Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_08-Oktober.pdf
- S.118
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€ 400.000,--. Letzthin gerade in der
Hauptschule Wilten, wo sehr viel mit
neuen Medien gearbeitet wird, aber ganz
wesentlich auch in die Auflage von
Schulbüchern in Klassenstärke investiert
wurde, wo natürlich viel klassische
Literatur vorhanden ist, aber auch ganz
wesentlich Literatur, die sich mit modernen
Familienformen auseinander setzt.
Diese Literatur setzt sich damit auseinander, wie man Konflikte aufarbeiten kann.
Das hat es früher in dem Umfang nicht
gegeben und darüber gibt es sehr gute
Literatur. Das waren die Investitionen.
Darüber hinaus haben wir im Bereich der
Schulen jedes Jahr einen Betrag in der
Höhe von € 170.000,-- für Lehr- und
Lernmaterialen zur Verfügung. In jeder
Schule wird Lehr- und Lernmaterial für
mehrere Jahre angeschafft. Das ist nicht
etwas, dass man sagt, das verfällt jedes
Jahr, sondern es werden Werte aufgebaut,
die den Schulen zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund ist das ein sehr
großer Betrag, den wir den Schulen zur
Verfügung stellen.
In diesem speziellen Bereich, wenn es
darum geht, in welcher Ausstattung und zu
welchen Themen Schwerpunkte in den
Volks- und Hauptschulen in dem Bereich
der Bibliotheken gesetzt werden, möchte
ich auf die Wortmeldung von GR Ladurner-Keuschnigg verweisen. Das ist nicht
ein Schwerpunkt, den man einer Schule
politisch von oben zentral aufoktroyieren
kann. Es geht darum, dass das in der
autonomen Entscheidung der jeweiligen
Schule unter Einbindung der kompetenten
fortgebildeten und in höchstem Maße
ausgebildeten Pädagoginnen, der
Direktoren aber vor allem auch der Eltern
liegt.
Ich komme jetzt zum zweiten Teil: Wenn
Sie, GR Mair, von den Volksschulen
sprechen, kann ich aus eigener Erfahrung
sagen, weil wir dieses Thema auch in der
Volksschule meiner Kinder behandelt
haben, dass es ganz unterschiedliche
Meinungen darüber gibt, wie man in der
Volksschule z. B. mit Fortbildungen,
Ausbildungen und Vorträgen zu sexualisierter Gewalt umgeht. Es ist dies in den
Klassen schon schwierig. In der dritten
oder vierten Klasse Volksschule sind nicht
GR-Sitzung 19.10.2006
alle Eltern bereit, weil sie sagen, dass ihr
Kind in einem geschützten Bereich
aufwächst und sie nicht die Verantwortung
als Elternteil abgeben wollen, dass das
Kind erste Erfahrung mit Sexualität
insofern macht, dass diese mit Gewalt
behaftet ist.
Es gibt in den Volksschulen ganz unterschiedliche und sehr breit gefächerte
Meinungen. Ich glaube, dass das auch
etwas Wertvolles und Wichtiges ist. Ich
würde mich ganz dagegen verwehren,
nicht als Bildungsstadträtin, sondern als
Elternteil, wenn hier die Politik einer
Gemeinde als Schulerhalter in die
Pädagogik eingreift. Wir sollten nicht
etwas vorschreiben und anbieten, denn
man muss in dem Bereich dem Lehrer
vertrauen. Wenn ein Lehrer glaubt, dass
das in dieser Klasse ein Thema ist, kann
dieses mit den Kindern, die keiner oder
selten jemand so gut kennt, wie der
Klassenlehrer - natürlich neben den Eltern
- bearbeitet werden.
Ich würde mich bei den Volksschulen
wirklich dagegen verwehren, zu sagen,
dass wir von oben aufgedrückt, diese
Literatur anschaffen, weil die Möglichkeit
besteht, wenn es ein Thema wird. Ich
kann mir auch vorstellen, dass das in den
nächsten Jahren durchaus ein Thema sein
wird und die eine oder andere Schule hier
auch einen Schwerpunkt setzt. Es sollte
aber nicht von oben als Schulerhalter von
einer Gemeinde politisch vorgegeben
werden, womit sich die Schulen in dem
Bereich zu beschäftigen haben.
Wir haben viele andere Dinge, die wir
voran stellen sollten. Es geht darum, wie
man im Bereich der Volksschulen mit
Mobbing in den Klassen umgeht. Wie geht
man damit um, denn die Buben leben das
anders als die Mädchen aus? Ich will nicht
sagen, dass wir einen Aufholbedarf haben,
aber das ist durchaus auch ein Schwerpunkt, der jetzt im Augenblick den
Pädagoginnen und Pädagogen besonders
am Herzen liegt.
Zur Volksschule ist noch zu sagen, dass
es natürlich auch eine Literatur dazu gibt.
Es gibt eine Broschüre, wo den Pädagoginnen und Pädagogen freigestellt wird, ob
sie das für ihre Klasse als richtig erachten.
Das ist eine Aufklärungsbroschüre, mit der