Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_04-April.pdf
- S.15
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der Raiffeisen-Landesbank (RLB) verhandelt und haben ein Finanzierungspaket
geschnürt, das de facto aus drei Teilbereichen besteht, wenn man das so sagen
kann.
Das erste ist die Zahlung einer Teilrate in
bar mittels einer Finanzierung. Das zweite
ist eine Anzahlung für die Raiffeisensäle
auf zehn Jahre ausgerichtet und das dritte
ist eine verbleibende Restzahlung mit
einer entsprechenden Zinsfreistellung und
einer Stundung des Kaufpreises. Dieses
Gesamtpaket hat dazu geführt, dass man
von der Finanzierungsseite her sagen
kann, dass vom tatsächlichen Kaufpreis
eigentlich noch einmal 8 % auf Grund des
Finanzierungsvorteils, der sich daraus
ergibt, abzurechnen sind.
Wir haben mit den Verkäufern sehr lange
darüber verhandelt. Wir haben die
entsprechenden Bewertungen gegenüber
gestellt und wenn man sich dann die
Zahlen im Detail ansieht, dann sieht man,
dass wir mit dem effektiven Verhandlungsergebnis genau dort hingekommen
sind, was die Verkehrswertschätzung
unseres Amtes ergeben hat. Das ist nicht
das erste Mal, dass das so ist. Ich möchte
hier wirklich auch der Mag.-Abt. IV,
Finanzen, recht herzlich danken und vor
allem für das Know-How, das wir dort in
der Zwischenzeit gerade für diese
Aufgaben angesammelt haben.
Warum ist es so wichtig, dass wir dieses
Gebäude jetzt erworben haben? Die Frau
Bürgermeisterin hat schon ausgeführt,
dass das für die Musikschule und für das
Mozarteum zur Absicherung und Erweiterung etc. wichtig war. Wir haben dauerhaft
einen innerstädtischen Platz in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung. Wie ich
Mag. Dr. Rosenberger kenne, werden die
Schülerzahlen jetzt noch weiter in die
Höhe schnellen, da er Perspektiven für die
Zukunft sieht. Das machen und finanzieren wir auch sehr gerne.
Die zweite Seite ist, wenn wir eine
Liegenschaft in zentraler Linie in der Stadt
Innsbruck bekommen, die einen Straßenzug derartig wie diese Gebäudeflucht vom
Marktgraben prägt, dann muss ich sagen,
dass eine Stadt sehr gut beraten ist, sich
solche Objekte nachhaltig und auf Dauer
zu sichern.
GR-Sitzung 27.4.2006
Abschließend darf ich noch sagen, dass
ich mir eine breite Zustimmung des
Gemeinderates zu diesem Ankauf
wünsche.
StR Dr. Gschnitzer: Ich begrüße diesen
Kauf und bin absolut dafür, dass wir diese
Liegenschaft im Wohnungseigentum
anschaffen. Ich habe dazu aber einen
großen Wunsch. Es hat mich immer
massiv die Vernichtung der Kirche von
Johann Martin Gumpp gestört und durch
das Einziehen einer Decke auch die
bauliche Umgestaltung. Der Raum wurde
dadurch wirklich schwer geschädigt. Diese
Decke, die mitten durch die Fenster
verläuft, wirft sowohl die Akustik völlig
zusammen und stört auch das gesamte
proportionale Gefüge. Man ist mit der
dortigen Architektur wirklich verheerend
und brutal umgegangen.
Es wäre daher recht, billig und vernünftig,
diese Kirche wieder in ihre ursprüngliche
Form zu geben und die Decke herauszunehmen. Auch wenn man durch diese
Maßnahme einen Saal weniger hat, hätte
man dafür aber einen Raum mit Akustik,
der die ehemalige Ursulinenkirche ist. Ich
würde es sogar persönlich befürworten,
wenn die Kirche wieder als solche
Verwendung finden würde. Aber wenigstens die Herstellung des Raumes wäre mir
ein großes Anliegen.
Bgm. Zach: Es stimmt, diese Sache war
damals schon sehr eigenartig. StR
Dr. Gschnitzer hat immer auf die Qualität
der Architektur größten Wert gelegt und in
dieser Stadt neue Maßstäbe gesetzt,
womit er mich sehr überrascht hat. Man ist
zur Schaffung dieses Raumes sehr brutal
vorgegangen, aber man wird die Sache im
Auge behalten. Im Moment ist es einfach
so, dass man für diesen Raum vielleicht
eine andere Möglichkeit finden wird.
Ich weiß z. B., dass die ehemalige
Sakristei für kleinere Veranstaltungen sehr
geeignet ist. Es haben dort 50 bis 60
Leute Platz, wobei dies alles viel zu wenig
genützt wird. Wir können das jetzt aber
alles tun. Mit jemandem, wie Direktor Mag.
Dr. Rosenberger wird es auch gelingen,
dass man das, was StR Dr. Gschnitzer
gesagt hat, im Auge behält.
Ich darf auch sagen, dass die Volkshochschule (VHS) dort situiert ist. Ihr wisst