Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_01-Jaenner.pdf
- S.71
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Zeit lassen müssen. Wir sind derzeit nicht
im Zeitverzug.
Der Antrag von GRin Dr.in Krammer-Stark
begehrt, dass wir nicht nur die Daseinsvorsorge der älteren Menschen betrachten, sondern überhaupt die Daseinsvorsorge für alle sozialen Gruppen.
Ich möchte dazu zwei Informationen geben: Heute hat die Arbeitsgruppe zum
Thema Verhinderung von Wohnungs- und
Obdachlosigkeit getagt. Dies ist gemeinsam mit dem Verein DOWAS, mit dem
Verein für Obdachlose sowie einem Moderator vor sich gegangen. Das war der
Wunsch der Verbände und Vereinigungen,
die sich um das Thema kümmern. Natürlich war auch die städtische Seite mit der
Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD), der städtischen Herberge sowie dem Alexihaus vertreten. Wir
haben uns ein Jahr Zeit genommen.
Man muss sagen, dass wir, außer dem
Moderator, alles selber machen wollen.
Das ist richtig, denn wer kennt sich bei der
Obdachlosigkeit besser aus, als jene Organisationen, von denen ich vorher gesprochen habe. Es gibt natürlich inhaltliche Unterschiede. Ich war bei der heutigen Besprechung nicht anwesend, aber
ich habe gehört, dass sie sehr konstruktiv
war. Es hat beim ersten Mal hier und dort
etwas gehackt, aber wir haben einen Weg
festgeschrieben, wie wir die Obdachlosenarbeit in der Stadt Innsbruck neu aufstellen wollen.
Das heißt nicht, dass wir das jenes, was
bereits umgesetzt wurde, nicht weiter vollziehen, aber wir wollen einige Visionen
entwickeln, in welche Richtung es gehen
soll.
Ich habe mit dem Antrag von GRin
Dr.in Krammer-Stark ein Problem: Wenn
wir den gesamten sozialen Bereich betrachten wollen, dann werden unsere budgetären Vorstellungen gesprengt. Die Begleitung durch ein entsprechend qualifiziertes Institut oder durch qualifizierte Personen ist sehr kostenintensiv. Wenn wir
den gesamten Bereich betrachten wollen wogegen ich nichts habe -, müssen wir
auch den anderen Teil mitaufnehmen und
das Step bei Step machen.
GR-Sitzung 26.1.2012
Ich würde die Daseinsvorsorge für die älteren Menschen, den "Sozialplan für ältere
Menschen der Landeshauptstadt
Innsbruck", wie er von der Semantik her
nicht gut heißt, so stehen lassen. Wir haben auch Kontakte mit dem Land Tirol, wie
GRin Dr.in Krammer-Stark in dem Antrag
richtig beschrieben hat. Gerade in dieser
Woche hat ein Gespräch mit Landesrat Reheis zu verschiedenen Themen
stattgefunden. Das Land Tirol hat den Arbeitsbereich mobile und stationäre Pflege
sowie die Versorgung der älteren Menschen als abgegrenzten Bereich gesehen.
Ich würde den "Sozialplan für ältere Menschen der Landeshauptstadt Innsbruck" so
stehen lassen. Die Konzentration auf dieses Thema macht sowohl auf Bundesebene, als auch auf Landesebene einen Sinn.
Man darf nicht vergessen, dass der Sozialplan für die älteren Menschen der Landeshauptstadt Innsbruck nicht immer mit
einer sozialen Komponente zu tun hat,
sondern das auch eine Infrastruktur- und
Versorgungskomponente ist.
Ich verschließe mich dem Ansinnen von
GRin Dr.in Krammer-Stark, den gesamten
Sozialplan mit der Entwicklung der Sozialpolitik in der Stadt Innsbruck zusammenzuführen, überhaupt nicht. Wir müssen
uns nur klar sein, dass das natürlich eine
sehr differenzierte Aufgabe ist. Ich befürworte die Zuweisung des Antrages an den
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung. Wir haben im Bereich der Obdachlosen Expertinnen und Experten. Wir wollen im Bereich der Pflege und der Versorgung der älteren Menschen diesen Plan
fortschreiben und neu entwickeln. Dabei
sind soweit alle eingebunden.
Ich gebe gleich das Bekenntnis ab, dass
jeder mitsprechen kann, denn dieser Bereich soll breit diskutiert werden. Ich finde
die Abhaltung einer Enquete eine sehr gute Idee. Die Drogenabhängigen stellen
derzeit ein großes Problem in der Stadt
Innsbruck dar. Es sind im Moment sehr
viele Drogen am Markt. Sehr viele Personen kämpfen mit der Komponente der sozialen und psychischen Krankheiten. Ich
würde diesen Teil von den beiden anderen
abgrenzen, und diesen zielgruppenorientiert bearbeiten zu lassen.