Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_02-Feber.pdf

- S.14

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Ausschuss hat sich damals grundsätzlich
sehr genau überlegt, ob überhaupt, ganz
egal wer das jetzt wäre, eine Umwidmung
stattfinden könnte. Wir sind damals zu
dem Schluss gekommen, dass die Umwidmung fachlich vertretbar war.
Es würde im Stadtteil Igls natürlich genügend gewidmete Baulandflächen geben,
die voll erschlossen sind. Diese Fläche
war aber auch fast ganz erschlossen und
es waren keine wesentlichen öffentlichen
Gelder notwendig. Das war der Ursprung,
dass wir gesagt haben, dass so ein Projekt
überhaupt möglich wäre.
Das jetzt mit anderen Stadtteilen zu vergleichen, ist nicht möglich, denn man
muss sich immer die Grundstückstruktur
ansehen. Wir haben in der Reichenau
keine Grundstücke der Waldinteressensgemeinschaft, die Bauland sind. Auch im
Stadtteil Hötting haben wir die Grundstücke, die dort den Bauern gehören so weit
in den Randlagen, dass dort eine Umwidmung überhaupt nicht in Frage käme. Das
wären dann Inselwidmungen, wie wir sie
schon jetzt laufend als Ansuchen am Gramartboden, irgendwo mitten im Wald hätten. Das soll man jetzt nicht vermischen,
denn das ist einfach falsch.
Grundsätzlich muss man sagen, dass es
keine Fraktion im Gemeinderat gibt, die
sich nicht für die Stärkung der Stadtteile
ausspricht, nämlich die Beteiligung der
Bürger bei Entscheidungen sowie den Dialog in den Stadtteilen zu forcieren. Darin
sind wir uns, glaube ich, einig. Man soll
jetzt nicht das eine mit dem anderen vermischen.
Ich möchte noch einige Gedanken zum
Abschluss bringen: Es wird sich in Zukunft
nicht die Frage stellen - das werden wir
hoffentlich früh genug vor der nächsten
Volkszählung merken und darüber nachdenken müssen -, ob wir Wohnungen für
die Bevölkerung von Igls im Stadtteil Igls
haben, oder Wohnungen für die Bevölkerung der Reichenau in der Reichenau
usw., sondern es wird sich bei dieser Altersstrukturentwicklung die Frage stellen,
wie kann es uns gelingen, möglichst viel
alte Menschen möglichst nah bei den ohnedies wenig Enkelkindern in den Stadtteilen zu haben. Das wird eine soziale
Frage werden.
GR-Sitzung 23.2.2006

Die zweite Frage, die noch viel wichtiger
ist, heißt, wie die Stadt Innsbruck im Wettbewerb mit dem Umland aussieht. Wir
haben eine massive Wettbewerbsverzerrung bei den Ansiedlungen und Umwidmungen im Gewerbegebiet. Wir müssen
uns nur ansehen, dass jede Gemeinde
von Mils bis Lans ein Gewerbegebiet
haben möchte, obwohl gar kein Bedarf
gegeben ist. Dies natürlich mit dem Ziel,
auf Grund der schweren finanziellen Situation, Betriebe von der Stadt Innsbruck
wegzubekommen und dort neu anzusiedeln. Auch wenn immer gesagt, wird, dass
man der Stadt Innsbruck grundsätzlich keine Betriebe wegnehmen will, sondern
neue Betriebe für die Region hinzugewinnen möchte. Das ist alles Theorie.
Man muss sich nur die Umwidmung am
Stadtrand von Rum im Westen ansehen,
ILF Beratende Ingenieure ZT GesmbH ein
blühendes Unternehmen mitten auf der
grünen Wiese gewidmet, natürlich "herrlich" in das Dorfbild passend. Das wird unsere Herausforderung sein, wie wir mit
dem Umland wettbewerbsfähig sein können. Ich gehe noch einen Schritt weiter zur
Stadt-Umlandkooperation. GR Mag. Fritz
muss jetzt nicht gleich die Mülldeponie mit
dem Golfplatz einwerfen, falls das jetzt
kommen sollte. Ich glaube, dass es das
Ziel sein sollte, im Dialog - das wird langfristig nur mit finanziellen Ausgleichsmöglichkeiten gehen - im Großraum von Innsbruck, in der Region, ein vernünftiges Miteinander und einen Ausgleich zwischen
Wohnraum und Wirtschaftstätigkeit zu finden.
Wenn wir das nicht tun, werden wir uns im
größeren Wettbewerb mit dem weiteren
Umland und den anderen Bezirken nicht
behaupten können. Das wollte ich hier zu
dem Thema sagen, nachdem der Tagesordnungspunkt von anderen auch missbraucht worden ist, habe ich das jetzt auch
getan.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich darf
noch einmal in Erinnerung rufen, dass wir
über die Festlegung eines Wahltermins
abstimmen und nicht über die Einrichtung
des Stadtteilausschusses in Igls. Aber,
nachdem die Diskussion jetzt schon etwas
weiter gehend geführt wurde, habe ich das
jetzt akzeptiert.