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Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_08-Oktober.pdf

- S.115

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- 646 -

(Bgm. Zach: Wer will kann sich das gerne
ansehen, aber jetzt sprechen Sie in der
Sache weiter.)

mordversuche von schwulen Schülern und
lesbischen Schülerinnen gibt, dann bitte
ich Sie

Es gibt eine aktuelle Studie von der HOSI
(Homosexuelleninitiative)-Salzburg, die
festgestellt hat, dass es eine sechsmal
höhere Suizidversuchsrate bei schwulen
Schülern gibt. Ich wiederhole sechsmal
höher als bei heterosexuellen Schülern.
17 % der schwulen Schüler haben nach
dieser Studie bereits einmal einen
Selbstmordversuch gemacht.

dem Antrag zuzustimmen.

Die Studie berichtet weiter von Diskriminierungen, in welchem Ausmaß diese
vorkommen und wie Lehrerinnen und
Lehrer dagegen intervenieren. Das
überraschende an dieser Studie ist, dass
es Diskriminierungen gegen schwule
Schüler, auch gegen lesbische Schülerinnen gibt und dass Lehrerinnen und Lehrer
sehr häufig nicht intervenieren.
Unser Antrag bringt eine neue Idee ein.
Die Schule ist offensichtlich nicht in der
Lage, den Schülerinnen und Schülern die
Unterstützung zu geben, die sie benötigen. Die Familien sind offensichtlich auch
nicht in der Lage diese Unterstützung zu
geben. Es gibt eine einfache Idee, wo man
hingehen und sich informieren, wo man
sich gute Information auch selbstständig
holen kann, wo man mit niemanden
anderen darüber sprechen muss, wenn
man nicht will, und das ist die Schulbibliothek. In den Schulbibliotheken kann man
Literatur in den verschiedenen Alterstufen
vorfinden, die altersgerecht aufbereitet ist,
die lesbisches und schwules Leben positiv
bewertet und auch sagt, dass dieses
Leben genauso schön und erfüllend wie
heterosexuelles oder bisexuelles Leben
sein kann, was auch immer man sich
vorstellen kann.
Das ist unser Anliegen. Die Kosten für
eine Grundausstattung - wir sprechen
nicht über große Beträge - an allen
Innsbrucker Schulbibliotheken betragen
€ 8.500,--. Das ist auch in der Studie, die
die HOSI (Homosexuelleninitiative)Salzburg jetzt publiziert hat, nachgewiesen, dass das die Suizidversuchsrate von
schwulen Schülern in der Schule senkt.
Wir haben für diesen Antrag auch Zeit, wie
für alle anderen Anträge. Wenn Ihnen das
ein Anliegen ist, dass es weniger SelbstGR-Sitzung 19.10.2006

Bgm. Zach: Ich möchte bevor wir in die
lange Reihe der Wortmeldungen eintreten,
sagen, dass mir ein Wunsch vorliegt,
heute die Sitzung früher zu beenden. Das
war nicht auf Ihren spezifischen Antrag,
GR Mair, bezogen.
GR Mag. Mayr: Ich möchte feststellen,
dass dies schon schulautonom ist, denn
die Schulen haben dafür ein eigenes,
wenn auch sehr kleines Budget, mit
welchen Büchern sie ihre Schulbibliothek
ausstatten. Ich kann versichern, dass die
Schulen sehr daran zu knappern haben,
dass sie für ihren Unterrichtsgebrauch, für
die Stammfächer, die höchst notwendigen
Bücher anschaffen können.
Trotzdem wird sich jede Schule - ich
spreche hier im Besonderen von den
Pflichtschulen, wo meine Vermutung nahe
lieg, dass dort die Suizidversuche
vielleicht doch nicht so gehäuft sind - mit
ihren Lehrern sehr bemühen, den Kindern
einen biologischen Unterricht zu geben,
der auch beinhaltet, dass es eine geschlechtliche Weiterbildung und einen
geschlechtlichen Wissenstand gibt. Das
sollte nicht, wie es in dem Antrag heißt,
auf technisch-biologischer Information
basieren, denn es sollte vor allem die
ethische Information gefragt sein. Ich
glaube, dass das Grundprinzip unseres
Zusammenlebens das ethische Prinzip ist,
ganz gleich, ob man gleich geschlechtlich
veranlagt ist oder nicht. Es soll heute
jedem frei stehen, welche Richtung er
wählt, aber es geht immer um die ethische
Komponente und nicht um eine technischbiologische Information an Volksschulen.
GR Ladurner-Keuschnigg: Als Mutter
von drei Kindern ist es mir ein großes
Anliegen, dass die Verantwortung für die
Schulbibliotheken dort bleibt, wo sie
hingehört und zwar in die Schule selber.
Der Schulgemeinschaftsausschuss ist
jenes Gremium, wo alle, von den Kindern,
über die Eltern bis zu den Lehrern,
mitsprechen können.
Zum Zweiten habe ich mir die Mühe
gemacht, quer durch die Schulen zu