em. o. Univ. Prof. Dr.
med. Bartsch Georg, ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz
der Stadt Innsbruck, verstorben
am 10.1.2012
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Hoher Gemeinderat, ich darf Sie bitten, sich von den
Sitzen zu erheben. (Die Anwesenden erheben sich zu einer Trauerminute von ihren Sitzen.)
Univ. Prof. Dr. med. Georg Bartsch leitete
die Universitätsklinik Innsbruck für Urologie von 1987 bis zu seiner Emeritierung 2010. In der Erforschung und Behandlung des Prostata-Karzinoms machte
er sich weltweit einen Namen.
Nach Abschluss des Medizinstudiums in
Mindestzeit setzte Dr. med. Georg Bartsch
seine Ausbildung an der Pathologie der
Universitätsklinik Innsbruck fort, wobei die
dortige Grundlagenforschung sein Interesse an der Onkologie weckte. Bei aller
Wertschätzung der Wissenschaft bzw. Pathologie fehlte dem engagierten Mediziner
der Kontakt zu den Patientinnen bzw. Patienten, worauf er an die Urologie wechselte und sein Wissen bereits in den 1970erJahren durch Forschungsaufhalte in den
USA vertiefte. Später wurde Univ. Prof.
Dr. med. Bartsch selbst zum gefragten
Experten und Vortragenden in den USA,
als eines der führenden Länder in der
Prostata-Karzinom-Forschung. Zeitlebens
blieb er der dortigen Kultur und Mentalität
verbunden und schätzte als Liebhaber
klassischer Musik, etwa die Carnegie Hall
wie auch die Metropolitan Opera in New
York.
Kurz nach seiner Ernennung zum Vorstand der Urologischen Universitätsklinik
Innsbruck 1987 begründete Univ. Prof.
Dr. med. Bartsch das Molekularbiologische Labor mit dem Forschungsschwerpunkt Prostatakrebs. Schon ein Jahr darauf initiierte er, in Kooperation mit der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK), ein
kostenloses, flächendeckendes ProstataScreening, das dazu beitrug, die Prostatakrebssterberate in Tirol kontinuierlich zu
senken. Ebenso nachhaltig zeigte sich die
Einführung einer schonenden Operationsmethode, wie sie Univ. Prof.
GR-Sitzung 26.1.2012
Dr. med. Bartsch an der Johns-HopkinsUniversity in Baltimore kennenlernte.
Für seine Verdienste in Forschung, Vorsorge und Behandlung erhielt Univ. Prof.
Dr. med. Bartsch zahlreiche Auszeichnungen, darunter die "Harry Metcalf Spence
Medaille" als international höchste Auszeichnung für Urologie sowie den "Life
Award" der Amerikanischen Urologischen
Gesellschaft.
Ich darf anmerken, dass ich Univ. Prof.
Dr. med. Bartsch in meiner früheren Tätigkeit bei der Tiroler Landeskrankenanstalten GesmbH (TILAK) kennen lernen durfte. Ich habe selten einen Menschen gekannt, bei dem die Patientinnen bzw. Patienten so im Vordergrund gestanden sind.
Er hat auch für die Organisationsstruktur
im Sinne der Patientinnen- bzw. Patientenfreundlichkeit an der Universitätsklinik
Innsbruck unschätzbares geleistet. Er war
diesbezüglich ein großes Vorbild und hat
viele Benchmarks gelegt. Alles, was in der
Folge passiert ist, ist ihm sehr zu Herzen
gegangen. Wie die juristischen Themen
ausgehen, wird sich zeigen.
Univ. Prof. Dr. med. Bartsch war ein sehr
großer Mediziner, der gerade im Bereich
der Männergesundheit unschätzbares geleistet hat. Wir werden ihm als Stadt Innsbruck jedenfalls ein ehrendes Andenken
bewahren. Ich bedanke mich.
6.
Hauptbahnhof Innsbruck, Tiefgarage, Reduzierung der Toleranzgrenze zur Ein- und Ausfahrt von
zehn auf drei Minuten, Antwortschreiben
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich habe Sie
in der letzten Sitzung des Gemeinderates
informiert, dass ich an die Raiffeisen Bau
Tirol GesmbH geschrieben habe. Wie ist
die derzeitige Situation mit dem Durchzugsverkehr in der Tiefgarage? Man muss
nach eineinhalb bzw. zwei Minuten bereits
die volle Gebühr bezahlen.
Ich habe dazu von der Raiffeisen Bau Tirol
GesmbH nachfolgendes Schreiben vom
19.12.2011 erhalten:
"Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!
Nach genauer Beobachtung der Situation
in der Tiefgarage des Hauptbahnhofes